Jagdhund, Wachhund, sanfter Riese – wir stellen Ihnen beliebte große Hunderassen vor und erklären, was sie ausmacht. Erfahren Sie, was es bei Haltung, Erziehung und Gesundheit zu beachten gilt und mit welchen Sportarten Sie große Hunde begeistern.

Inhaltsverzeichnis:

7 beliebte große Hunderassen

Als großer Hund zählen alle Hunderassen, die im ausgewachsenen Stadium eine Widerristhöhe von mindestens 60 Zentimetern aufweisen. Das Gewicht kann dabei stark variieren. Ein afghanischer Windhund bringt mit 30 Kilo ein deutlich kleineres Gewicht auf die Waage als ein 100 Kilo Mastiff. Einige der beliebtesten Familienhunde, wie beispielsweise Golden Retriever, gehören zu den großen Hunderassen. Groß heißt also keineswegs gefährlich. Im Gegenteil, viele große Hunde sind sensible Rudeltiere, die alles für das Wohl ihrer Familie tun würden. Wir stellen Ihnen sieben bekannte große Hunderassen vor. Vielleicht entdecken Sie darunter Ihren zukünftigen Freund auf vier Beinen?

Berner Sennenhund

Größe

Weiblich: 58-66 cm, Männlich: 64-70 cm

Charakter: Liebevoll, ruhig und selbstbewusst ist der Berner Sennenhund ausgezeichnet für die Lawinensuche geeignet. Er kann aber auch dickköpfig und eigenwillig sein.

Er liebt lange Spaziergänge und Kuscheleinheiten.

Gewicht

Weiblich: 36-48 kg, Männlich: 38-50 kg

Farbe

üppiges, schwarzes Fell, mit weißer Brust und Schwanzspitze, rotbraune Abzeichen

Deutscher Boxer

Größe

Weiblich: 53-60 cm, Männlich: 57-63 cm

Charakter: Durch seinen aktiven, treuen und anhänglichen Charakter ist der Deutsche Boxer als kinderfreundlicher Familienhund bekannt. Er ordnet sich bereitwillig unter, bleibt aber wachsam gegenüber der Umgebung und folgt seinem Beschützerinstinkt.

Gewicht

Weiblich: 25-29 kg, Männlich: 27-32 kg

Farbe

kurzes Fell in gelb, braun oder gestromt, weiße Abzeichen, schwarze Maske

Deutscher Schäferhund

Größe

Weiblich: 55-60 cm, Männlich: 60-65 cm

Charakter: Der deutsche Schäferhund ist das geborene Arbeitstier. Mut und Ausdauer gepaart mit Treue und Lernbereitschaft ergeben einen zuverlässigen Weggefährten mit starkem Beschützerinstinkt. Entsprechend benötigt ein Schäferhund eine gute Ausbildung und eignet sich nicht als Anfängerhund.

Gewicht

Weiblich: 22-32 kg, Männlich: 30-40 kg

Farbe

schwarz mit roten, braunen oder gelben Abzeichen, schwarz grau

Golden Retriever

Größe

Weiblich: 51-56 cm, Männlich: 56-61 cm

Charakter: Treu und energiegeladen lässt sich der Golden Retriever nichts entgehen, wenn sein Herrchen oder Frauchen etwas unternimmt. Er ist lernwillig und intelligent und gleichzeitig verfressen und verspielt. Das macht ihn zu einem liebevollen Familienhund.

Gewicht

Weiblich: 25-32 kg, Männlich: 30-34 kg

Farbe

goldenes bis cremefarbenes, mittellanges, dichtes Haar

Labrador Retriever

Größe

Weiblich: 55-60 cm, Männlich: 57-62 cm

Charakter: Diese sportlichen Hunde haben ein sonniges Gemüt. Sie sind geduldig, liebevoll, ausgeglichen und arbeitsfreudig. All dies macht den Labrador Retriever zu einem überaus beliebten Familienhund. Außerdem wird er gerne in der Therapie eingesetzt.

Rhodesian Ridgeback

Größe

Weiblich: 61-66 cm, Männlich: 63-69 cm

Charakter: Rhodesian Ridgebacks sind temperamentvoll, klug, sportlich und sensibel. Erfahrung und Einfühlungsvermögen sind daher für die Erziehung unverzichtbar.

Gewicht

Weiblich: 29-34 kg, Männlich: 36-41 kg

Farbe

kurze, dichte Haare, rotes bis hellbraunes oder goldgelbes Fell

Rottweiler

Größe

Weiblich: 56-63 cm, Männlich: 61-69 cm

Charakter: Sein draufgängerischer Charakter hat dem Rottweiler ein Image als starker Wachhund mit aggressiven Tendenzen eingebracht. Sein ausgeprägter Schutzinstinkt greift jedoch nur über, wenn seine Bezugsperson keine klare Leitlinie vorgibt. Bei guter Führung sind Rottweiler überaus freundliche und kinderliebe Hunde mit Lernbereitschaft und Tatendrang.

Gewicht

Weiblich: 35-48 kg, Männlich: 50-60 kg

Farbe

mittellange Haare, schwarzes Fell mit braunen Abzeichen

Weitere große Hunderassen finden Sie in unserem PDF.

Große Hunde halten

Was alle großen Hunderassen gemeinsam haben, ist ihr Bedürfnis nach ausreichend Platz und Auslauf. Das betrifft nicht nur die Gassi-Runde, sondern auch das direkte Wohnumfeld. Am besten eignet sich ein geräumiges Haus mit Zugang zu einem Garten. Schließlich sollte Ihr Hund seinen Schwanz wedeln können, ohne dabei die nächste Vase vom Tisch zu fegen. Auch in einer Stadtwohnung kann sich ein großer Hund wohlfühlen, allerdings sollten Sie darauf achten, dass er nicht zu viele und vor allem keine steilen Treppen gehen muss, da insbesondere große Hunderassen im Alter häufig Probleme haben, Treppen zu steigen. Ein Aufzug oder eine ebenerdige Wohnung sind also unabdingbar, um die Gelenke zu entlasten und zu vermeiden, dass Sie Ihren großen, schweren Vierbeiner im Alter tragen müssen. Mehr zu dem Thema erfahren Sie in unserem Beitrag „Dürfen Hunde Treppen steigen?“.

Große Hunde beschäftigen

Eine passende Beschäftigung ist für alle Hunde sehr wichtig. Finden Sie heraus, wie Sie Ihren großen Hund begeistern können und welche Form von Auslastung, körperlich und mental, ihm gut tut.

Nur, weil ein Hund besonders groß ist, heißt das nicht, dass es sich automatisch um eine Sportskanone handelt. Im Gegenteil, viele große Hunderassen sind eher gemütlich und ruhig unterwegs. Sie benötigen Auslauf, aber lieber in Form eines ausgedehnten Spaziergangs als beispielsweise durch Jogging oder schnelles Agility-Training, das sich vor allem bei einsetzender Hüftdysplasie kontraproduktiv auswirkt.

Mentale Förderung für große Vierbeiner

Überlegen Sie sich, wie Sie Ihren Hund mental fordern können. Viele große Hunde werden sich alternative Beschäftigungen suchen, wenn Sie nicht ausgelastet sind. Ein verstärkter Beschützerinstinkt, Zerren an der Leine, anhaltendes Bellen oder Depression und Antrieblosigkeit sind Beispiele für Probleme, die Hunde bei Langeweile entwickeln. Mit der richtigen Förderung wird Ihr Hund seine Intelligenz und Kreativität sinnvoll einsetzen. Außerdem wächst die Beziehung zu Ihnen und das Training macht deutlich, wer im Gespann die Führungsperson ist. Das wiederum wirkt sich positiv auf Ihre gemeinsamen Unternehmungen und Spaziergänge aus. Sie können sich auf Ihren Hund verlassen und er sich auf Sie.

Erziehung bei großen Hunderassen

Große Hunderassen sind imposante Wesen. Das scheinen sie selbst aber nicht unbedingt zu wissen. Vor allem junge Hunde unterschätzen oft ihr Gewicht und ihre Größe und müssen erst lernen, ihre Kraft maßvoll einzusetzen. Womöglich empfindet Ihr Vierbeiner sein Spiel als liebevolles Herumtollen, während es für ein Kind wild und beängstigend wirkt. Auch Sie selbst sollten die Kraft eines großen Hundes nicht unterschätzen. Es ist wichtig, dass bei der Gassi-Runde klar ist, wer mit wem spazieren geht. Sie bestimmen, wohin der Weg in welchem Tempo führt.

Hunde brauchen Regeln

Führen Sie von Beginn an Regeln ein, die konsequent eingehalten werden. Viele große Hunderassen wurden für die Jagd oder als Wachhund gezüchtet. Entsprechend sind diese Eigenschaften immer noch in ihnen angelegt. In der Erziehung gilt es daher, die Fähigkeiten konstruktiv zu nutzen und mit Geduld und Lob das gewünschte Verhalten zu fördern. Gehen Sie dabei mit viel Einfühlungsvermögen vor. Hunde sind sensible und treue Tiere, die sich Ihnen gerne unterordnen, wenn Sie sich als vertrauenswürdige und kompetente Anführerin oder kompetenter Anführer erweisen.

Tipps fürs Spazierengehen

Damit die gemeinsamen Spaziergänge mit dem Vierbeiner von Anfang an Spaß machen, finden Sie im AGILA Magazin wertvolle Tipps zur passenden Hundeleine, dazu, wie Sie die Leinenführigkeit richtig üben und wie Sie  Clicker-Training mit Ihrem Hund durchführen.

Holen Sie sich zudem auch Unterstützung von erfahrenen Hundetrainerinnen und Hundetrainern. Bei einer konkreten Fragestellung schreiben Sie gerne unser professionelles Team aus der Hundetrainer-Sprechstunde an. Dort erhalten Sie kostenlos praktische Erklärungen und Anregungen für die Erziehung von großen Hunden.

Auf diese gesundheitlichen Risiken müssen Sie bei großen Hunden achten

Leider bringt die Größe eines Hundes auch eine Prädisposition für gewisse Krankheiten mit sich. So entwickeln die meisten großen Hunderassen mit der Zeit Gelenkprobleme. Darunter fallen unter anderem:

  • Hüftdysplasie
  • Ellenbogendysplasie
  • Patellaluxation (Kniedysplasie)
  • Arthritis
  • Bandscheibenvorfälle
  • Osteochondrosis dissecans (OCD)

Die Anfälligkeit der Gelenke ist einerseits erblich bedingt, andererseits begünstigt durch Faktoren wie ein zu schnelles Wachstum, Übergewicht, unausgewogene Ernährung oder eine zu starke Beanspruchung der Gelenke. Mit dem nötigen Vorwissen können Sie einer früh einsetzenden oder schnell voranschreitenden Erkrankung vorbeugen.

Wichtig: Informieren Sie sich zur geeigneten Ernährung in allen Entwicklungsstufen, da sich die Bedürfnisse und der Nährstoffhaushalt mit dem Lebensalter verändern. Außerdem können Sie mit der richtigen Art und Menge an Bewegung die Mobilität Ihres Hundes fördern, ohne ihn zu über- oder unterfordern.

Achten Sie auf den Gang Ihres Hundes. Falls Ihnen auffällt, dass er sich steif oder humpelnd bewegt oder seine Lust an körperlicher Aktivität eingeschränkt ist, kann dies ein Hinweis auf einsetzende Gelenkprobleme sein. Je früher Sie dies erkennen, desto besser lässt sich gegensteuern und Sie können passende Maßnahmen ergreifen. Das bedeutet in erster Linie: die Tierarztpraxis aufsuchen und dem Grund auf die Schliche kommen.

Mit einer Tierkrankenversicherung sind Sie auf diesen Fall gut vorbereitet und müssen auch anschließende Tierarztkosten für medizinische Untersuchungen und Behandlungen nicht scheuen. Erfahren Sie, welche Leistungen bei der AGILA Tierversicherung inbegriffen sind.

Diese Sportarten eignen sich (nicht) für große Hunderassen

Viele große Hunderassen kommen als Diensthunde, Assistenzhunde oder Hütehunde zum Einsatz. Doch auch ein Freizeithund liebt es, Neues zu lernen und die ganze Aufmerksamkeit seines Frauchens oder Herrchens zu erhalten. Mit einer passenden Hundesportart tun Sie nicht nur Ihrem Hund, sondern auch sich selbst etwas Gutes. Sport fördert die Gelassenheit der Hunde und stärkt Ihre Beziehung zum Vierbeiner. So werden Sie ein eng zusammengeschweißtes Team.

Je nach Hunderasse sollten Sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen und die individuellen Interessen Ihres Hundes berücksichtigen. Wir stellen Ihnen spannende Hundesportarten vor, über die sich ein großer Hund freut.

Canicross

Canicross ist ein Zughundesport in Teamarbeit, der sich ideal zum Auspowern eignet. Die Bezugsperson joggt und der Hund zieht sie zusätzlich an einer flexiblen Leine mit. Am meisten Spaß macht es, wenn das Gelände abwechslungsreich und spannend ist, also durch den Wald und offenes Gelände führt. Im Team erreichen Hund und Sportlerin oder Sportler hohe Geschwindigkeiten von bis zu 25 Kilometern die Stunde. An Canicross haben Hunde wie der Siberian Husky, Deutsch Kurzhaar, Rhodesian Ridgeback oder Labrador Retriever besonders Spaß.

Coursing

Coursing ist eine Form des Windhundrennens, bei dem die teilnehmenden Hunde auf freiem Feld einen Kunststoffhasen jagen. Dieser wird mit einer sogenannten Hasenmaschine über die Wiese gezogen. Dafür müssen die Hunde nicht nur schnell rennen, sondern auch dem hakenschlagenden Lockhasen folgen können. Wie der Name bereits verrät, eignet sich diese Sportart für Windhunde. Weitere interessante Fakten können Sie unter Windhundrennen nachlesen.

Mantrailing

Beim Mantrailing spüren Hunde Personen anhand ihres Geruchs auf. Der Hund erhält vorab eine Probe, beispielsweise einen Kleidungsgegenstand, der der gesuchten Person gehört. Dann beginnt die Schnitzeljagd, die von kurzen Distanzen bis hin zu mehreren Kilometern andauern kann. Die Aufgabe des Haltenden liegt darin, die Zeichen des Hundes richtig zu deuten und ihm beizubringen sich nicht von anderen Geräuschen oder Gerüchen ablenken zu lassen. Für Mantrailing eignet sich beinahe jeder Hund. Die absoluten Experten sind jedoch Jagdhunde, zu denen viele der großen Hunderassen gehören. Für sie ist Nasenarbeit eine der natürlichsten und faszinierendsten und gleichzeitig herausforderndsten Beschäftigungen.

Übrigens: Was bei der Nasenarbeit genau passiert, erfahren Sie in unserem Beitrag zur Hundenase.

Obedience

Ja, Gehorsamkeitstraining ist ein Sport. Hier werden Hund und Haltende zu einem perfekt aufeinander abgestimmten Team. Dabei geht es nicht um Drill. Der Hund wird über Futter oder Clickertraining für die Übungen motiviert und genießt die Zusammenarbeit mit seinem Lieblingsmenschen. Obedience fängt an mit grundlegenden Kommandos, wie „Sitz“, „Bleib“ und „Fuß“. Die höchste Stufe ist es, diese Kommandos für längere Zeit oder aus der Ferne zu befolgen oder wenn die Bezugsperson den Platz verlässt. Weitere Varianten beinhalten Apportieren und Richtungsanweisungen, welche die Hunde genau ausführen. Besonders bei großen Hunden macht sich Obedience als Hundesport auch im Alltag bezahlt.

Zughundesport

Neben Canicross, das zu den Zughundesportarten gehört, gibt es noch die Möglichkeit, dass ein oder mehrere Hunde ein Gefährt ziehen. Das kann ein Dogscooter sein, ein Fahrrad (sogenanntes Bikejöring) oder ein Sacco-Dog-Cart. Hier sind große Hunde gefragt, denn sonst besteht Verletzungsgefahr. Außerdem sollten die Hunde ausgewachsen und gesund sein – und natürlich Spaß am Ziehen haben. Weitere Details zu dieser spannenden Beschäftigung, erhalten Sie in unserem Beitrag über Zughundesport.

Vorsicht bei diesen Hundesportarten 

Nicht jede Sportart eignet sich für große Hunde. Auch bei den bereits genannten Hundesportarten kommt es auf den individuellen Hund, seinen Gesundheitszustand und seine Interessen an. Da große Hunderassen zu Gelenkproblemen neigen, sollten Sie bereits in jungen Jahren darauf achten, diese nicht überzustrapazieren. Agility beispielsweise, bei dem die Hunde einen Parcours durchlaufen, belastet die Gelenke in besonderer Weise und eignet sich deshalb nur unter optimalen Bedingungen für große Hunderassen. Auch Dog Frisbee beruht auf schnellen und wendigen Sprüngen, die den Bewegungsapparat stark beanspruchen.

Das bedeutet nicht, dass Sie bei großen Hunderassen Bewegung scheuen sollten. Im Gegenteil, sogar im Alter und bei einsetzenden Gesundheitsproblemen gibt es noch allerhand Möglichkeiten, Ihren Vierbeiner zu Sport zu motivieren und mit ihm aktiv unterwegs zu sein. Beispielsweise bietet Degility eine wunderbare Möglichkeit für Muskelaufbau und mentale Arbeit. Hier arbeiten Sie mit Balance-Boards und Hängebrücken statt mit schnellen „Stop and Goes“ und Sprüngen.

Zudem können Sie mit der richtigen Ernährung dafür sorgen, dass Ihr Hund fit genug bleibt, um sich gesund zu bewegen. Informieren Sie sich, wie Sie Übergewicht bei Hunden vermeiden.

Häufige Fragen zu großen Hunderassen

Große Hunde üben durch ihr imposantes Auftreten und gleichzeitige Gutmütigkeit große Faszination auf uns Menschen aus. Die spannendsten Antworten zu den häufigsten Fragen über große Hunderassen haben wir für Sie gesammelt.

Was ist die größte Hunderasse?

Aktuell hält eine Dänische Dogge den Rekord als weltgrößter Hund. Zeus hatte eine Schulterhöhe von 112 Zentimetern und war auf den Hinterbeinen sogar über zwei Meter groß! Das entspricht ungefähr den Maßen eines Esels! Leider starb er bereits im Alter von fünf Jahren. Die zehn größten Hunderassen können Sie in unserem Portrait kennen lernen. Diese riesigen Hunde haben in der Regel mindestens eine Schulterhöhe von 70 Zentimetern.

Welche großen Hunderassen eignen sich für Familien?

Viele große Hunde sind gutmütige, liebevolle Riesen mit einem großen Herz und achtsamem Umgang mit Kindern. Dafür ist jedoch eine konsequente Erziehung notwendig, die insbesondere bei großen Hunden in die Hände von erfahrenen Hundehalterinnen und -haltern gehört. Dann eignet sich beinahe jeder große Hund als Familienhund.

Natürlich spielt die erbliche Komponente eine Rolle bei der Wahl. Gelassene, geduldige und ausgeglichene Hunde mit Toleranz für Lärm und Rauferei eignen sich am besten. Dazu zählt beispielsweise der Berner Sennenhund.

Beachten Sie außerdem, dass Sie den Hund ausreichend bewegen müssen. Haben Sie Zeit für lange Spaziergänge und „Eins zu Eins“-Beschäftigung? Haben Sie einen Garten, in dem Ihr Hund sich austoben kann? Dann können Sie sich auch trauen einen Hund mit viel Energie in Ihre Familie zu holen. Klassische große Familienhunde sind Golden Retriever, Berner Sennenhunde, Labrador Retriever, Rhodesian Ridgebacks und Bernhardiner.

Gut zu wissen: Weitere Tipps, worauf es bei einem Familienhund ankommt, verraten wir Ihnen im AGILA Magazin.

Welche großen Hunderassen haaren nicht?

Grundsätzlich haart jeder Hund, allerdings gibt es Rassen, die weniger Haare verlieren als andere. Das hängt nicht unbedingt von der Haarlänge ab, sondern davon, wie das Fell beschaffen ist, also ob es ein Unter- und ein Oberfell gibt und ob der Hund ein Winterfell entwickelt. Außerdem trägt eine gute Fellpflege dazu bei, dass Ihr Hund weniger Haare verliert. Da größere Hunde automatisch mehr Fell haben, müssen Sie sich bei einer großen Hunderasse auf eine größere Menge an Haaren einstellen. Eine gute Kombination aus Größe und wenig Haaren bieten Ihnen beispielsweise Rottweiler, Airedale Terrier, Riesenschnauzer und Labradoodle.

Welche großen Hunderassen haben lange Haare?

Große Hunde, die für ihr seidiges langes Fell bekannt sind, umfassen Hunderassen wie den afghanischen Windhund, den Berner Sennenhund, den Bernhardiner, den Großen Münsterländer oder Landseer, aber auch den Deutschen Schäferhund und den Golden Retriever. Bei diesen Rassen verbringen Sie viel Zeit mit dem Bürsten und Pflegen der Haare und erhalten im Gegenzug die kuscheligsten Vierbeiner.

Worauf sollten Anfänger mit einem großen Hund achten?

Da große Hunderassen von Natur aus meist mit Masse und Kraft ausgestattet sind, sollten Anfängerinnen und Anfänger sich die Anschaffung eines großen Hundes gut überlegen. Vor allem Jagd- und Wachhunde, zu denen viele große Hunderassen gehören, bringen eine große Portion an Energie, Jagdtrieb und Intelligenz mit, die sinnvoll genutzt werden muss. Sonst laufen Sie Gefahr, dass Ihr Hund sich eine eigene Aufgabe sucht und diese passt meist nicht zu Ihren Vorstellungen vom gemeinsamen Zusammenleben.

Wenn Sie sich einen etwas größeren vierbeinigen Freund wünschen, bei dem Sie als Anfängerin oder Anfänger gute Erziehungschancen haben, sind Sie mit einem Golden Retriever gut bedient. Dieser fröhliche und menschenbezogene Hund ist lernbegierig und fügt sich gerne in Ihren Alltag ein. Ansonsten gibt es zahlreiche kleine und mittelgroße Hunde, wie etwa Havaneser, Pudel oder Cavalier King Charles Spaniel, die sich als erster Hund eignen. Auch hier geht es aber nicht ohne Erziehung! Informieren Sie sich bitte unbedingt über die passende Hundeerziehung, bevor Sie einen Hund zu sich nach Hause holen.

Wieviel Auslauf brauchen große Hunde?

Die Größe eines Hundes hat nur bedingt etwas damit zu tun, wie viel Auslauf er benötigt. Je nach Alter, Rasse, Körperbau und Gesundheit haben Hunde sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Außerdem ist die ursprüngliche Aufgabe, für die eine Hund gezüchtet wurde, ein Hinweis darauf, wie viel Energie er mitbringt.

Grundsätzlich sollten Sie mit jedem Hund mindestens eine, besser bis zu zwei Stunden täglich draußen verbringen und ihn mindestens 15 Minuten davon frei spielen lassen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Liebling abwechslungsreiche Spaziergänge unternimmt, nicht nur auf Asphalt, sondern idealerweise über Wiesen, Sand und Erde. Detaillierte Informationen zum Thema Bewegung haben wir Ihnen in unserem Beitrag „Wie viel Auslauf braucht ein Hund?“ zusammengestellt.

Welche Hunde gelten in Deutschland als gefährlich?

Sogenannte Listenhunde, weil sie auf eineer Rasseliste aufgeführt sind, werden  als gefährlich eingestuft. Diese Liste unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland, ebenso wie die dazugehörigen Auflagen, die von vorgeschriebener Haftpflichtversicherung, über Leinenzwang oder Maulkorbpflicht bis hin zu Unfruchtbarmachung reichen. Dabei gelten die Auflagen unabhängig davon, ob ein Hund bereits für aggressives Verhalten auffällig geworden ist oder nicht. Allein die Rassezugehörigkeit ist dafür entscheidend. Von den großen Hunderassen zählen beispielsweise der Tosa Inu und der Bandog dazu. Was das für Sie als Hundehalterin oder -halter bedeutet, erfahren Sie in unserem Beitrag über Listenhunde.

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