Yoga ist aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Der Sport, der ursprünglich den Menschen in Indien als körperliche und seelische Vorbereitung auf lange Meditationen diente, hilft uns heute bei unserem Körpergefühl, bei der Entspannung und bei der Selbstliebe. Und so verrückt es klingt: Auch unsere Haustiere können in dieser Sportart aktiv werden. Neben dem Hunde-Yoga, auch als „Doga“ bekannt, gibt es seit einiger Zeit das Katzen-Yoga. Aber was ist das genau und ist es ein Sport für jede Samtpfote?


Inhaltsverzeichnis:

Ursprung und Einstieg ins Katzen-Yoga

Erstmals kam der Versuch, mit Katzen Yoga zu machen, in Amerika auf, daher ist er besser bekannt unter dem englischen Synonym „Cat Yoga“. Dort wurde durch lustige Bilder auf Katzen aufmerksam gemacht, die auf der Suche nach neuen Besitzer:innen waren. Schnell wurde daraus mehr, ein Sport-Trend, der sich bis nach Europa ausgebreitet hat.

Für Katzen-Yoga brauchen Sie keine Vorerfahrungen, nicht mal Sie selbst müssen sich mit Yoga-Übungen auskennen. Die Neugierde reicht, es einmal in den eigenen vier Wänden zu versuchen. Mehr steckt fast nicht dahinter, denn: Beim Katzen-Yoga geht es um Yoga, praktiziert in Anwesenheit Ihrer Samtpfote. Natürlich kann sich die Zweisamkeit aber weiterentwickeln und auch ein bisschen Yoga für Ihre Katze entstehen lassen.

Wie wird nun aus Katzen-Yoga Yoga für Katzen?

Das Wie variiert im Katzen-Yoga

Die wohl häufigste Methode wird Ihre eigene „Menschen“-Yoga-Einheit sein, bei der sich Ihre Katze schlichtweg im selben Raum aufhält. Fühlen Sie sich mit der Anwesenheit Ihrer Katze beim Sport wohl, kann das auch positiv auf Ihre Katze abfärben. Hierbei geht es also vor allem um einen gesunden Geist und die Zweisamkeit.

Fühlt sich Ihre Katze dabei sogar so wohl, dass sie sich zu Ihnen legt oder selbst anfängt, sich zu strecken und zu regen, können auch Sie ihre Bewegungen imitieren. So verfolgen Sie vorübergehend gleiche Bewegungsmuster und entspannen die Muskulatur gemeinsam. Dabei ist aber der freie Wille Ihrer Katze Grundvoraussetzung und der limitierende Faktor des gemeinsamen Katzen-Yogas. Bedenken Sie, dass mit der Unfreiwilligkeit Ihrer Katze auch das Verletzungsrisiko steigt. Daher folgen Sie vorerst den Bewegungen der Katze und nicht andersherum.

Um ein interaktives Level zwischen Ihnen und Ihrer Samtpfote zu erreichen, können verschiedene Anleitungen in Büchern oder Internet-Kanälen, wie YouTube, helfen. Haben Sie bequeme Kleidung und ein Kissen für sich zum Unterlegen, kann es schon losgehen. Beginnen Sie mit einer Meditation oder langsamen Bewegungen zu ruhiger Musik. Yoga ist vielfältig und neben reinen Atemübungen können Sie immer sportlichere Bewegungen ausprobieren. Natürlich können Sie auch mit einer richtigen Yoga-Matte und der Hilfe von angeleiteten Yoga-Kursen dem Sport näherkommen. Yoga-Lehrer:innen gibt es sicher auch in Ihrer Nähe. Neben dem eigenen Heim sind Yoga-Studios, die Katzen-Yoga anbieten, und der eigene Garten, Möglichkeiten für Yoga-Einheiten außerhalb der eigenen vier Wände. Wägen Sie dabei stets ab, ob es Ihrer Katze überhaupt gefällt, Sie dort bei einer Yoga-Einheit zu begleiten.

Egal, ob Anfänger:in oder Fortgeschnittene:r, Sie können neben sich selbst versuchen, Ihr Tier für Yoga zu begeistern. Stellen Sie dabei sicher, dass Ihre Samtpfote Sie aus freiem Entschluss begleitet und zwingen Sie Ihr Tier nicht in Verrenkungen oder unangenehme Hebefiguren. Dann kann Katzen-Yoga mehrere Effekte haben, wird aber vor allem eines: Ihre Mensch-Katze-Beziehung stärken. Dies gelingt über die gemeinsame Entspannung, eine ruhige Atmosphäre, das Beisammensein und über körperlichen Kontakt und Streicheleinheiten für die Katze. Dabei kann sich die kurze Alltagspause positiv auf Sie und Ihre Samtpfote auswirken, denn Sie interagieren miteinander. Neben dem eigenen Om kann Sie auch das Miau unterbewusst beeinflussen.

Was gibt es zu außerdem beachten?

Natürlich ist Ihr Zuhause katzensicher eingerichtet, doch gerade in Verbindung mit Sportgeräten oder Balance-Übungen können Gefahren entstehen. Stellen Sie zu jeder Zeit sicher, dass Ihre Katze beim Yoga nicht stürzt und auch Sie nicht Gefahr laufen, auf Ihre Katze zu fallen. Für Sie beide muss das Verletzungsrisiko gering gehalten werden, planen Sie daher genügend Raum ohne Stolperfallen ein. Dies gilt neben Ihrer Wohnung auch für Yoga-Sitzungen draußen oder in fremden Räumlichkeiten.

Auch in Katzen-Cafés, die es heute in Europa vermehrt gibt, kann Ihnen der Trend begegnen und Kurse angeboten werden. Denn Besitzer:innen dieser Cafés haben bemerkt, wie gut ein Café-Besuch für Genießer:innen mit einer Entspannung durch Katzen-Yoga einhergehen. Interessieren Sie sich für ein solches Angebot, achten Sie unbedingt auf den Umgang mit den Katzen vor Ort und wägen Sie die Pros und Contras eines Besuchs im Katzen-Café gründlich ab. Wirken die Katzen gestresst, haben sie Rückzugsmöglichkeiten, ausreichend Wasser und andere Beschäftigungsauswahl? Das Samtpfoten-Wohl sollte beim Katzen-Yoga immer an erster Stelle stehen - und nicht die Freude des Menschen über die Lebensqualität der Tiere gestellt werden.

Tipp: Trainingseinheiten kombinieren

So wie viele Menschen vor oder nach einer Yoga-Einheit weitere sportliche Übungen machen und trainieren, kann auch bei Katzen über Trainings-Kombinationen nachgedacht werden. Neben Yoga mit der Samtpfote können Sie beispielsweise eine Spieleinheit oder auch mit einplanen. Beobachten Sie, wie hoch der Bewegungsbedarf Ihrer Katze ist und ob sie Spaß an weiteren Trainingseinheiten neben dem Katzen-Yoga hat. Um einen Überblick über das Bewegungspensum Ihrer Samtpfote zu behalten, können Sie den AGILA Bewegungstracker herunterladen und ausfüllen.

So kann Katzen-Yoga eine tolle Möglichkeit sein, Ihren Stubentiger besser zu verstehen und kennenzulernen. Bei welchen Übungen beginnt sie zu schnurren oder zu schlafen, wann wird sie agil und welcher Spieltyp ist sie, welche Musik lässt sie entspannen, begleitet Sie Ihre Katze lieber bei Draußen- oder bei Drinnen-Übungen? Sie werden es herausfinden und gemeinsam abschalten.

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