Labrador Retriever gehören nach wie vor zu den beliebtesten Hunderassen – nicht nur bei uns in Deutschland. Der heute weit verbreitete Familienhund stammt von der Ostküste Kanadas, aus der Nähe der Region Neufundland. Hier leistete der Labrador Retriever den heimischen Fischern große Hilfe beim Bergen von Netzen und stellte flüchtende Fangfische. Im 19. Jahrhundert beschloss die örtliche Verwaltung allerdings, die Anzahl der gehaltenen Hunde drastisch zu reduzieren: Für die aufstrebende Hunderasse Labrador Retriever natürlich eine Katastrophe. Dem Labbi blieb am Ende nur die Flucht über den großen Teich – und so begann die europäische Karriere des Labrador Retriever.

Nach dem geltenden Rassestandard ist ein Labrador 54 bis 57 cm groß (Widerristhöhe). Labrador Retriever gibt es in den Fellfarben schwarz, gelb oder schokoladenbraun. Der aktive Vierbeiner verhält sich sowohl seiner Umwelt als auch Menschen gegenüber freundlich, aufgeschlossen und neugierig. Er fühlt sich in der Gegenwart von Menschen wohl und zeigt auch keine Scheu, Angst oder Unsicherheit, wenn diese ihm zu nahe kommen. Der kinderliebe Familienhund ist ein sehr geduldiger, ausgeglichener sowie nervenstarker Hund. Er hat das starke Bedürfnis, seinem Besitzer zu gefallen.

Labrador Retriever setzten nach Großbritannien über

An Bord von Fischerbooten ging es für den Labrador Retriever nach Großbritannien, insbesondere in die Grafschaft Dorset. Die hervorragenden Schwimm- und Jagdfähigkeiten des Labbi begeisterten vor allem die Adligen. Und nach weiteren Kreuzungen mit dem Pointer, wurde die als Familienhund und Wasserhund beliebte Form des Labrador Retriever erreicht. Ein schmalerer Körperbau, geschmeidigere Bewegungen, bei gleichbleibend strotzender Kraft – wenig verwunderlich, dass der Labrador Retriever immer beliebter wurde. Ihren Namen erhielt die Hunderasse übrigens, weil man als Herkunftsort Labrador vermutete. Und so wurde die Rasse im Jahr 1903 anerkannt und begann ihren Erfolgszug über den Kontinent.

Als Familienhund und Jagdbegleiter – der Labbi begeistert

Was den Alleskönner so beliebt gemacht hat, ist die Kombination aus bestimmten Fähigkeiten und einem unschlagbar sympathischen Gemüt. Als Jagdhelfer besticht der Labrador Retriever durch überzeugende Eigenschaften: Viel Energie, ausgezeichnete Apportier-Skills und eine unschlagbare Treue machen ihn zum idealen Pirsch-Begleiter. Für die meisten Labbi-Halter dürften aber seine Geduld und der unbändige Spieltrieb noch etwas wichtiger sein. Denn heute gilt der Labrador Retriever völlig zu Recht als perfekter Familienhund. Seine Kinderliebe, seine unbegrenzte Freude bei Spiel und Bewegung und die extreme Geduld machten ihn bei Eltern schnell zum absoluten Favoriten. In den USA steht der Labbi sogar schon etwas länger als bei uns an Rang eins in der Kategorie „Kinderhund". Trotz seiner eigentlich sehr ruhigen Art benötigt der Labrador Retriever viel geistige und körperliche Beschäftigung.

Labrador Retriever gehorchen schon in jungen Jahren

In Sachen Hunde-Erziehung sollte man beim Labrador Retriever übrigens früh beginnen. Seine Entwicklung geht ausgesprochen schnell voran, so dass nicht viel Zeit bleibt, um die wichtigsten Regeln und Grenzen einzuführen. Dabei sollte man vor allem seine Jagdinstinkte nicht unterschätzen. So ein Labbi ist eben immer an der „Welt da draußen" interessiert. Und manchmal kann er einfach nicht anders und muss sie auch entdecken. Potentielle Beutetiere wecken eben noch immer sein Interesse – und sei er ansonsten ein noch so perfekter Familienhund. Es heißt also: Gut beobachten, wie der Labbi in die Freiheit gelangt, und Garten oder Wohnung absolut ausbruchssicher machen.

Bei der Pflege erwarten Labbi-Halter zum Glück keine Überraschungen. Die aktiven Hunde brauchen hauptsächlich eins: jede Menge Auslauf. Das etwas raue Fell bedarf hin und wieder ausgiebiger Bürst-Einheiten, wobei auch die richtige Hunde-Ernährung zum Glanz beiträgt. Eine kleine Schwäche sollte man seinem Labbi allerdings nachsehen – ohne ihr nachzugeben! Der Familienhund neigt zum Betteln und macht dabei kaum Unterschiede, wenn es um die Wahl der „Beute" geht. Gegebenenfalls sollte man seinen Labbi also bei der Nahrungszuteilung streng im Auge behalten – und bei Bedarf sogar eine speziell vom Tierarzt zusammengestellte Diät einhalten. Für Abenteuer, Spiel und Spaß braucht ein Labrador Retriever einfach eine optimale Figur!

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