Das sogenannte Mantrailing ist ein Hundesport und für manche Vierbeiner sogar ein Job, bei dem Hunde Menschen suchen. Der Begriff kommt aus dem Englischen von „man“ = Mann oder Mensch und „trailing“ = nachlaufen, beziehungsweise einer Fährte folgen. Der Hund wird dabei also intensiv darin geschult, wie er die Spur eines Menschen aufnehmen und diesen finden kann. Was wie ein anspruchsvoller Hundesport für Spürnasen daherkommt, kann im Ernstfall Menschenleben retten. Höchste Zeit, sich das Mantrailing mit Hunden einmal genauer anzusehen.

Ursprünglich kommt dieser Hundesport aus den USA, hat aber auch einen hohen Stellenwert in der Polizei- und Rettungsarbeit.


Inhaltsverzeichnis:

Professionelles Mantrailing mit Hund

Das private Mantrailing mit Hund sollte nicht mit dem professionellen Einsatz von Suchhunden verwechselt werden. Denn bei der Menschensuche im Ernstfall muss das Können des zuständigen Vierbeiners ganz besonders geschult sein. Dies setzt eine intensive und teure Ausbildung des Hundes voraus und erwächst nicht aus dem Mantrailing-Hobby. Zwar wird auch der privat geführte Hund, wie im Folgenden beschrieben, viele positive Effekte durch das Training erzielen, jedoch qualifiziert dies weder ihn, noch seine:n Hundeführer:in für die Suche einer in der Realität vermissten Person. Hierfür gibt es Vereine, die entsprechend vorbereitete Mantrailing-Teams in den Einsatz schicken können. Ebenso nutzt die Polizei ausgebildete Spürnasen auf vier Pfoten für die Suche nach vermissten Menschen.

Voraussetzungen für das Mantrailing mit Hund

Hunde haben einen sehr ausgeprägten Geruchssinn, sie können Gerüche und einzelne Geruchsnuancen aus kilometerweiter Entfernung und auch noch nach Tagen wahrnehmen. Die Hundenase ist außerdem im Stande, Gerüche hervorragend voneinander zu unterscheiden. Jeder Mensch und jedes Tier riecht anders für sie und so können sie diese „blind“ erkennen. Beim Mantrailing mit Hund lernt dieser demnach, sich auf einen gewünschten Geruch zu fokussieren und diesen ohne Umwege nachzuverfolgen. Sozusagen eine geruchliche Detektivarbeit. Mensch und Hund machen sich als Team auf die Suche nach einer anderen Person, der Hund leitet dabei seine:n Hundeführer:in.

Für das gemeinsame Training, beim Mantrailing als Hobby, sind eine sinnvolle Ausstattung, wie die richtige Schleppleine und ein passendes Geschirr, sowie Teamarbeit das A und O. Während Ihr Hund lernt, sich auf einzelne Gerüche zu konzentrieren, die Sie ihm vorlegen, lernen Sie, seine Körpersprache und Mimik immer detaillierter zu deuten. Denn ein Hund kommuniziert auf diesem Wege mit Ihnen. Wie bei jedem Training gilt: Gönnen Sie sich und Ihrem Vierbeiner ausreichend Pausen und steigern Sie das Training langsam. Die Freude über gemeinsame Erfolge sollte stets das Ziel sein, bevor – falls gewollt – an eine professionelle Arbeit gedacht wird.

Da das Mantrailing mit Hunden im Privatbereich an Beliebtheit dazugewinnt, gibt es auch immer mehr Hundeschulen und Trainer:innen, die sich diesem Sport widmen. Achten Sie bei der Suche nach der passenden Übungsgruppe darauf, dass auf individuelle Trainingsstände und die Bedürfnisse jedes Hundes geachtet wird.

Welche Hunde eignen sich für diesen Sport?

Grundsätzlich sind alle Hunderassen geeignet. Für Vierbeiner, die einen hervorragenden Geruchssinn aufweisen, ist Mantrailing mit Hund nicht auf bestimmte Rassen beschränkt. Dennoch sind Jagdhunde, wie Schweißhunde, mit ihrem besonders geförderten Geruchssinn ausgesprochen talentiert im Bereich der Menschensuche.

Wichtiger als die Rasse ist es jedoch, Ihre eigene Fitness und die Fitness Ihres Vierbeiners ehrlich zu bewerten und auch während des Sports stets im Auge zu behalten. Das Mantrailing mit Hund kann, je nach Intensität Ihrer Trainingseinheiten, durchaus kräftezehrend sein und setzt daher eine gute Ausdauer voraus. Andererseits ist der Sport auch empfehlenswert, möchten Sie die Ausdauer Ihres Vierbeiners durch regelmäßige, aktive Ausflüge fördern. In diesem Fall sollte aber insbesondere darauf geachtet werden, das Training gemächlich zu steigern. Da das Mantrailing mit Hund keine leichte Aufgabe ist, lohnt es sich, langfristig am Ball zu bleiben. Der Trainingsstart empfiehlt sich bereits im Junghundealter, wenn Sie die Grundlagen des Welpentrainings bereits beherrschen. Aber auch ältere Hunde können noch Spaß an dieser Arbeit haben.

Ein toller Nebeneffekt: Das Mantrailing mit Hund fördert nicht nur die Mensch-Hund-Beziehung, sondern auch das Selbstbewusstsein Ihres Vierbeiners und verleiht ihm mehr Ruhe im Alltag. Daher ist der Sport gerade für unsichere oder aufgeregte Hunde eine Möglichkeit, selbstsicherer, konzentrierter und damit entspannter zu werden.

Do´s and Dont´s beim Mantrailing mit Hund

Das Mantrailing mit Hund ist grundsätzlich ein Sport für jedes Wetter und eignet sich daher als Anreiz, mit der ganzen Familie bei Sonnenschein und bei Regen vor die Tür zu gehen. Nicht nur die eigenen, sondern auch die Wetter-Vorlieben Ihres Hundes werden dabei zum Vorschein kommen. Meiden Sie aber stets Gefahren, wie beispielsweise bei starkem Wind in den Wald zu gehen oder bei zu starker Hitze zu trailen.

Tipp: Haben Sie einen Vierbeiner und Kinder, kann das Mantrailing mit Hund ein Sport sein, bei dem die ganze Familie zum Einsatz kommt. Dabei haben Sie die Möglichkeit, Ihren Kindern die Körpersignale Ihres Vierbeiners näherzubringen. Achten Sie aber darauf, dass das Training nicht unkoordiniert verläuft, damit sich Ihr Hund weiterhin mit Spaß auf die vorgegebene Fährte konzentrieren kann.

Da das Mantrailing ausgesprochen fordernd ist, sollten die Trainingseinheiten Ihren Hund nicht überfordern. Sie werden merken, wie viel Ihr Hund leisten kann, jedoch sollten Sie es besonders am Anfang bei nur einer Suche belassen. Sprechen Sie zu allen Fragen rund um das Mantrailing mit Hund mit der Hundetrainerin oder dem Hundetrainer Ihres Vertrauens oder schauen Sie in unserer Hundetrainer-Sprechstunde vorbei.

Foto: © Shakarrigrafie / Adobe Stock