Der Chow Chow ist mit seinem teddyähnlichen, dicken Fell und seiner blauen Zunge unverkennbar. Die bekannte Hunderasse, die ihren Ursprung in China hat, ist in ihrer Haltung allerdings nicht zu unterschätzen: Eine intensive Fellpflege und ausgiebige Spaziergänge gehören zum Alltag. Zudem leidet die Hunderasse unter Jahrzehnten der Überzüchtung, was die Gesundheit des Chow Chow beeinträchtigt.


Inhaltsverzeichnis:


Geschichte des Chow Chows

Beim Chow Chow handelt es sich um eine anerkannte Rasse, die ihren Ursprung in China hat. Die Hunde mit dem plüschigen Fell und der charakteristischen blauen Zunge werden zu den urtümlichsten Hunderassen der Welt gezählt. Bereits im 11. Jahrhundert sollen Hunde mit dem typischen, löwenartigen Aussehen eines Chow Chows beschrieben worden sein. In seinem Ursprungsland China ist dieser Rassehund aufgrund seines Aussehens auch als „Wolfshund“, „Bärenhund“ und „Blaue Zunge“ bekannt. In China wurden die Hunde vielseitig als Arbeitshunde und Begleithunde eingesetzt. Sie zogen Lasten, bewachten Haus und Hof und dienten als Haustier. Außerdem wurden Chow-Chows für die Fleisch- und Fellgewinnung gezüchtet. Viele Jahrhunderte später kam dieser chinesische Rassehund nach Großbritannien. Dort wurde auch der heutige Rassestandard festgelegt.

Wesen und Charakter

Grundsätzlich ist zu bedenken, dass der Charakter eines Hundes nicht an seiner Rasse festzumachen ist und jedes Tier eine individuelle Persönlichkeit hat. Dennoch gibt es einige Eigenschaften, die bei bestimmten Rassen häufiger bemerkt werden können. Dem löwenartigen Chow Chow wird nachgesagt, dass er in seinem Verhalten mehr einer Katze als einem Hund gleicht. Die mittelgroßen Hunde sind ruhig, oftmals sehr eigensinnig und anhänglich. Der Charakter der Chow Chow wird gerne auch als stur beschrieben. Er hat seinen eigenen Willen und wird sich niemals einfach so unterordnen. Seine Zuneigung muss man erst einmal gewinnen. Der Bärenhund aus China gilt als typischer Ein-Mann-Hund, weshalb er nicht unbedingt für die Haltung in einer großen Familie geeignet ist. Gegenüber Fremden zeigt er sein misstrauisches Wesen. Der Chow Chow soll ein zuverlässiger Wachhund sein.

Die Haltung des Chow Chows

Die Haltung dieses chinesischen Rassehunds ist nicht allen Hundeliebhabenden zu empfehlen, da man mit der Sturheit und Eigensinnigkeit des Vierbeiners umgehen muss. Wer Wert auf unbedingten Gehorsam legt, sollte sich nach einer anderen Rasse umsehen. Der Chow Chow geht gerne spazieren, möchte dabei aber lieber ausgiebig schnüffeln, als in schnellem Tempo weite Strecken zurückzulegen. Auch gelenkschonender Hundesport, der den Geist des Chow Chows beansprucht, kann einigen Vierbeinern Spaß machen. Nicht vergessen sollten Sie, dass Chow-Chows einen ausgeprägten Jagdtrieb haben. Die Erziehung dieser Hunde gestaltet sich aufgrund des Jagdtriebs und der typischen Sturheit oftmals schwierig.

Die Gesundheit des Chow Chows

Leider gehen die hohen Ansprüche an das Aussehen des Chow Chows mit einigen gesundheitlichen Einbußen einher. Fahrlässige Zuchtpraktiken über Jahrzehnte hinweg haben zu problematischen Rassemerkmalen geführt, die Sie in der Anschaffung berücksichtigen und vermeiden sollten.

Eine flache Nase

Ein gesunder Hund braucht vollständig ausgebildete Atemwege. Sind der Schädel und die Nase zu flach, ist ein normales Luftholen sowie eine notwendige Wärmeregulation nicht mehr möglich. Brachyzephalie – auch Kurzköpfigkeit – gehört zu einem der bekanntesten Merkmale von Qualzucht bei Hunden und kann leider auch den Chow Chow betreffen. Das Tier leidet damit nicht nur bei jedem Atemzug, sondern ist auch gefährdeter, einen Hitzschlag zu erleiden.

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Augenprobleme

Die kleinen Augen des Chow Chow sind oft von einem Entropium betroffen. Die eingerollten Lider und an den Augapfel reibenden Wimpern sind schmerzhaft und können zu ernsthaften Augenproblemen und zahlreichen Tierarztbesuchen führen.

Übermäßige Faltenbildung

Dicke Hautfalten werden bei einigen Rassen als besonders süß wahrgenommen und extra herbeigezüchtet. Doch gerade im Gesichtsbereich können sie zu ernsthaften Problemen führen, da sie einen idealen Nährboden für Infektionen und Hautirritationen bis hin zu Entzündungen bieten. Beim Chow Chow werden die Falten in Verbindung mit dem dicken Fell zu einer noch gemütlicheren Brutstätte für Bakterien und Pilze.

Statur

Die Hinterbeine des Chow Chows sind häufig überstreckt bzw. extrem wenig gewinkelt, sodass es bei vielen Vierbeinern dieser Rasse zu einer Kniefehlstellung (Patellaluxation) kommt. Auch eine Hüftgelenksdysplasie ist bei der Rasse leider keine Seltenheit.

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Weitere Veranlagungen

Aufgrund des eingeschränkten Genpools gibt es außerdem eine Reihe an Erkrankungen, für die der Chow Chow eine verstärkte Veranlagung hat. Dazu gehören unter anderem Herzerkrankungen, Grüner Star, Muskelerkrankungen und eine Schilddrüsenunterfunktion. Auch eine Prädisposition für verschiedene Tumorerkrankungen wird dem Chow Chow nachgesagt.

Sie hätten gerne einen Chow Chow?

Inzwischen gibt es Bestrebungen, der Überzüchtung des Chow Chows entgegenzuwirken. Sollten Sie sich für die Rasse interessieren, stehen Sie vor der beim Chow Chow besonders schwierigen Herausforderung, seriöse Züchter mit einer gesunden Zuchtlinie zu finden. Nehmen Sie sich jedoch unbedingt die nötige Zeit für die Suche, um einen gesunden Hund zu finden und keine weitere Überzüchtung zu fördern.

Grundsätzlich ist der Chow Chow mit seinem dicken Fell ein außerordentlich pflegeintensiver Hund, für den Sie sich viel Zeit nehmen sollten. Sowohl für die Fellpflege als auch für eine artgerechte Auslastung. Überlegen Sie sich vor der Anschaffung gut, ob Sie den hohen Ansprüchen des Chow Chows gerecht werden können.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

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