Tierlexikon zu Hunden & Katzen

Hier finden Sie, kurz und bündig erklärt, alle wichtigen Begriffe rund um Tierkrankheiten, Hunde- und Katzenrassen sowie weitere, interessante Themen.

Listenhunde

Listenhunde, auch „Kampfhunde“ oder „gefährliche Hunde“ genannt, sind bestimmte Hunderassen, die laut Gesetz als potenziell gefährlich eingestuft werden können. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um einen Listenhund halten zu können? Erfahren Sie hier, welche Regelungen für Listenhunde gelten und welche Unterschiede es in den einzelnen Bundesländern gibt.


Inhaltsverzeichnis:


Was sind Listenhunde? Eine Begriffserklärung

Als „Listenhund“ werden Hunde bezeichnet, die aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit auf einer so genannten Rasseliste stehen. Diese Listen werden von den einzelnen Bundesländern erstellt und führen Rassen auf, die als potenziell gefährlich gelten. 

Der Einstufung als Listenhund liegt die Annahme zugrunde, dass bestimmte Rassen aufgrund ihrer körperlichen Merkmale oder ihrer ursprünglichen Verwendung ein erhöhtes Gefährdungspotenzial aufweisen. Häufig genannte Rassen sind der American Staffordshire Terrier, Bullterrier oder Staffordshire Bullterrier.

Kritikerinnen und Kritiker argumentieren jedoch, dass die Gefährlichkeit eines Hundes nicht allein von der Rasse abhängt, sondern vielmehr von der individuellen Erziehung und Sozialisierung des Hundes.

Gesetzliche Regelungen für Listenhunde: Von Leinenpflicht bis Wesenstest

Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Auflagen für Listenhunde. Diese reichen von einer Pflicht zu Leine und Maulkorb, über besondere Erlaubnispflichten bis hin zu erhöhten Hundesteuern. Häufig ist auch ein Wesenstest erforderlich, um die Ungefährlichkeit des Tieres nachzuweisen. Wird der Test bestanden, kann der Hund teilweise von bestimmten Auflagen befreit werden. 

Wer sich einen Listenhund anschaffen möchte, muss sich auf besondere Anforderungen einstellen. Neben den gesetzlichen Bestimmungen spielen auch Faktoren wie eine konsequente Erziehung und Sozialisierung eine Rolle. 

Es empfiehlt sich, bereits im Welpenalter mit einer auf Listenhunde spezialisierten Hundeschule zusammenzuarbeiten.

Die Rolle der Haftpflichtversicherung für Listenhunde

Eine Hundehaftpflichtversicherung ist in vielen Bundesländern Pflicht – und gilt dort für alle Listenhunde. Die Beiträge können deutlich höher sein wenn die Rasse als gefährlich eingestuft wird. Zudem wird oft eine erweiterte Deckungssumme verlangt. Eine umfassende Übersicht, in welchen Bundesländern und für welche Hunde eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben ist, finden Sie in dieser Tabelle.

Unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern – Was gilt wo?

In Deutschland sind die Regelungen für Listenhunde in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. Während einige Länder ganz auf Rasselisten verzichten, werden anderswo Hunde bei Verhaltensauffälligkeiten oder grundsätzlich aufgrund ihrer Rasse als gefährlich eingestuft. 

In Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland gelten bestimmte Hunderassen als gefährlich. Welche Hunde in diesen Bundesländern als Listenhunde gelten, ist unterschiedlich und in den jeweiligen Hundeverordnungen geregelt.

Eine erste Übersicht, welche Hunde in den verschiedenen Bundesländern als Listenhunde gelten, bietet Ihnen die folgende Tabelle: 

Weitere Informationen zu den Hundeverordnungen der Bundesländer sowie eine interaktive Deutschlandkarte, die einen ersten Überblick über die geltenden Regelungen zur Haftpflichtversicherung gibt, finden Sie hier.

Der Rottweiler beeindruckt durch seine Kraft, Intelligenz und Loyalität. Ursprünglich als Arbeitshund gezüchtet, hat er sich zu einem vielseitigen und zuverlässigen Begleiter entwickelt. Erfahren Sie alles Wissenswerte über das Wesen, die Haltung und die Gesundheit des treuen Beschützers.


Inhaltsverzeichnis:


Herkunft: ein Arbeitshund aus dem Römischen Reich

Der Rottweiler blickt auf eine lange Geschichte zurück, die wahrscheinlich bis in die Zeit des Römischen Reiches reicht. Damals begleiteten diese robusten Hunde die Legionen und bewachten die Vieherden. Im süddeutschen Ort Rottweil, von dem sie ihren Namen erhielten, wurden die Hunde später als Metzgerhunde eingesetzt. Bei dieser Aufgabe bewachten sie nicht nur Herden, sondern auch den Transport von Geld und Wertsachen. Ihre Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit machten sie zu unverzichtbaren Helfern – und legten den Grundstein für ihren Ruf als leistungsstarke Arbeitshunde, die bis heute als treue Begleiter geschätzt werden.

Aussehen: Kraft und Eleganz in perfekter Harmonie

Der Rottweiler besticht durch seine kraftvolle und gleichzeitig harmonische Statur. Seine breite Brust, der muskulöse Rücken und die kräftigen Beine sind das Markenzeichen dieser Rasse. Rüden sind mit einer Schulterhöhe von 61 bis 68 Zentimetern besonders imposant, Hündinnen etwas kleiner mit einer Größe von 56 bis 63 Zentimetern. Auch beim Gewicht gibt es Unterschiede: Während Rüden etwa 50kg wiegen, sind Hündinnen mit ca. 42 Kilogramm etwas leichter. Der Kopf des Rottweilers ist breit mit einem markanten Kiefer, und seine dunklen, mandelförmigen Augen verleihen ihm einen aufmerksamen Ausdruck. Das kurze, dichte Fell ist schwarz mit klar definierten lohfarbenen Abzeichen an Schnauze, Brust, Pfoten und Augenbrauen.

Aussehen des Rottweilers: Portrait

Ein Charakter mit Tiefgang: Beschützer, Familienhund und Arbeitstier

Obwohl jeder Hund einzigartig ist, gibt es gewisse Eigenschaften, die bei der Rasse häufiger beobachtet werden – der Rottweiler ist bekannt für seinen ausgeprägten und vielschichtigen Charakter. Als ehemaliger Arbeitshund besitzt er ein hohes Maß an Selbstständigkeit, Intelligenz und einen starken Beschützerinstinkt. Doch hinter der robusten Fassade verbirgt sich ein liebevoller und loyaler Begleiter. Rottweiler entwickeln eine enge Bindung zu ihrer Familie und sind bereit, alles zu tun, um sie zu beschützen.

Wesenszüge im Überblick:

  • Loyal und wachsam: Der Rottweiler ist ein Hund, der immer auf der Hut ist und seine Umgebung aufmerksam beobachtet. Fremden gegenüber ist er zunächst zurückhaltend, gegenüber „seinen“ Menschen ein loyaler Begleiter.
  • Intelligent und lernwillig: Diese Hunderasse gilt als außerordentlich intelligent und liebt es, neue Aufgaben zu erlernen. Die Lernfähigkeit der Vierbeiner macht sie ideal für verschiedenste Arbeitsbereiche, sei es als Schutz- oder Rettungshund.
  • Selbstbewusst und führungsstark: Der Rottweiler braucht eine klare und konsequente Führung. Wenn Sie ihm diese bieten, entwickelt er sich zu einem treuen und zuverlässigen Partner. Fehlt die Führung, kann er aufgrund seines eigenständigen Charakters unerwünschte Verhaltensweisen zeigen, was hinsichtlich seiner Kraft und Größe besonders problematisch wäre.

Zusammenleben mit Kindern und anderen Tieren

Rottweiler liegt im Wald und schaut in die Kamera

Der Rottweiler kann ein treuer Familienhund sein, der gut mit Kindern auskommt – vorausgesetzt, die Sozialisierung beginnt früh. Durch eine konsequente Erziehung und klare Grenzen entwickelt der Rottweiler ein ausgeglichenes Wesen und kann sich geduldig sowie beschützend gegenüber Kindern zeigen. Dennoch sollten Interaktionen zwischen Kind und Hund stets beaufsichtigt werden, unabhängig von der Sozialisierung des Hundes. Im Umgang mit anderen Tieren ist eine langsame, kontrollierte Gewöhnung wichtig, da der Rottweiler insbesondere gegenüber anderen Hunden territorial reagieren kann. Auch hinsichtlich kleinerer Haustiere ist Vorsicht geboten, da diese den Jagdtrieb des großen Hundes ansprechen können.

Aktive und fordernde Haltung

Der Rottweiler ist nicht nur ein Hund, der viel Bewegung benötigt, sondern auch geistige Herausforderungen liebt und braucht. Ihn körperlich und mental auszulasten, ist der Schlüssel zu einer artgerechten Haltung und damit einem glücklichen Hundeleben. Damit Sie Ihrem Rottweiler gerecht werden können, müssen Sie bereit sein, viel Aufmerksamkeit, Zeit und Energie in dessen Beschäftigung zu stecken.

Körperliche Auslastung: Sport und Bewegung für ein ausgeglichenes Leben

Zwei oder drei tägliche, gemütliche Spaziergänge reichen für diese kraftvolle Rasse bei weitem nicht aus. Der Rottweiler braucht intensive körperliche Aktivität, sei es durch lange Wanderungen, Laufen oder durch Hundesportarten wie Agility, Rally Obedience oder Fährtenarbeit.

Dabei ist jedoch stets zu beachten, dass Bewegungsformen mit vielen Sprüngen und schnellen Richtungswechseln für den Rottweiler eher weniger geeignet sind – aufgrund seiner Größe und seines Gewichts belastet das auf Dauer zu stark die Gelenke. Zudem ist der Rotweiler zwar energiegeladen, eine besondere Ausdauer hat er jedoch nicht. Darum sind zum Beispiel Langstreckenläufe nichts für ihn.

Nahaufnahme Rottweiler

Auch bei schlechtem Wetter gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Hund drinnen zu beschäftigen. Ein unausgelasteter Rottweiler kann schnell Verhaltensauffälligkeiten zeigen, was gerade bei Hunden dieser Größenordnung gefährliche Folgen haben kann. Daher ist es wichtig, dass Sie ihm täglich genügend Zeit und Raum für Bewegung bieten.

Was den Lebensraum betrifft, ist der Rottweiler sowohl in städtischen als auch ländlichen Gebieten anpassungsfähig, vorausgesetzt, es wird der großen Hunderasse genügend Bewegung und Raum geboten. In der Stadt sollten lange Spaziergänge und ausreichend Zeit in der Natur fester Bestandteil des Alltags sein. Auf dem Land bieten große Gärten oder weite Felder ideale Voraussetzungen für den Bewegungsdrang des Rottweilers. Wichtig ist, dass er in jeder Umgebung genügend Beschäftigung und Auslauf erhält.

Geistige Auslastung: Aufgaben für den klugen Kopf

Rottweiler sind intelligente und lernfreudige Hunde, die geistige Anreize genauso benötigen wie körperliche Bewegung. Um Langeweile und Unterforderung zu vermeiden und seine mentalen Fähigkeiten zu fördern, sollten Sie Ihrem Rottweiler regelmäßig Aufgaben stellen, die seine Problemlösungsfähigkeiten herausfordern. Dazu eignen sich beispielsweise intelligentes Spielzeug, das das Lösen von Aufgaben erfordert, das Erlernen von Kommandos, Schnüffelspiele oder das Training im Hundesport. Hundesportarten wie Schutzhundarbeit oder Obedience sind besonders geeignet, da sie sowohl die geistigen als auch körperlichen Fähigkeiten fordern.

Erziehung: mit Geduld und Konsequenz zum gut erzogenen Hund

Rottweiler liegt auf einer Wiese

Die artgerechte Erziehung und Haltung eines Rottweilers ist bei einer Rasse dieser Größe und Kraft besonders wichtig und erfordert eine klare Struktur, konsequente Führung und viel Geduld. Diese Rasse testet ihre Grenzen aus, und es ist wichtig, von Anfang an klare Regeln zu setzen. Positive Verstärkung, gepaart mit liebevoller Konsequenz, ist der Schlüssel zum Erfolg, da er gerne für korrektes Verhalten belohnt wird.

Zudem ist kontinuierliches Training unerlässlich, um den starken und eigenständigen Charakter des Rottweilers zu lenken. Intelligente und spannende Trainingseinheiten sorgen dafür, dass er motiviert bleibt und gerne mit Ihnen zusammenarbeitet.

Der Rottweiler als Listenhund: Was Sie wissen sollen

In einigen Bundesländern Deutschlands gilt der Rottweiler als sogenannter "Listenhund". Dies bedeutet, dass er als (potenziell) gefährlich eingestuft wird. Bundesländer, die den Rottweiler als Listenhund einstufen, sind Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Hundebesitzerinnen und -besitzer müssen in diesen Ländern bestimmte Auflagen erfüllen, um einen Rottweiler halten zu dürfen – dazu gehören oft eine Haftpflichtversicherung, ein erfolgreich bestandener Wesenstest sowie das Einhalten von Leinen- und Maulkorbpflichten.

Fellpflege und Ernährung

Dank seines kurzen, dichten Fells ist die Fellpflege des Rottweilers recht unkompliziert. Ein wöchentliches Bürsten reicht in der Regel aus, um lose Haare zu entfernen und das Fell glänzend zu halten. Während des Fellwechsels kann es jedoch hilfreich sein, häufiger zu bürsten, um den Haarverlust zu kontrollieren.

Die Ernährung eines Rottweilers sollte auf die speziellen Bedürfnisse dieser kräftigen und muskulösen Hunderasse abgestimmt sein. Eine proteinreiche Kost bildet die Grundlage, um die Muskeln des Rottweilers optimal zu unterstützen. Gleichzeitig sollten Futterrationen an das Gewicht, das Alter und den Aktivitätslevel des Hundes angepasst werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Was gehört in eine perfekte Hundemahlzeit?

Gesundheit: Prädispositionen des Rottweilers

Die Gesundheit des Rottweilers ist ein wichtiges Thema, da diese kräftige und robuste Hunderasse, die eine durchschnittliche Lebenserwartung von 8 bis 10 Jahren hat, für verschiedene gesundheitliche Probleme anfällig ist.

Tumor-/Krebserkrankungen

Rottweiler sind anfällig für verschiedene Tumor- und Krebserkrankungen, die oft aggressiv verlaufen und eine frühzeitige Diagnose erfordern. Hautkrebsarten wie das Plattenepithelkarzinom und das subunguale Melanom betreffen häufig die Zehen und zeigen sich durch Schwellungen, nicht heilende Wunden und Lahmheit. Die Behandlung besteht meist aus der chirurgischen Entfernung des betroffenen Gewebes, manchmal auch der gesamten Zehe, in Kombination mit Chemotherapie oder Bestrahlung, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Ein weiteres häufiges Problem sind Osteosarkome, bösartige Knochentumore, die vor allem die langen Knochen der Gliedmaßen betreffen und zu starken Schmerzen sowie Lahmheit führen. Die Behandlung umfasst oft die Amputation des betroffenen Beins und Chemotherapie, um die Ausbreitung des Tumors einzudämmen und die Überlebenszeit zu verlängern.

Histiozytäre Sarkome können bei Rottweilern sowohl lokalisiert (in einem Gewebe oder Organ wie der Milz oder Lunge) als auch gelenkassoziiert auftreten. Die Symptomatik hängt vom betroffenen Organ oder Gewebe ab, auch eine Metastasierung kommt je nach Lokalisation unterschiedlich häufig vor. Die Therapie besteht in der Regel aus chirurgischen Eingriffen und/oder Bestrahlung und adjuvanter Chemotherapie.

Das multizentrische Lymphom ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Rottweilern und betrifft das Lymphsystem. Es führt zu geschwollenen Lymphknoten und verschiedenen Symptomen wie zum Beispiel Müdigkeit und Gewichtsverlust. Die gängige Behandlung ist eine Chemotherapie, die oft die Lebensqualität verbessert und die Lebenserwartung verlängert, wobei die Prognose je nach Stadium variiert.

Gelenkerkrankungen

Zudem sind diese Vierbeiner anfällig für verschiedene Gelenkerkrankungen, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen können. Eine davon ist die Osteochondrosis dissecans (OCD) im Sprunggelenk (Tarsus), bei der sich Knorpel und Knochen nicht richtig entwickeln, was zur Ablösung von Knorpelstücken führt. Symptome wie Lahmheit und Schwellung können auftreten. Die Behandlung kann in manchen Fällen konservativ erfolgen, meistens ist jedoch ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung der losen Knorpelstücke notwendig.

Die Hüftgelenkdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Fehlentwicklung des Hüftgelenks, die zu einer Instabilität im Gelenk führt. Betroffene Hunde zeigen oft Lahmheit, steifes Gangbild und Bewegungseinschränkungen. Gewichtsmanagement, Physiotherapie und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe wie beispielweise eine Hüftgelenksersatzoperation sind mögliche Behandlungsmaßnahmen, um die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Auch die Ellenbogendysplasie (ED), eine Fehlentwicklung des Ellenbogengelenks, tritt bei Rottweilern häufig auf. Sie führt durch ungleichmäßiges Knochenwachstum zu Fehlstellungen und Arthrosen, die Lahmheit und Steifheit verursachen. Die Behandlung umfasst Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und in manchen Fällen chirurgische Eingriffe, unterstützt durch Physiotherapie zur Förderung der Beweglichkeit.

Hauterkrankungen

Rottweiler sind für bestimmte Hautkrankheiten prädisponiert, beispielweise für die Haarmatrix-Lipidose, eine farbassoziierte Alopezie, die bis jetzt nur bei Rottweilern beschrieben wurde. Dabei tritt eine Alopezie nur an den braunen Abzeichen im Gesicht und an den Füßen während der ersten Lebensmonate auf.

Vitiligo, eine seltene Hauterkrankung, führt zu Pigmentverlust und meist symmetrischen, hellen Flecken an Schnauze und Pfoten, ist jedoch harmlos und erfordert keine spezielle Behandlung.

Zudem tritt bei der Rasse oft eine pyotraumatische Follikulitis/Furunkulose auf, eine plötzlich auftretende bakterielle Entzündung, die schmerzhafte, eitrige Hautstellen verursacht und mit Antibiotika sowie entzündungshemmenden Mitteln behandelt wird.

Erkrankungen des Immunsystems

Rottweiler sind anfällig für Erkrankungen des Immunsystems, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Ein bekanntes Problem sind genetische Non-Responder bei der Impfung gegen das Canine Parvovirus (CPV). Diese Hunde entwickeln trotz Impfung keine ausreichende Immunität gegen das Virus. Dies erhöht das Risiko für eine Parvovirus-Infektion, die schwerwiegende Symptome wie Erbrechen, blutigen Durchfall und Fieber verursachen kann. Eine engmaschige Überwachung durch den Tierarzt ist hier wichtig.

Eine weitere Erkrankung ist die Histiozytose, bei der sich die Histiozyten, ortsständige Makrophagen des Bindegewebes, die für die Immunabwehr verantwortlich sind, unkontrolliert vermehren. Sie kann in gutartiger Form an der Haut auftreten oder als systemische Erkrankung mehrere Organe betreffen. Die Behandlung erfolgt meist mit immunsuppressiven Medikamenten, Rezidive treten häufig auf.

Zudem leiden einige Hunde unter einer Immundefizienz, insbesondere einem IgA-Mangel, der das Immunsystem schwächt und zu häufigen Infektionen der Atemwege oder des Verdauungstrakts führen kann. Eine spezielle Behandlung gibt es nicht, aber eine gute Pflege und rechtzeitige Behandlung von Infektionen können das Immunsystem unterstützen.

Neurologische Erkrankungen

Auch verschiedene neurologische Erkrankungen, die das zentrale Nervensystem oder die peripheren Nerven betreffen, können auftreten.

Zu den Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) zählen die Leukoenzephalomyelopathie, Leukodystrophie, spinale Abiotrophie und die spongiöse Degeneration des ZNS. Diese genetisch bedingten Krankheiten führen zu verschiedenen Symptomen wie fortschreitenden Koordinationsstörungen, Muskelschwäche und Lähmungen. Eine Heilung gibt es nicht, aber Physiotherapie und symptomlindernde Maßnahmen können die Lebensqualität des Hundes verbessern.

Im Bereich der peripheren Nerven treten Erkrankungen wie die distale symmetrische Polyneuropathie und die Motoneurondegeneration auf. Diese führen zu Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche und Bewegungsproblemen in den Extremitäten. Auch hier konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome durch Physiotherapie und Medikamente.

Darüber hinaus leiden manche Rottweiler an spezifischen neurologischen Störungen wie der Larynxparalyse, die Atemprobleme durch eine Fehlfunktion der Kehlkopfmuskeln verursacht, sowie Narkolepsie, bei der Hunde plötzlich in den Schlaf fallen und kollabieren können. Beide Krankheiten erfordern besondere Aufmerksamkeit, wobei die Behandlung von der Schwere der Symptome abhängt.

Muskelerkrankungen

Die distale Myopathie ist eine seltene, genetisch bedingte Muskelerkrankung, bei der vor allem die Muskeln in den unteren Gliedmaßen betroffen sind. Die Krankheit führt zu einer fortschreitenden Muskelschwäche, die Haltungs- und Bewegungsstörungen sowie Schwierigkeiten beim Gehen mit sich bringt. Eine Heilung gibt es derzeit nicht, jedoch können unterstützende Physiotherapie und angepasste Bewegung helfen, die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

Nierenerkrankungen

Die Glomerulonephritis ist eine entzündliche Erkrankung der Nieren, bei der die Filtereinheiten der Niere – die sogenannten Glomeruli – geschädigt werden. Dies kann zum Beispiel durch eine Immunreaktion, Infektionen oder andere Grunderkrankungen ausgelöst werden. Symptome können vermehrten Durst und Harnabsatz, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit sowie in fortgeschrittenen Fällen Erbrechen und Lethargie umfassen. Die Behandlung hängt von der Ursache ab, umfasst aber in der Regel entzündungshemmende Medikamente, Antibiotika bei Infektionen und eine spezielle Nierendiät, um die Belastung der Nieren zu reduzieren. Eine regelmäßige tierärztliche Überwachung ist unerlässlich.

Harnwegserkrankungen

Cystinsteine sind eine Art von Harnsteinen, die durch eine genetische Stoffwechselstörung entstehen, bei der der Körper des Rottweilers die Aminosäure Cystin nicht richtig abbaut. Symptome sind häufiges Wasserlassen, Blut im Urin, Schmerzen beim Wasserlassen und Harnverhalt. Die Behandlung umfasst in der Regel eine spezielle Diät, um die Bildung neuer Steine zu verhindern, sowie medikamentöse Therapien, die die Ausscheidung von Cystin fördern.

Herzerkrankungen

Die Subaortenstenose ist eine angeborene Herzerkrankung, die bei Rottweilern häufiger vorkommt. Dabei handelt es sich um eine Verengung unterhalb der Aortenklappe, die den Blutfluss aus dem Herzen in den Körper behindert. Die Symptome können variieren und reichen von leichter Belastungsintoleranz und Atembeschwerden bis hin zu Ohnmachtsanfällen oder plötzlichem Herztod. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen in leichten Fällen regelmäßige tierärztliche Überwachung und die Gabe von Medikamenten, um das Herz zu entlasten. In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um die Verengung zu korrigieren.

Neigung zu Adipositas

Rottweiler neigen zu Hyperphagie, also zu einer übermäßigen Nahrungsaufnahme, die häufig zu Adipositas (Fettleibigkeit) führt. Diese Neigung entsteht oft durch genetische Veranlagung und kann durch falsche Fütterung verstärkt werden. Symptome sind schnelle Gewichtszunahme, verminderte Bewegungsfreude und Atemprobleme. Übergewicht belastet zudem die Gelenke und erhöht das Risiko für Herz- und Stoffwechselerkrankungen. Die Behandlung besteht in einer strikten Kontrolle der Futtermenge, der Auswahl von ausgewogenem Futter sowie einem regelmäßigen Bewegungsprogramm.

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Brachyurie (Stummelrute)

Viele Rottweiler leiden unter einer Brachyurie (auch Stummelrute oder Stummelschwanz), bei der der Schwanz entweder sehr kurz oder fehlgebildet ist. Solche Schwänze bringen ernsthafte gesundheitliche Probleme mit sich, da meistens Missbildungen an weiteren Abschnitten der Wirbelsäule hinzukommen, die Bewegungsstörungen und Inkontinenz mit sich ziehen. Zudem leiden betroffene Hunde unter einem erhöhten Verletzungsrisiko, da der Schwanz eine wichtige Rolle im Gleichgewicht und in der Kommunikation des Hundes spielt.

Eine Brachyurie ist vom Kupieren abzugrenzen, bei dem ein vorhandener Schwanz teilweise oder vollständig amputiert wird, um ein bestimmtes ästhetisches Bild zu erreichen. Diese Praxis ist in Deutschland und vielen weiteren Ländern mittlerweile verboten. Es ist wichtig, bei der Auswahl einer Züchterin oder eines Züchters darauf zu achten, dass weder Kupieren noch die Zucht auf Stummelschwänze gefördert wird, um die Gesundheit des Hundes zu gewährleisten.


DIESE MERKMALE MACHEN HUNDE KRANK

Anschaffung und ähnliche Hunderassen: Das passende Familienmitglied finden

Die Entscheidung für einen Hund als neues Familienmitglied will gut überlegt sein. Neben den Anschaffungsmöglichkeiten sollte zudem in Betracht gezogen werden, ob die ausgewählte Hunderasse zu persönlichen Ansprüchen und dem eigenen Lebensstil passt – und welche anderen Hunderassen ebenfalls in Erwägung gezogen werden könnten.  

Tierschutz oder Zuchtstelle? 

Wenn Sie sich für die Anschaffung eines Rottweilers entscheiden, stehen Ihnen verschiedene Optionen offen: Ein Welpe von einer Zuchtstelle oder ein Hund (Welpe oder Erwachsener) aus dem Tierheim. Bei der Wahl einer Züchterin oder eines Züchters sollten Sie unbedingt auf Seriosität achten. Seriöse Stellen führen dazu unter anderem verschiedenste Gesundheitstests durch. Ein Rottweiler aus dem Tierheim bietet die Möglichkeit, einem Hund eine zweite Chance zu geben und den Tierschutz zu entlasten. Auch hier ist es wichtig, viel Zeit in die Wahl einer zuverlässigen Tierschutzorganisation und die Suche nach einem passenden Vierbeiner zu investieren. Seien Sie darauf vorbereitet, genauer geprüft zu werden, ob Sie für die Haltung eines Rottweilers kompetent sind.

Rotweiler "grinst" in die Kamera

Passt der Rottweiler zu Ihnen? Eine Entscheidung mit Weitblick

Sind Sie bereit für einen Rottweiler? Dieser Selbsttest hilft Ihnen, die Antwort zu finden. Beantworten Sie die folgenden Fragen, um zu prüfen, ob diese kraftvolle und loyale Rasse gut zu Ihnen passt.

  1. Haben Sie bereits Erfahrung mit großen Hunderassen? Ein Rottweiler benötigt eine klare Führung und Erfahrung im Umgang mit Hunden, insbesondere mit solchen, die einen ausgeprägten Schutzinstinkt haben.
  2. Haben Sie genügend Zeit, um sich täglich intensiv mit einem Hund zu beschäftigen (Training, Bewegung, Spiel)? Ein Rottweiler braucht mindestens zwei Stunden Bewegung und geistige Auslastung pro Tag, um glücklich und ausgeglichen zu bleiben.
  3. Haben Sie genügend Platz in Ihrem Zuhause und gegebenenfalls einen Garten? Rottweiler sind große Hunde und fühlen sich in einem Haus mit Garten oder in einem geräumigen Wohnraum am wohlsten.
  4. Sind Sie bereit, die Verantwortung für einen Hund mit ausgeprägtem Schutzinstinkt zu übernehmen? Der Rottweiler hat einen starken Beschützerinstinkt, was eine hohe Verantwortung im Umgang mit Fremden und in sozialen Situationen bedeutet.
  5. Haben Sie die Möglichkeit, Ihren Rottweiler in Ihren Lebensalltag zu integrieren? Rottweiler sind sozial und brauchen den Kontakt zu ihren Menschen. Sie sollten nicht lange allein gelassen werden.

Wenn Sie die meisten Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, dann könnte der Rottweiler der richtige Hund für Sie sein! Sollten Sie jedoch einige Fragen mit „Nein“ beantwortet haben, ist es ratsam, darüber nachzudenken, ob ein Rottweiler zu Ihrem Lebensstil passt oder ob eine andere Rasse besser geeignet wäre.

Diese Hunderassen ähneln dem Rottweiler

Wenn Sie sich unsicher sind, ob der Rottweiler die richtige Wahl für Sie ist, könnten folgende Rassen ebenfalls interessant sein:

  • Dobermann: Etwas leichter und eleganter, jedoch ebenfalls wachsam und schützend.
  • Deutscher Schäferhund: Ein vielseitiger Arbeitshund mit ausgeprägtem Schutzinstinkt.
  • Bullmastiff: Kräftig, ruhig und schützend, mit einer sanften Persönlichkeit. Bei dieser Rasse handelt es sich – wie beim Rottweiler – jedoch um einen Listenhund.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

Deutscher Pinscher

Mit seiner kompakten Größe, seinem lebhaften Wesen und seinem ausgeprägten Wachinstinkt ist der Deutsche Pinscher sowohl ein geschätzter Familienhund als auch ein talentierter Arbeitshund. Erfahren Sie alles über die vielseitige Hunderasse!


Inhaltsverzeichnis:


Herkunft: alte deutsche Rasse

Der Deutsche Pinscher gehört zu den ältesten Hunderassen Deutschlands und hat eine lange Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Als Hof- und Wachhund wurde er für seine herausragenden Fähigkeiten als Rattenfänger und Beschützer von Haus und Hof geschätzt. Seine Verwandtschaft mit dem Schnauzer ist eng, da beide Rassen einst als Typvarianten (unterschiedliche Ausprägungen wie z. B. Größe oder Fellart innerhalb einer Rasse) gezüchtet wurden.1955 wurde der Deutsche Pinscher endgültig als eigenständige Hunderasse anerkennt. Der Deutsche Pinscher genießt heute Ansehen als vielseitiger Begleiter und Wachhund.

Neben dem Deutschen Pinscher gibt es noch weitere bekannte Pinscher-Varianten, die sich durch ihre Größe und spezifischen Eigenschaften unterscheiden. Zu den bekanntesten zählen der Zwergpinscher, eine kleinere Version des Deutschen Pinschers, der durch seine lebhafte und mutige Art überzeugt, sowie der Dobermann, eine kräftigere und größere Variante, die vor allem als Schutz- und Diensthund eingesetzt wird. Eine weitere seltenere Pinscher-Rasse ist der Affenpinscher, der durch sein charakteristisches, affenähnliches Gesicht auffällt. Alle teilen eine gemeinsame Herkunft und sind für ihre Intelligenz, Wachsamkeit und Treue bekannt.

Aussehen: Eleganz trifft auf Athletik

Der Deutsche Pinscher beeindruckt durch sein elegantes und zugleich athletisches Erscheinungsbild. Der Deutsche Pinscher gehört zu den mittelgroßen Hunderassen: Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 45 bis 50cm und ein Körpergewicht von etwa 14 bis 20kg, Hündinnen werden etwa 43 bis 48cm groß und 12 bis 18kg schwer.

Der Körper des Pinschers Körper ist gut proportioniert und muskulös. Das kurze, glatte Fell liegt dicht am Körper an und glänzt in Farben wie Schwarz-Rot oder einfarbigem Rot. Mit seinen aufrechten Ohren und dem wachsamen Blick wirkt er stets aufmerksam und lebendig.

Deutscher Pinscher Aussehen: Portrait mit Blick in die Kamera

Temperamentvoller und wachsamer Charakter

Der Deutsche Pinscher zeichnet sich durch seine lebhafte und aufmerksame Art aus. Er ist von Natur aus wachsam, was ihn zu einem geeigneten Wachhund macht. Er ist dabei jedoch nicht übermäßig bellfreudig, sondern schlägt nur in potenziellen Gefahrensituationen an. Diese Vierbeiner sind sehr menschenbezogen und zeigen sich loyal gegenüber ihrer Familie. Der Pinscher ist intelligent und lernt schnell, braucht aber erfahrene Frauchen und Herrchen, die seinen selbstbewussten und teilweise stürmischen Charakter lenken können. Mit ausreichend Beschäftigung und einer klaren Führung entwickelt er sich zu einem ausgeglichenen Begleiter, der sich sowohl als Familienhund als auch im sportlichen Bereich wohlfühlt.

Obwohl die Rasse des Pinschers bestimmte charakteristische Merkmale aufweist, sollten Sie immer bedenken, dass jeder Hund ein Individuum ist. Temperament, Vorlieben und Verhaltensweisen können daher variieren. Diese Beschreibung dient als allgemeiner Überblick, aber die einzigartige Persönlichkeit eines Hundes zeigt sich erst im Zusammenleben mit ihm.

Haltung und Erziehung im Überblick

Der Deutsche Pinscher erfordert eine klare und konsequente Erziehung sowie ausreichend Bewegung und geistige Anregung. Mit der richtigen Führung und einer frühzeitigen Sozialisierung entwickelt er sich zu einem treuen und gut erzogenen Begleiter.

Auslastung des energiegeladenen Pinschers

Deutscher Pinscher springt im Wasser

Der Pinscher ist eine aktive und arbeitsfreudige Hunderasse, die sowohl körperliche als auch geistige Beschäftigung benötigt. Regelmäßige Bewegung, wie lange Spaziergänge, Lauftraining oder Spiele im Freien, helfen, seine Energie in sinnvolle Beschäftigung umzulenken.

Neben der körperlichen Aktivität ist auch geistige Auslastung wichtig: Intelligenzspiele, Apportierübungen oder Nasenarbeit fordern den Pinscher mental heraus und verhindern Langeweile. Der Deutsche Pinscher ist ein hervorragender Begleiter für Hundesportarten wie Agility oder Obedience.

Erziehung: klare Strukturen und Konsequenz  

Die Erziehung eines Deutschen Pinschers erfordert klare Strukturen und viel Konsequenz. Diese Rasse ist intelligent und lernfreudig, kann aber auch einen eigenständigen und sturen Kopf haben. Der Deutsche Pinscher will gefordert werden, womit er oft seine Haltenden herausfordert.

Der kluge und selbstständige Vierbeiner braucht aufmerksame Frauchen und Herrchen, die kein Fehlverhalten durchgehen lassen, ihn mit Geduld lenken und seine Bedürfnisse verstehen. Damit die Kommunikation klappt, ist auch erfahrenen Hundehaltenden zum professionellen Training in einer Hundeschule zu raten.

Erziehung vom Deutschen Pinscher: Leinenführigkeit

Zusammenleben und artgerechte Haltung

Der Pinscher benötigt aufgrund seines hohen Aktivitätslevels ausreichend Platz und Beschäftigung. Ein Haus mit Garten ist ideal, da er dort sowohl seinen Bewegungsdrang als auch seinen Wachinstinkt ausleben kann. Für eine Haltung in der Wohnung eignet er sich eher weniger, dort bräuchte er einen entsprechend umfangreichen Ausgleich durch Spaziergänge, Sport und Spiele in der Natur.

Diese Vierbeiner sind bekannt für ihre Familienbindung und können gut mit Kindern umgehen, vorausgesetzt, sie werden früh sozialisiert und Kinder lernen den respektvollen Umgang mit ihnen. Mit anderen Haustieren, insbesondere weiteren Hunden oder Katzen, kann das Zusammenleben funktionieren, wenn auf eine schrittweise Eingewöhnung geachtet wird. Die angeborenen Jagdtriebe des Pinschers sollten jedoch berücksichtigt werden, besonders bei kleineren Tieren.

Pinscher-Pflege leicht gemacht

Die Fellpflege des Deutschen Pinschers ist relativ unkompliziert, erfordert jedoch Regelmäßigkeit. Sein kurzes, glattes Fell benötigt wenig Pflege und muss nur gelegentlich gebürstet werden, um loses Haar zu entfernen und die Hautgesundheit zu fördern. Ein regelmäßiges Abwischen mit einem feuchten Tuch kann helfen, Schmutz und Staub zu entfernen.

Neben der Fellpflege spielt auch die richtige Ernährung eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene und auf die Bedürfnisse des Pinschers abgestimmte Ernährung trägt zur Gesundheit und zu einem glänzenden Fell bei. Hochwertiges Hundefutter, das reich an Proteinen und gesunden Fetten ist, unterstützt die Energieversorgung dieses aktiven Hundes.

Was gehört in eine perfekte Hundemahlzeit?

Gesundheit

Der Deutsche Pinscher gilt als robuste und gesunde Hunderasse. Mit der richtigen Pflege und einer ausgewogenen Ernährung bleibt er in der Regel bis ins hohe Alter vital. Dennoch gibt es einige rassetypische Prädispositionen, die im Blick behalten werden sollten.

Von-Willebrand-Erkrankung (VWD) Typ I

Die VWD ist eine erbliche Blutgerinnungsstörung, die beim Deutschen Pinscher auftreten kann. Symptome können Blutungen aus Nase, Zahnfleisch oder Schleimhäuten sowie verlängerte Blutungen nach Verletzungen oder Operationen sein. Typ I ist die mildeste Form dieser Erkrankung und in manchen Fällen zeigen betroffene Hunde nur milde Symptome oder bleiben symptomfrei. Die Behandlung besteht in der Vermeidung von Verletzungen, bei akuten Blutungen kann eine Transfusion mit Blutprodukten erforderlich sein.

Idiopathische proliferative thrombovaskuläre Ohrrandnekrose

Bei dieser Erkrankung, die nicht nur bei Deutschen Pinschern, sonder auch bei anderen, meist kurzhaarigen Hunderassen wie dem Rhodesian Ridgeback vorkommt, werden die Ohrränder schlecht durchblutet. Dies führt zu ulzerierten und nekrotischen Stellen an den Ohrrändern, die schmerzhaft sein können. Die genaue Ursache ist unbekannt (idiopathisch). Zur Behandlung werden durchblutungsfördernde Mittel oder Salben verwendet, in schweren Fällen muss das abgestorbene Gewebe entfernt werden.

Ventrikelseptumdefekt (VSD)

Ein VSD ist ein angeborener Herzfehler, bei dem sich ein Loch in der Wand zwischen den beiden Herzkammern befindet. Bei betroffenen Hunden kann dies zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers führen. Symptome umfassen Müdigkeit, Kurzatmigkeit, schlechte Belastbarkeit, langsames Wachstum und in schweren Fällen Herzversagen. Einige Welpen sind jedoch klinisch unauffällig. Die Behandlung hängt von der Größe des Loches ab: Kleinere Löcher können sich manchmal von selbst schließen, während größere chirurgisch behandelt werden müssen.

Persistierender rechter Aortenbogen (PRAA)

Der PRAA ist eine angeborene Fehlbildung der Herzgefäße, bei der der Aortenbogen (Teil der Hauptschlagader) auf der rechten Seite anstatt wie üblich links verläuft. Dies kann zu einer Einengung der Speiseröhre führen, was Schluckbeschwerden, Erbrechen und Wachstumsprobleme verursacht. Meist ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, um eine normale Nahrungsaufnahme zu ermöglichen. Je früher die Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird, desto besser ist die Prognose.

Sexuelle Entwicklungsstörung: Ovotestes oder Testes mit XX-Karyotyp

Ovotestes oder Testes mit XX-Karyotyp sind sexuelle Entwicklungsstörungen. Beim Ovotestes entwickeln betroffene Hunde sowohl Eierstock- als auch Hodengewebe. Diese seltene Fehlbildung ist bei vielen verschiedenen Rassen sowie bei Mischlingen beschrieben und kann unter anderem zu hormonellem Ungleichgewicht, Unfruchtbarkeit und ungewöhnlichem Verhalten führen. Je nach individuellem Fall kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.

Seborrhö und Schuppenbildung

Seborrhö und Schuppenbildung sind Hautprobleme, die auch beim Deutschen Pinscher auftreten können. Eine Seborrhö entsteht über eine übermäßige Talgproduktion, die fettige oder trockene Haut und oft Schuppenbildung zur Folge hat. Die Ursachen können genetisch bedingt oder auf Hautinfektionen oder systemische Erkrankungen zurückzuführen sein. Die Behandlung umfasst – neben der Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung – spezielle Shampoos, Diätanpassungen und in einigen Fällen Medikamente, die die Hautgesundheit verbessern.

Den passenden Vierbeiner finden

Die Wahl eines neuen Familienmitglieds sollte gut durchdacht sein. Erfahren Sie hier, ob der Deutsche Pinscher zu Ihnen passt, welche ähnlichen Rassen es gibt und welche Möglichkeiten der Anschaffung abgewogen werden sollten.

Ist der Pinscher die richtige Rasse für mich?

Um zu entscheiden, ob der Pinscher der passende Hund für Sie ist, können Sie sich die folgenden Fragen stellen:

Brauner Deutscher Pinscher schaut in die Ferne
  • Sind Sie aktiv? Der Pinscher benötigt viel Bewegung und regelmäßige Beschäftigung im Freien.
  • Haben Sie Erfahrung in der Hundeerziehung? Der Pinscher benötigt eine klare und erfahrene Führung.
  • Haben Sie genügend Zeit? Diese Rasse erfordert Aufmerksamkeit und sollte wenig alleine gelassen werden.
  • Wie geduldig sind Sie? Pinscher können eigensinnig sein, was Geduld und Konsequenz bei der Erziehung erfordert.

Welche Rassen ähneln dem Pinscher?

Es gibt zahlreiche Rassen, die einige Charakterzüge – wie Energie, Wachsamkeit und Intelligenz – mit dem Deutschen Pinscher teilen und ebenfalls für Sie in Frage kommen könnten:

  • Zwergpinscher: Kleinere Version des Deutschen Pinschers, temperamentvoll und wachsam, jedoch kompakter und agiler.
  • Dobermann: Größer und kräftiger, aber mit der gleichen Loyalität und dem gleichen Beschützerinstinkt.
  • Manchester TerrierManchester Terrier: Ein ebenfalls wachsamer und aktiver Hund, der dem Pinscher in seinem eleganten Erscheinungsbild und seiner Energie ähnelt.
  • Belgischer Schäferhund: Größer, hat jedoch einen ähnlichen Arbeitswillen und ist ebenfalls ideal für aktive Haltende.
  • Border Terrier: Diese Hunderasse teilt die hohe Aktivitäten und Neigung, wachsam zu sein, ist jedoch etwas kleiner.

Bedenken Sie, dass sich die Rassen zwar in einigen Eigenschaften ähneln mögen, jedoch jeder Vierbeiner seine individuellen Bedürfnisse und Eigenheiten aufweist. Gerade hinsichtlich gesundheitlicher Vorbelastungen kann es gravierende Unterschiede geben, weshalb es wichtig ist, dass Sie sich zu jeder Rasse vor der Anschaffung umfassend informieren.

Welche Anschaffungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn Sie sich für einen Pinscher entschieden haben, sollten Sie sorgfältig abwägen, woher der Hund kommt. Der Besuch in einem Tierheim ist eine gute Option, um einem Vierbeiner eine zweite Chance auf ein Zuhause zu bieten. Viele Pinscher oder Mischlinge dieser Rasse warten dort auf eine liebevolle Familie.

Alternativ kann eine seriöse Zuchtstelle eine gute Wahl sein. Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Züchterin oder der Züchter nach den Richtlinien eines anerkannten Zuchtverbands arbeitet und erkrankte Tiere aus der Zucht ausschließt. Dies stellt sicher, dass der Hund möglichst gesund ist und gut sozialisiert wurde. Egal, woher der Pinscher kommt, eine verantwortungsvolle Entscheidung ist der erste Schritt zu einer glücklichen Hund-Mensch-Beziehung.

Deutscher Pinscher mit roter Leine liegt auf einer Wiese

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.