Unerwünschtes Jagdtverhalten ist eines der häufigsten Probleme bei der Hundeerziehung. Erster Schritt bei diesem Problem: Dem Hund die Möglichkeit zur Jagd nehmen. Praktisches Hilfsmittel dabei ist die Schleppleine. Wir haben zusammen mit Hundetrainerin Ellen Mayer hilfreiche Informationen zu diesem Thema zusammengefasst.

Handhabung der Schleppleine

Eine Schleppleine sollte weder auf dem Boden hängen noch unter starkem Zug stehen. Eine leichte Spannung der Leine ist also das A und O. Schleppleinen haben meist eine Länge von 5 bis 15 Metern. Frau Mayer rät: „20-Meter-Leinen sind oft schwer zu koordinieren und daher für Anfänger eher unpraktisch – fangen Sie lieber mit einer 5-Meter-Leine an und erhöhen Sie dann die Länge“. Um das Leinenknäul gut handhaben zu können, empfiehlt es sich, das lange Band ein paar Mal in Schlaufen über den Arm zu wickeln. Jedes Stück, das Ihr Hund sich von Ihnen entfernt, kann dann einfach langsam abgewickelt werden. Kommt die Fellnase näher oder bleibt stehen, wird die Leine wieder aufgewickelt.

Sicherheit geht vor!

Bei der Führung an einer Schleppleine sollte vorzugsweise ein Hundegeschirr anstatt eines Halsbands angelegt werden. Hunde können schnell mal vergessen, dass die Leine eben nicht unendlich lang ist. Mit einem Halsband könnte es in einer solchen Situation zu schweren Verletzungen der Halswirbel kommen. Doch nicht nur an die Sicherheit des Hundes sollte gedacht werden – auch Ihre Sicherheit ist wichtig. Startet Ihr Vierbeiner regelmäßig voll durch und vergisst alles um sich herum, sind Handschuhe sinnvoll, damit es beim Gleiten der Leine durch die Hände nicht zu Verbrennungen kommt. Achten Sie beim Kauf einer Schleppleine darauf, dass diese nicht mit Schlaufen oder Ringen ausgestattet ist, damit die Fellnase nicht an Ästen oder Büschen hängen bleibt.

Vorteile der Schleppleine

Die langen Leinen sind ideal, um den Vierbeiner daran zu erinnern, was Kommandos wie „Komm“ bedeuten. Sie bieten die Möglichkeit, aus der Distanz heraus Kommandos und Verhaltensabbrüche einfach und effektiv durchzusetzen. Eine Schleppleine kann Hunden also dabei helfen, sich nicht auf jeden wehenden Grashalm, sondern immer noch auf den Menschen zu konzentrieren. Doch die praktischen „Armverlängerungen“ können auch in die andere Richtung funktionieren. Ängstliche Hunde, die es sonst kaum wagen, sich auch nur einen Meter von Herrchen oder Frauchen zu entfernen, können mittels Schleppleine üben, sich nach und nach vom „Sicherheitspol: Halter“ zu lösen – und das ohne Abreißen der Verbindung.

Die Schleppleine kann beim Spaziergang mit Hund ein richtiges Wundermittel sein. Trotzdem sollte man sich bewusst machen, dass sie das Kommando „Komm“ nicht ersetzt. Ein Hund, der nur nach außen orientiert ist und nicht auf Rufen reagiert, wird dieses Verhalten nicht allein durch eine Schleppleine ablegen. Haben Sie noch Fragen zum Schleppleinen-Training oder auch zu anderen Erziehungsthemen? Dann schauen Sie doch in der AGILA-Hundetrainer-Sprechstunde vorbei, in der auch unsere Expertin Ellen Mayer Ihre Fragen schnell und kompetent beantwortet.

Foto: © DoraZett/fotolia.com

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