Wenn Sie sich überlegen eine Katze anzuschaffen, gibt es viel zu beachten, damit Sie die Entscheidung guten Gewissens fällen können. Erfahren Sie mehr über Vorbereitungen, die Sie in Ihrer Wohnung treffen müssen, welche Grundausstattung Sie benötigen, welche Kosten auf Sie zukommen und allgemeine Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor ein Stubentiger einzieht.

Inhaltsverzeichnis:

Was beachten vor der Katzenanschaffung?

Sie suchen einen kuscheligen Gefährten, der Ihnen schnurrend um die Beine streicht, Ihren Lieblingsplatz vorwärmt und die Fliegen in der Wohnung jagt? Das Leben mit einer Katze zu teilen ist wundervoll, bedeutet für Sie aber auch eine Portion Verantwortung. Bevor Sie diese folgenreiche Entscheidung treffen, sollten Sie verschiedene Themen durchgehen, damit Ihr Zusammenleben mit der Katze sowohl Ihren Wünschen als auch denen Ihrer Samtpfote entspricht.

Zeitliche und räumliche Kapazitäten

Machen Sie sich zunächst die räumlichen und zeitlichen Voraussetzungen der Katzenhaltung bewusst. Haben Sie in Ihrer Wohnung und mit Ihrem Beruf die Kapazitäten, für eine Katze zu sorgen? Informieren Sie sich über die Bedürfnisse: Wie viel Zeit und Raum benötigt eine Katze? Können Sie sich vorstellen auch noch in zehn Jahren für die erwachsene Katze zu sorgen? Wenn Sie tagsüber nicht viel Zeit zu Hause verbringen, kann es außerdem sinnvoll sein, nicht nur eine, sondern zwei Katzen anzuschaffen. Oder Ihre Katze kann sich draußen austoben. Unter anderem von Ihrem Wohnumfeld hängt ab, ob Sie eine Hauskatze oder einen Freigänger großziehen.

Kosten

Wie sieht es auf finanzieller Seite aus? Eine Katze aus einer Zucht kann im Durchschnitt zwischen 600 und 1200 Euro kosten. Bei Katzen aus dem Tierheim wird eine Schutzgebühr verlangt, die bei 60 Euro beginnt. Neben Futter, Streu und gelegentlichen Spielzeugkosten sind es vor allem Tierarztbesuche, die ins Geld gehen. Hier können Sie sich mit einem entsprechenden Tierkrankenschutz gegen Gesundheitskosten absichern, die insbesondere im höheren Alter der Katze anfallen können. Lesen Sie im AGILA Magazin, welche weiteren Kosten für Anschaffung und Grundausstattung einer Katze auf Sie zukommen.

Weitere wichtige Überlegungen vor Anschaffung einer Katze

Neben den Grundpfeilern Zeit, Raum und Kosten gibt es weitere Faktoren, die für die Katzenhaltung essenziell sind. Wir haben eine Checkliste an Fragen für Sie zusammengetragen, die Ihnen bei der Entscheidung, eine Katze anzuschaffen, helfen sollen:

  • Erlaubt Ihre Wohnsituation die Katzenhaltung in der Wohnung/im Haus?
  • Haben Sie oder ein anderes Haushaltsmitglied eine Tierhaarallergie?
  • Gibt es andere Haustiere, die die Katze akzeptieren müssen?
  • Haben Sie Kleinkinder in Ihrem Haushalt, die Sie im Umgang mit der Katze beaufsichtigen müssen?
  • Sind Sie bereit, Ihre Einrichtung an die Bedürfnisse einer Katze anzupassen? Also Platz zu schaffen für Futterstelle, Rückzugsort und Toilette?
  • Welches Katzenverhalten würde Sie auf die Palme bringen? Lässt sich das Problem vermeiden? Wäre es ein Ausschlusskriterium für eine Katze? Wie gehen Sie damit um, falls die Katze
    • Ihr Sofa als Kratzbaum verwendet?
    • Haare auf Ihrer Kleidung hinterlässt?
    • nur bedingt erziehbar ist?

Übrigens: Wir haben für Sie eine praktische Checkliste zur Katzenanschaffung (PDF) erstellt. Von Ausstattung bis Zeitaufwand finden Sie darin die wichtigsten Informationen.

Checkliste Katzenanschaffung

Ihre Entscheidung steht fest? Hervorragend! Dann geht es jetzt darum, welche Katze zu Ihnen passt. Wünschen Sie sich eine Rasse- oder Überraschungskatze? Oder es spielt für Sie keine Rolle, aber Sie möchten wissen, woher Ihre Katze kommt? Dann recherchieren Sie die Vor- und Nachteile von Züchter- oder Tierheim-Katzen. Falls Sie sich für eine Rassekatze entscheiden, sollten Sie auf jeden Fall auf die Seriosität des Züchters achten, damit artgerechte Tierbehandlung, verantwortungsvolle Zuchtauswahl sowie eine gute Aufzucht gewährleistet sind.

Katze anschaffen: Tipps für die Wohnung

Nicht nur Sie müssen sich auf den Neuzugang einstellen, auch Ihre Einrichtung sollte katzentauglich sein. Das dient einerseits dem Wohlsein Ihrer Katze und andererseits Ihnen selbst. Schließlich wollen Sie die Fertigstellung Ihres neuesten Strickprojekts nicht der Katze überlassen, was im Übrigen nicht nur ärgerlich wäre, sondern für Katzen auch gefährlich werden kann: Erfahren Sie, warum Wollknäuel eine Gefahr für Katzen darstellen.

Natürlich brauchen Sie nicht Ihre komplette Wohnung in Watte einpacken. Indem Sie sich aber um Rückzugsorte, einen Kratzbaum und eigenes Spielzeug für Ihre Katze kümmern, sorgen Sie dafür, dass sie sich nicht selbst Spielzeug sucht. Außerdem können Sie so Ihre Katze anregen, fit und aktiv zu bleiben, beziehungsweise junge Kätzchen ermutigen, ihre motorischen Fähigkeiten zu trainieren.

Überlegen Sie sich vorab, wo Sie Katzentoilette, Schlafplatz, Futter und Trinkstelle einrichten. Auf diese Weise schaffen Sie feste Orte, die Ihrer Samtpfote helfen, sich zu orientieren. Übrigens: Futter- und Wassernapf sollten nicht nebeneinanderstehen. Wie Wildkatzen mögen es auch Hauskatzen nicht, wenn Wasserquellen zu nah an der Nahrung sind, da sie verunreinigt sein könnten.

Räumen Sie besonders zerbrechliche Gegenstände weg, an die die Katze gelangen könnte. Befestigen Sie Regale und andere Möbel, die umkippen könnten, wenn Ihre Katze hinaufklettert. Was Sie zu Gefahrenquellen wie Balkonen oder giftigen Zimmerpflanzen wissen müssen und wie Sie Ihr Zuhause katzensicher machen, können Sie hier nachlesen. Wie die „perfekte“ Katzenwohnung aussehen kann und was alles zu beachten ist, haben wir in dieser Infografik für Sie zusammengefasst. 

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Katze anschaffen: Checkliste Grundausstattung

Gewisse Dinge dürfen nicht fehlen, wenn Sie sich eine Katze anschaffen:

  • Transportbox

Wichtig ist die passende Größe. Eine erwachsene Katze sollte sich bequem darin umdrehen können. Verwenden Sie deshalb auch für Katzenbabys bereits die normalgroße Transportbox. Am praktischsten ist Kunststoffmaterial, das sich leicht säubern lässt. Für den Transport können Sie vorsichtshalber noch eine saugfähige Wickelunterlage und zur Beruhigung z.B. eine gewohnte Decke o.ä. einlegen.

  • Katzentoilette

Wie bei der Transportbox ist auch hier die Größe entscheidend. Wählen Sie eine Toilette, in die Ihre Katze auch ausgestreckt passt. Bei Kitten und älteren Katzen beziehungsweise Katzen mit Beeinträchtigungen ist ein niedriger Rand besser für den Einstieg. Eine adulte, gesunde Katze kann auch über einen höheren Rand klettern, der verhindert, dass zu viel Katzenstreu daneben landet. Übrigens sollten Sie immer eine Katzentoilette mehr im Haus haben als die Anzahl Ihrer Katzen. Viele Katzen bevorzugen außerdem offene Toiletten, also solche ohne Deckel, denn so können sieeventuelle Gefahren besser überblicken. Außerdem mögen es einige Samtpfoten nicht, wenn sich der Gestank in einer geschlossenen Katzentoilette sammelt, und werden dadurch unsauber.

  • Einstreu

Die Arten an Einstreu sind zahlreich. Um die Katze nicht mit zu vielen neuen Eindrücken zu überfordern, ist es günstig, die Streu. Weitere Kriterien, wenn Sie neue Katzenstreu ausprobieren möchten, sind Saugfähigkeit, Staubbildung und Umweltverträglichkeit. Sie können experimentieren, was Ihrer Katze gefällt. Für Kitten sollten Sie besser keine Klumpstreu verwenden, damit sie sie nicht verschlucken. Die kleinen Kätzchen erkunden ihre Umgebung nämlich ganz genau. In welchen Situationen auch erwachsene Katzen Einstreu fressen, erklären wir Ihnen im AGILA Magazin.

  • Futternapf

Breite und flache Futternäpfe sorgen dafür, dass die Schnurrhaare der Katze nicht am Rand anstoßen, was unangenehm sein kann. Porzellan, Keramik oder Edelstahl sind die gängigsten Materialien für Futternäpfe. Hauptsache die Innenfläche ist eben, damit sich keine Bakterien in Rissen oder Poren vermehren können. Praktisch ist außerdem, wenn der Napf nicht hin und her rutscht. Eine Noppenunterlage oder ein schwerer Napf sind dafür hilfreich.

  • Futter

Die Möglichkeiten Ihre Katze zu füttern sind nahezu grenzenlos. Orientieren Sie sich hier ähnlich wie bei der Einstreu erst einmal am Futter, das die Katze aus dem Tierheim oder aus der Zucht gewohnt ist. Dann können Sie mehr Vielfalt in die Nahrung bringen. Achten Sie auf hochwertiges Katzenfutter. Die wichtigsten Kriterien dafür sind: Die Zutaten sind alle einzeln gelistet und der Hauptanteil besteht aus Fleisch. Außerdem sollten Sie auch Leckerli bereithalten. So können Sie sich Pluspunkte beim Kennenlernen verdienen.

  • Wassernapf

Katzen trinken für gewöhnlich nicht viel, da sie wie ihre Vorfahren, vor allem aus der Nahrung Flüssigkeit beziehen. Besonders bei Trockenfutter reicht die Flüssigkeit aber oft nicht aus. Probieren Sie deshalb verschiedene Möglichkeiten aus und beobachten Sie, unter welchen Umständen Ihre Katze gerne trinkt. Mag sie lieber „tiefes“ Wasser aus einem hohen Glas? Reicht ein einfacher Napf, wie der für ihr Futter? Oder reizt sie nur fließendes Wasser? Dafür können Sie beispielsweise einen Trinkbrunnen anschaffen.

  • Kratzbaum

Damit Ihr Sofa nicht zum Krallenschärfen herhalten muss, ist ein Kratzbaum unerlässlich. Er sollte in Größe und Stabilität zu Ihrer Katze passen. Außerdem sollte er einen Platz zum Ausruhen, Klettermöglichkeiten und Flächen zum Krallenwetzen bieten sowie den Spaß am Spielen fördern. Und natürlich darf der Kratzbaum auch zu Ihrer Einrichtung und Ihrem Stil passen.

  • Weiteres Spielzeug

Da eine Wohnung nicht so viele Reize enthält wie die freie Natur, braucht eine Wohnungskatze zusätzliche Anreize. Eine Zweitkatze als Gefährtin ist sicherlich die beste Lösung, um Ihre Katze auf Trab zu halten. Spielzeug kann jedoch nie schaden. Dabei muss es nicht das teuerste sein. Verbringen Sie täglich ausreichend Zeit mit Ihrer Katze und beschäftigen Sie sich insgesamt mindestens 60 Minuten mit ihr. Damit Ihre Samtpfotesich auch allein beschäftigen kann, wenn Sie unterwegs sind, eignet sich beispielsweise Intelligenzspielzeug. Informieren Sie sich über weitere Möglichkeiten bei der Spielzeugwahl.

  • Rückzugsort

Was als Schlafplatz und Rückzugsort herhält, wird Ihre Katze ganz allein entscheiden. Am besten Sie bereiten dennoch verschiedene Möglichkeiten vor. Von einem simplen Karton mit kuscheligen Decken bis zum klassischen Körbchen, dem gemütlichen Kratzbaum oder der Transportbox ist alles möglich.

  • Katzenminze-Spray

Die Verwendung von Katzenminze-Spray hilft Ihrem Liebling, sich in seinem neuen Zuhause direkt wohlzufühlen. So können Sie den Vierbeiner anregen die Wohnung zu erkunden oder das neue Spielzeug auszuprobieren. Lesen Sie mehr über die Wirkung und den Einsatz von Katzenminze.

  • Bürste

Eine Massage mit der Katzenbürste ist wertvolle Beziehungszeit mit Ihrer Samtpfote. Die Fellpflege steht dabei im Vordergrund. Deshalb sollte Sie sich bei der Länge der Borsten und dem Material an der Haarlänge und der Katzenrasse orientieren.

Vorbereitung auf die Katzenhaltung

Nicht nur bevor Ihre Katze zu Ihnen zieht, ist es wichtig, dass Sie sich mit der Katzenhaltung auseinandersetzen. Bilden Sie sich fortlaufend zu Katzenthemen weiter und seien Sie Ihrem Stubentiger gegenüber aufmerksam. So werden Sie ein gutes Team und Sie können sich gut um die Belange Ihres Katers oder Ihrer Katze kümmern.

Wichtige Themen rund um die Katzenhaltung betreffen

Pflegen Sie außerdem den Austausch mit anderen Katzenhaltenden und lassen Sie sich beraten, wenn Unsicherheiten oder Probleme auftauchen. Nichts ist trauriger, als eine Katze abgeben zu müssen. Je mehr Sie sich vorab mit Katzenhaltung beschäftigen, desto besser finden Sie heraus, ob und welche Katze zu Ihnen passt. Nehmen Sie sich Geduld und Zeit für die Katzensuche mit, bis Sie sich sicher sind, dass Sie Ihren schnurrenden Partner gefunden haben. Dann steht Ihrem Katzenglück nichts mehr Wege.

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