Wie alt Hunde werden, hängt vor allem von ihrer Rasse, Größe und Gesundheit ab. Erfahren Sie, welche Faktoren die Lebenserwartung beeinflussen – und was Sie tun können, um Ihrem Hund ein langes, gesundes Leben zu ermöglichen.


Inhaltsverzeichnis:


Wovon hängt die Lebenserwartung eines Hundes ab?

Die Lebensdauer eines Hundes wird maßgeblich durch seine Körpergröße, die genetische Veranlagung und seiner Haltung beeinflusst. Diese drei Komponenten wirken zusammen und entscheiden darüber, wie alt ein Hund werden kann – und vor allem, wie gesund und fit er dabei bleibt.

Körpergröße: Ein kleiner Körper altert langsamer

Ein besonders augenfälliger Zusammenhang besteht zwischen der Körpergröße eines Hundes und seiner Lebenserwartung. Anders als bei vielen anderen Tierarten altern größere Hunde schneller als kleine. Die Ursache dafür liegt unter anderem in der schnelleren Zellteilung während der Wachstumsphase sowie in der stärkeren Belastung von Herz, Kreislauf und Bewegungsapparat.

Junges Mädchen kuschelt mit kleinem Hund auf dem Sofa

Während ein Yorkshire Terrier häufig ein Alter von 15 Jahren oder mehr erreicht, gelten Doggen schon mit acht Jahren als alt.

Diese Unterschiede sollten nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch im Alltag bedacht werden. Große Hunde brauchen früher Unterstützung bei altersgerechter Bewegung und neigen eher zu Gelenkproblemen oder Herzschwächen.

Kleinere Hunde altern in der Regel langsamer und zeigen oft erst spät typische Alterserscheinungen.

Rasse: Unterschiede trotz gleicher Größe

Nicht nur das Körpergewicht, sondern auch die Rasse selbst hat Einfluss auf das Alter. So gibt es unter den kleinen und mittelgroßen Hunden enorme Unterschiede. Der Coton de Tuléar – ein kleiner, robuster Begleithund – kann ein beeindruckendes Alter von bis zu 19 Jahren erreichen. Die Französische Bulldogge hingegen, obwohl vergleichbar klein, hat aufgrund zuchtbedingter Atemwegsprobleme eine Lebenserwartung von nur etwa 10 Jahren.

Diese Unterschiede beruhen vor allem auf der Zucht der Hunde. Wurde bei dieser mehr auf äußere Merkmale als auf Gesundheit und Langlebigkeit geachtet, sind gesundheitliche Einschränkungen sehr häufig und können die Lebensdauer deutlich verkürzen.

Wie erreicht mein Hund ein hohes Alter?

Ein langes, gesundes Leben ist kein Zufall – auch nicht bei Hunden. Zwar lässt sich die genetische Veranlagung nach der Geburt nicht mehr beeinflussen, doch die Lebensweise spielt eine ebenso zentrale Rolle. Wer als Halterin oder Halter bestimmte Grundregeln beachtet, kann die Gesundheit seines Hundes aktiv stärken und so die Chancen auf ein hohes Alter deutlich verbessern.

Gesunde Ernährung als Basis für Langlebigkeit

Eine bedarfsgerechte, hochwertige Ernährung ist ein Schlüsselfaktor für die Gesundheit. Dabei geht es nicht nur um Kalorien, sondern vor allem um Nährstoffqualität und -ausgewogenheit. Proteine, ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe tragen dazu bei, den Organismus langfristig zu stärken.

Eine regelmäßige Rücksprache mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt kann helfen, das Futter an Alter, Aktivitätsniveau und eventuelle Vorerkrankungen anzupassen. Gerade im Seniorenalter verändern sich die Bedürfnisse, etwa durch eine verlangsamte Verdauung oder einen geringeren Energiebedarf.

Bewegung – angepasst an Alter und Konstitution

Ausreichend Bewegung ist wichtig für Herz-Kreislauf-System, Muskulatur und Gelenke. Entscheidend ist, dass die körperliche Aktivität an die jeweilige Lebensphase angepasst wird. Junge Hunde brauchen mehr Action und Abwechslung, während ältere Tiere von kürzeren, aber regelmäßigen Spaziergängen profitieren.

Auch geistige Auslastung sollte nicht unterschätzt werden. Hunde, die regelmäßig gefordert werden – durch Apportierspiele, Schnüffelaufgaben oder kleine Lernspiele – bleiben nicht nur körperlich fitter, sondern wirken auch insgesamt wacher und zufriedener. Gerade im Alter ist die mentale Auslastung wichtig.

Regelmäßige Gesundheitsvorsorge nicht vernachlässigen

Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen helfen dabei, häufig versteckte Krankheiten bei Senioren frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Besonders ab einem Alter von sieben Jahren empfiehlt es sich, halbjährliche Check-ups einzuplanen.

Bei diesen Terminen werden nicht nur Herz, Zähne und Gelenke untersucht, sondern oft auch Blutwerte kontrolliert, um stille Veränderungen im Organismus zu erkennen.

Viele Erkrankungen wie Nierenschwäche oder Diabetes entwickeln sich schleichend – je früher sie erkannt werden, desto besser lässt sich dagegen steuern.

Tierärztin lächelt und streichelt einen Golden Retriever auf dem Behandlungstisch in der Praxis

Das Hundealter in Menschenlebensjahre umrechnen – geht das?

Viele Hundehaltende möchten wissen, wie alt ihr Hund im Vergleich zu einem Menschen wäre, um besser zu verstehen, in welcher Lebensphase er sich befindet und welche Bedürfnisse daraus entstehen. Die Vorstellung, das Haustieralter in Menschenjahre umzurechnen, hilft dabei, das Verhalten des Tieres besser einzuordnen, Veränderungen wahrzunehmen und altersgerechte Entscheidungen zu treffen.

Seniorhund mit grauem Fell wird liebevoll von einer jungen Frau im Garten gestreichelt

Die weit verbreitete „Mal-sieben“-Faustregel ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Sie berücksichtigt weder Rasse noch Größe und führt daher oft zu irreführenden Ergebnissen.

Inzwischen gibt es präzisere Methoden, die wissenschaftliche Erkenntnisse über den Alterungsprozess von Hunden einbeziehen. Dabei wird unter anderem berücksichtigt, dass kleine Hunde langsamer altern und oft deutlich älter werden als große Rassen.


Wenn Sie wissen möchten, welchem Menschenalter Ihr Hund ungefähr entspricht, können Sie das mit einem modernen Umrechnungsmodell herausfinden:

Hundejahre-Rechner: So alt ist Ihr Hund in Menschenjahren


Was muss ich bei alten Hunden beachten?

Ältere Hunde benötigen eine besonders einfühlsame Begleitung. Körperliche Veränderungen, altersbedingte Erkrankungen und ein verändertes Verhalten machen es notwendig, die Pflege auf neue Bedürfnisse abzustimmen. Wer frühzeitig reagiert, kann viele Beschwerden lindern und die Lebensqualität des Hundes nachhaltig verbessern.

Ein wichtiger Faktor ist die regelmäßige Gesundheitsvorsorge. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für altersbedingte Erkrankungen wie Arthrose, Herzinsuffizienz oder Nierenprobleme. Deshalb sollten Hundehalterinnen und Hundehalter ihre Vierbeiner mindestens einmal, besser zweimal jährlich von einer Tierärztin oder einem Tierarzt durchchecken lassen. Werden chronische Erkrankungen frühzeitig entdeckt und behandelt, kann der Hund trotz Krankheit eine gute Seniorenzeit genießen und die Folgen der Erkrankung lassen sich zumindest verlangsamen.

Auch Bewegung bleibt ein zentrales Thema, allerdings in einer angepassten Form. Lange Wanderungen oder wilde Spiele sind für ältere Hunde oft zu anstrengend. Stattdessen geht es darum, die Beweglichkeit zu erhalten, ohne den Körper zu überfordern. Mehrere kurze Spaziergänge über den Tag verteilt sind sinnvoller als wenige lange Runden. Auch leichte Gymnastik, Massagen oder gelenkschonende Bewegung wie Schwimmen können wertvolle Impulse setzen.


Bei den folgenden Anzeichen sollten Sie besonders aufmerksam werden, denn sie können auf altersbedingte Beschwerden hindeuten:

  • Weniger Bewegungsfreude oder Lahmheit.
  • Appetitverlust oder plötzliche Gewichtszunahme.
  • Unsauberkeit, Unruhe oder Verwirrtheit.
  • Verändertes Schlafverhalten.

Diese Symptome sollten nicht als normale Alterserscheinungen abgetan, sondern medizinisch abgeklärt werden.


Die Ernährung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle im Seniorenalter. Viele Futtermittelhersteller setzen auf spezielle Senior-Formeln, die auf die veränderten Bedürfnisse älterer Hunde zugeschnitten sind. Diese Futtermittel enthalten in der Regel hochwertige Proteine, Gelenknährstoffe, Omega-3-Fettsäuren und sind oft kalorienärmer, um Übergewicht vorzubeugen. Allerdings sollte die Futterwahl stets individuell abgestimmt werden. Ältere Hunde kommen zudem häufig besser mit einer häufigeren Fütterung kleinerer Portionen besser zurecht. Diese belasten den Magen-Darm-Trakt weniger und sind vor allem bei Hunden wichtig, die eher zu wenig fressen. Für diese felligen Senioren bietet es sich auch an, das Futter anzuwärmen.

Älterer Golden Retriever wird mit einem Leckerli belohnt

Nicht zu unterschätzen ist die Zahngesundheit. Gerade ältere Hunde neigen zu Zahnstein, schmerzhaften Entzündungen im Maul und Zahnverlust. Eine schlechte Zahngesundheit kann sich nicht nur auf das Fressverhalten, sondern auch auf den gesamten Organismus auswirken. Daher lohnt es sich, regelmäßig die Zähne kontrollieren zu lassen und wenn möglich Kaustreifen, Zahnpasta oder spezielle Pflegefutter in den Alltag zu integrieren. Auch schon im jungen Alter kann zusätzlich einmal im Jahr eine professionelle Reinigung der Zähne in der Tierarztpraxis durchgeführt werden. Wie bei uns Menschen werden dabei hartnäckige Beläge entfernt und mögliche Entzündungen früh erkannt.

Auch das Verhalten kann sich im Alter verändern. Viele Hunde reagieren empfindlicher auf Veränderungen, ziehen sich häufiger zurück oder wirken weniger belastbar. Geduld, Verständnis und eine ruhige Umgebung helfen, Stress zu vermeiden. Ein sicherer Rückzugsort und ein fester Tagesrhythmus wirken stabilisierend. Auch kleine Alltagsanpassungen können den Alltag erleichtern: rutschfeste Teppiche, Hunderampen statt Stufen, ein orthopädisches Hundebett oder erhöhte Fressnäpfe schonen Gelenke und fördern das Wohlbefinden.

Welche Hunderassen haben die höchste Lebenserwartung?

Einige Hunderassen zeichnen sich durch eine besonders hohe Lebenserwartung aus – vorausgesetzt, sie werden artgerecht gehalten und medizinisch gut versorgt. Vor allem kleinere und mittelgroße Hunde, bei denen bei der Zucht weniger auf auffällige äußerliche Merkmale und mehr auf eine robuste Gesundheit geachtet wurde, erreichen oft ein hohes Alter.

Coton de Tuléar auf einer Wiese – typische Kleinhunderasse mit hoher Lebenserwartung

Zu den Hunden mit der höchsten Lebenserwartung zählt der bereits genannte Coton de Tuléar, der oftmals zwischen 15 und 19 Jahre alt wird. Auch der Zwergpudel erfreut sich nicht nur großer Beliebtheit, sondern überzeugt mit seiner Vitalität – viele Vertreter dieser Rasse leben 14 Jahre oder länger.

Ähnlich langlebig sind der Shih Tzu, der Yorkshire Terrier und der Lakeland Terrier. Sie alle gelten als genetisch stabile Rassen mit vergleichsweise geringer Anfälligkeit für schwere Erbkrankheiten

Darüber hinaus zeigen Studien, dass Mischlingshunde oft eine längere Lebenserwartung haben als viele Rassehunde. Ihre größere genetische Vielfalt schützt sie mitunter vor rassetypischen Erkrankungen, was sich positiv auf ihre Gesundheit und damit auf ihr Alter auswirken kann.

Von Retriever bis Chihuahua: So alt werden die beliebtesten Hunderassen

Manche Hunderassen gelten als besonders langlebig, andere bringen bestimmte gesundheitliche Risiken mit, die ihre Lebenserwartung beeinträchtigen können. Im Folgenden stellen wir Ihnen zehn beliebte Rassen vor und nennen die typischen Alterswerte. Bitte beachten Sie: Es handelt sich um Durchschnittswerte. Wie alt ein Hund tatsächlich wird, kann individuell variieren.

Golden Retriever sind freundliche, familiengeeignete Hunde, die im Schnitt 10 bis 12 Jahre alt werden. Sie gelten als robust, sind aber genetisch anfällig für Gelenkerkrankungen und bestimmte Krebsarten, was sich auf ihre Lebenserwartung auswirken kann.

Labrador Retriever erreichen in der Regel ebenfalls ein Alter von 10 bis 12 Jahren. Sie sind aktiv und menschenbezogen, bringen jedoch eine gewisse Veranlagung zu Übergewicht mit, was langfristig gesundheitliche Folgen wie Arthrose oder Herzprobleme haben kann.

Australian Shepherds werden durchschnittlich 12 bis 15 Jahre alt. Die energiegeladenen Hütehunde brauchen viel Auslastung – bei entsprechender Haltung bleiben sie in der Regel lange fit.

Border Collies, bekannt für ihre Intelligenz und Arbeitsfreude, erreichen meist ein Alter von 12 bis 15 Jahren. Auch sie profitieren von einem aktiven Alltag, um gesund und zufrieden zu altern. Wie alle Hütehunde brauchen sie dabei nicht nur viel Bewegung, sondern auch geistige Anregung.

Dackel haben mit 12 bis 16 Jahren eine erstaunlich hohe Lebenserwartung. Aufgrund ihrer extrem langen Wirbelsäule und kurzen Beine gehören sie jedoch zu den Hunderassen, die unter den Folgen von Qualzucht leiden. Sie neigen zu Bandscheibenvorfällen (Dackellähme), die schmerzhaft sind und im schlimmsten Fall zu Lähmungen führen können. Eine verantwortungsvolle Zucht und achtsamer Umgang im Alltag – zum Beispiel beim Treppensteigen – sind entscheidend.

Beagle leben im Schnitt 12 bis 15 Jahre. Sie gelten als fröhliche, robuste Hunde – allerdings neigen sie stark zu Übergewicht. Eine konsequente Fütterung und viel Bewegung sind daher unerlässlich, um ihre Lebensqualität langfristig zu erhalten. 

Jack Russell Terrier erreichen meist ein Alter von 13 bis 16 Jahren. Die lebhaften, intelligenten Hunde gelten als widerstandsfähig und begleiten ihre Menschen oft bis ins hohe Alter.

Pudel, ob Zwerg-, Klein- oder Großpudel, werden im Durchschnitt 13 bis 16 Jahre alt. Sie gelten als vergleichsweise gesunde Hunde, dennoch treten bei manchen Linien rassetypische Erkrankungen auf. Dazu gehören vor allem Augenprobleme sowie genetisch bedingte Haut- und Stoffwechselstörungen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und verantwortungsvolle Zucht spielen daher auch bei dieser Rasse eine wichtige Rolle. 

Chihuahuas haben eine sehr gemischte Lebenserwartung, die stark von ihrer Zucht und der damit einhergehenden Gesundheit abhängt. Eine Lebenserwartung von 8 bis 10 Jahren ist nicht unüblich, kann bei starker Überzüchtung auch darunter liegen. Gleichzeitig können besonders gesunde Rassevertreter sich über ein deutlich längeres Leben freuen und bis zu über 20 Jahre erreichen. Extrem kleine Exemplare mit besonders rundem Schädel oder zu kurzen Schnauzen können unter anderem unter Atemproblemen, Augeninfektionen oder Zahnfehlstellungen leiden. Achten Sie daher beim Kauf besonders auf gesunde Elterntiere und eine seriöse Herkunft.

Malteser erreichen in der Regel ein Alter von 13 bis 16 Jahren. Die kleinen, freundlichen Begleithunde sind meist robust, benötigen aber eine sorgfältige en, freundlichen Begleithunde sind meist robust, benötigen aber eine sorgfältige Fellpflege.

Foto: © Titel: aerogondo – stock.adobe.com | Text: Evrymmnt – stock.adobe.com; CineLens/peopleimages.com – stock.adobe.com; JDRFphotos – stock.adobe.com; New Africa – stock.adobe.com; DoraZett – stock.adobe.com