Die richtige Futtermenge bei Katzen hängt von Gewicht, Alter, Aktivität und individuellen (gesundheitlichen) Faktoren ab. Während eine durchschnittliche Katze pro Tag etwa 250–400 Gramm Nassfutter oder 40–80 Gramm Trockenfutter benötigt, helfen Tabellen und tierärztliche Empfehlungen, die Rationen individuell anzupassen. Entscheidend ist außerdem, dass Snacks eingerechnet werden und die Nährstoffe ausgewogen sind.
Inhaltsverzeichnis:
- Faustformel: Wie viel Futter braucht meine Katze?
- Wie viel Gramm Nassfutter und wie viel Gramm Trockenfutter braucht meine Katze?
- Tabelle: Wie viel Trockenfutter und wie viel Nassfutter für meine Katze?
- Einflussfaktoren auf die Futtermenge für Katzen
- Kitten und Katzensenioren: Futtermenge auf das Alter abstimmen
- Wie oft sollte man eine Katze füttern?
- Welche Nährstoffe brauchen Katzen?
- Fütterungsempfehlung für Katzen
Manche Katzen sitzen ständig bettelnd vor dem Napf, obwohl dieser gerade eben erst von ihnen geleert wurde. Andere Stubentiger lassen Futterreste stehen und scheinen mit erstaunlich wenig auszukommen. Doch hat Ihre Samtpfote nun zu wenig oder zu viel Futter im Napf oder frisst sie doch die genau richtige Menge? Spätestens beim Blick auf die Verpackung wird es kompliziert: Die Herstellerangaben wirken oft unübersichtlich und unterscheiden sich stark.
Dabei ist es wichtig, die richtige Futtermenge zu ermitteln: Sowohl Unter- als auch Überversorgung wirken sich langfristig auf die Gesundheit aus. Zu wenig Futter kann Mangelerscheinungen hervorrufen, zu viel führt häufig zu Übergewicht und Folgeerkrankungen. Darum beantwortet AGILA die Frage: "Wieviel Trockenfutter und Nassfutter braucht meine Katze?"
Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Futtermenge individuell berechnen können, wie sich Nass- und Trockenfutter unterscheiden und welche Einflussfaktoren eine Rolle spielen – mit übersichtlicher Tabelle!
Faustformel: Wie viel Futter braucht meine Katze?
Die entscheidende Größe für die Futtermenge ist der Energiebedarf. Er hängt nicht nur vom Gewicht, sondern auch vom Alter, der Aktivität und der allgemeinen Verfassung ab. Eine Katze, die draußen jagt, klettert und herumstreift, verbrennt deutlich mehr Kalorien als eine Wohnungskatze, die den Tag überwiegend auf dem Sofa verbringt. Deshalb ist es falsch, einfach starr eine Grammzahl vorzugeben – es geht um eine flexible Orientierung.
- 60 Kilokalorien pro Kilogramm Körpergewicht für Katzen mit wenig Bewegung
- 70 Kilokalorien pro Kilogramm für normal aktive Katzen
- 80 Kilokalorien pro Kilogramm für sehr aktive Katzen
Beispielrechnung für eine vier Kilogramm schwere, durchschnittlich aktive Katze:
4 x 70 = 280 Kilokalorien pro Tag
Ist die gleiche Katze ein sehr aktiver Freigänger, steigt der Bedarf:
4 x 80 = 320 Kilokalorien pro Tag
Diese Zahlen helfen zu verstehen, warum zwei Tiere mit identischem Gewicht sehr unterschiedliche Portionen brauchen können. Sie geben jedoch nur ungefähre Werte zur Orientierung: Wichtig ist, den Körperzustand des Tieres im Blick zu behalten. Eine gesunde Katze hat eine erkennbare Taille, die Rippen sind leicht tastbar, aber nicht sichtbar. Wirkt die Katze eingefallen, sollten Sie die Menge erhöhen. Fehlt die Taille oder wölbt sich ein Hängebauch, ist die Ration vermutlich zu hoch.
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Wie viel Gramm Nassfutter und wie viel Gramm Trockenfutter braucht meine Katze?
Nun stellt sich die Frage, wie sich der Energiebedarf in konkrete Futtermengen übersetzen lässt. Hier liegt der wichtigste Unterschied zwischen Nass- und Trockenfutter.
Nassfutter enthält etwa 70 bis 80 Prozent Wasser. Dadurch hat es eine geringere Kaloriendichte, und Katzen müssen relativ große Mengen aufnehmen, um satt zu werden. Das ist jedoch kein Nachteil, denn die Flüssigkeit unterstützt die Nieren und Harnwege. Gerade bei Katzen, die von Natur aus wenig trinken, ist Nassfutter daher besonders empfehlenswert.
Tabelle: Wie viel Trockenfutter und wie viel Nassfutter für meine Katze?
Damit Sie ein Gefühl für die Mengen bekommen, hier eine Übersichtstabelle mit Richtwerten für eine ungefähre Einschätzung. Die Werte gelten für ausgewachsene Katzen ohne Vorerkrankungen und gehen von einer Kaloriendichte von rund 80 Kilokalorien pro 100 Gramm Nassfutter und 350 Kilokalorien pro 100 Gramm Trockenfutter aus. Wichtig: Snacks und Leckerlis gehören unbedingt mit in die Tagesration. Ein paar Leckerchen zusätzlich können den Energiebedarf schnell überschreiten. Außerdem lässt sich die genaue Futtermenge nicht pauschal festlegen, da sie neben der Kaloriendichte ebenfalls von der Futterqualität und individuellen Faktoren des Tieres abhängt. Stimmen sie die Futtermenge darum stets auf die Bedürfnisse Ihrer Katze ab und lassen Sie sich bei Bedarf tierärztlich beraten.
Gewicht |
Wenig aktiv (60 kcal/kg) |
Normal aktiv (70 kcal/kg) |
Sehr aktiv (80 kcal/kg) |
3 kg |
Kalorien: ca. 180 kcal |
Kalorien: ca. 210 kcal |
Kalorien: ca. 240 kcal |
4 kg |
Kalorien: ca. 240 kcal |
Kalorien: ca. 280 kcal |
Kalorien: ca. 320 kcal |
5 kg |
Kalorien: ca. 300 kcal |
Kalorien: ca. 350 kcal |
Kalorien: ca. 400 kcal |
6 kg |
Kalorien: ca. 360 kcal |
Kalorien: ca. 420 kcal |
Kalorien: ca. 480 kcal |
Einflussfaktoren auf die Futtermenge für Katzen
Die tägliche Futtermenge bei Katzen ist auf die individuellen Bedürfnisse des Tieres abzustimmen und an die Kaloriendichte anzupassen: Je kalorienhaltiger das Futter, um so kleiner die tägliche Futtermenge. Darum sollte man von Trockenfutter immer deutlich weniger füttern als von Nassfutter – hier ist das Futter in seiner Kalorienmenge durch die entzogene Flüssigkeit besonders hoch konzentriert. Der Kalorienbedarf der Katze ist von Faktoren wie beispielsweise dem Alter, der Größe und dem Aktivitätslevel abhängig. So hat ein Freigänger in der Regel einen höheren Kalorienbedarf, während eine Wohnungskatze eher zu Übergewicht neigt. Bei Stubentigern kann zusätzlich zur richtigen Futtermenge daher geprüft werden, wie viel Bewegung das Tier hat.
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Auch bestimmte Erkrankungen haben einen erheblichen Einfluss auf den Futterbedarf von Katzen. Manche Krankheiten erhöhen den Energieverbrauch, andere führen dazu, dass weniger Kalorien aufgenommen werden sollten. Recht häufige Beispiele sind:
- Diabetes mellitus: Katzen mit Diabetes brauchen ein proteinlastiges Futter, damit sie keine Muskelmasse einbüßen, dementsprechend sollte ihre Fütterungsroutine unter tierärztlicher Aufsicht angepasst werden. Es kann zu Gewichtsschwankungen kommen, wenn der Diabetes schlecht eingestellt ist – dann sollten Sie keinesfalls eigenständig die Futtermenge anpassen, sondern mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt den Diabetes neu einstellen.
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Diese häufige Erkrankung bei älteren Katzen beschleunigt den Stoffwechsel. Betroffene Tiere haben oft großen Appetit, nehmen aber trotzdem ab. Hier braucht es eine tierärztlich abgestimmte Fütterung, die den höheren Bedarf deckt.
- Nierenerkrankungen: Chronische Niereninsuffizienz ist bei Senior-Katzen sehr verbreitet. Betroffene Tiere benötigen spezielles Diätfutter mit reduziertem Eiweiß- und Phosphorgehalt, was auch die Futtermenge beeinflusst.
- Magen-Darm-Erkrankungen: Chronische Darmentzündungen oder Pankreatitis führen dazu, dass Katzen Nährstoffe schlechter aufnehmen. Häufig sind dann leicht verdauliche, hochkalorische Spezialfutter nötig.
- Übergewicht und Arthrose: Zu viel Gewicht belastet Gelenke und Stoffwechsel. Hier ist es wichtig, die Tagesration bewusst zu reduzieren und kalorienärmere Futtersorten zu wählen.
- Zahnerkrankungen: Schmerzen im Maul können dazu führen, dass Katzen weniger oder unregelmäßig fressen. In solchen Fällen können Sie parallel zur tierärztlichen Behandlung die Nahrungsaufnahme erleichtern, indem Sie weiche Nassfuttersorten geben oder vorübergehend pürierte Varianten anbieten.
Wichtig: Wenn sich der Appetit oder das Gewicht Ihrer Katze ohne erkennbaren Grund verändert, sollten Sie immer eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Viele Erkrankungen zeigen sich früh über Fressverhalten und Gewicht.
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Kitten und Katzensenioren: Futtermenge auf das Alter abstimmen
Kleine Kitten müssen noch wachsen und brauchen entsprechend viel Energie. Worauf Sie hier jedoch besonderen Wert legen sollten, ist die Zahl der Mahlzeiten. Füttern Sie Ihrem hungrigen Katzenbaby möglichst viele, kleine Mengen, damit sein kleiner Magen nicht von zu großen Portionen überlastet wird und das Kleine trotzdem kontinuierlich zulegt. Spezielles Kittenfutter ist besonders auf die Bedürfnisse des heranwachsenden Stubentigers zugeschnitten – informieren Sie sich, welches Futter am besten geeignet ist und wie Sie Katzenbabys richtig versorgen. Außerdem sollte die Futtermenge bei trächtigen und säugenden Katzen erhöht werden. Eine Katzenmutter versorgt schließlich während der Trächtigkeit und beim Säugen nicht nur sich, sondern auch noch ihre Jungen.
Im Gegensatz dazu ist der Futterbedarf von Katzen, die sich dem Seniorenalter nähern, in der Regel etwas geringer. Die älteren Damen und Herren bewegen sich häufig weniger und ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, weshalb sie weniger Kalorien verbrauchen. Gleichzeitig benötigen sie hochwertiges Futter, das alle anderen Bedarfe auch bei geringerer Menge deckt. Generell lohnt es sich, sich zu gegebener Zeit ausführlich mit den veränderten Ansprüchen und dem geeigneten Katzenfutter für alte Katzen auseinanderzusetzen.
Wie oft sollte man eine Katze füttern?
Während Hunde mit ein bis drei Mahlzeiten am Tag gut auskommen, sind Katzen typische „Snacker“. Ihre Vorfahren haben viele kleine Beutetiere gefangen und über den Tag verteilt gefressen. Dieses Verhalten ist bis heute geblieben: Idealerweise nimmt ein Stubentiger mehr als zehn Imbisse am Tag zu sich.
In der Praxis bedeutet das nicht, dass Sie ständig zu Hause sein müssen. Futterautomaten können Trockenfutter zu festgelegten Zeiten ausgeben. Nassfutter sollte hingegen frisch angeboten werden, da es schnell verdirbt. Manche Haltenden füttern morgens und abends Nassfutter und lassen tagsüber kleinere Portionen Trockenfutter bereitstellen. Auch ein Fummelbrett ist eine gute Möglichkeit, die Fressdauer zu steigern, ohne mehr Futter verwenden zu müssen. Welche Variante für Ihre Katze am besten ist, hängt vom individuellen Fressverhalten ab.
Welche Nährstoffe brauchen Katzen?
Die richtige Menge ist nur ein Aspekt. Entscheidend ist, dass das Futter die Katze auch ausgewogen und artgerecht versorgt. Katzen sind reine Fleischfresser, sie brauchen daher bestimmte Nährstoffe, die in pflanzlicher Nahrung nicht oder kaum enthalten sind.
Besonders wichtig sind:
- Eiweiß: Hochwertiges tierisches Protein ist die Hauptenergiequelle. Es unterstützt Muskelaufbau, Fell und Organe.
- Fette: Liefern Energie und enthalten essenzielle Fettsäuren, die Haut und Fell gesund halten.
- Taurin: Eine Aminosäure, die für Katzen lebensnotwendig ist. Sie schützt Herz und Augen und muss über das Futter zugeführt werden. Nicht in pflanzlichen Produkten enthalten!
- Vitamine und Mineralstoffe: Unverzichtbar für den gesamten Stoffwechsel.
- Flüssigkeit: Da Katzen von Natur aus wenig trinken, ist Nassfutter besonders wichtig, um den Wasserhaushalt zu sichern.
Selbst wenn die Mengen stimmen: Ein minderwertiges Futter ohne ausreichende Nährstoffe kann langfristig gesundheitliche Probleme verursachen. Achten Sie daher immer auch auf die Qualität der Zusammensetzung.
Hier weiter über Nährstoffe im Katzenfutter informieren
Fütterungsempfehlung für Katzen
Wie Sie sehen, gibt es keine pauschale „richtige“ Futtermenge für Katzen, an die Sie sich genau halten können. Stattdessen sollten Sie Ihrem Liebling viel Aufmerksamkeit schenken, sodass Sie Gewichtsveränderungen bemerken und beobachten, wie aktiv Ihre Katze ist. Außerdem lohnt es sich, qualitativ hochwertiges Futter zu finden, das Ihre Katze mit den richtigen Nährstoffen versorgt. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt kann Ihnen bei Unsicherheiten individuellen Rat geben – sie oder er hat Übung darin, den individuellen Futterbedarf einer Katze einzuschätzen, und kennt sich mit Futterzusammensetzungen aus. Eine tierärztliche Untersuchung ist außerdem dann angebracht, wenn Ihr Liebling unerklärlich schnell zu- oder abnimmt, da die Aktivität, der Appetit und das Gewicht mit Erkrankungen zusammenhängen können.
Mit einer individuell abgestimmten Ernährung stellen Sie sicher, dass Ihr Stubentiger gesund, zufrieden und artgerecht durchs Leben schnurrt.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.