Die Sprache unserer Stubentiger ist vielfältig. Ob mit ihrem gesamten Körper oder einer großen Variation an Lauten: Katzen wissen immer, wie sie sich mitteilen können. Wissenschaftler haben festgestellt, dass sogar ein manipulativer Faktor hinter einem einfachen „Miau“ stecken kann.

Sprachkünstler

Sie will es – sie bekommt es. Viele Halter kennen das fordernde Miauen am Morgen, wenn ihr Liebling sein Frühstück einfordert (und das in der Regel erfolgreich). Dass wir auf die Stimme unserer Stubentiger so aufmerksam reagieren, mag sicherlich zum Teil an unserer Hingabe für unsere Haustiere liegen. Es steckt allerdings noch mehr hinter diesen Lauten, wie das Team von Forschern um Karen McComb von der Universität Sussex in Brighton, England, herausgefunden hat.

Schnurren und Maunzen

Für die Untersuchungen nahmen die Wissenschaftler den Ruf der bettelnden Tiere auf Band auf und spielten diesen menschlichen Teilnehmern der Studie vor. Für den zweiten Forschungsteil wurden die Laute etwas verändert: Der Ruf bestand ursprünglich aus einem Schnurren, in das ein Maunzen gemischt war. Letzteres wurde vom Tonband rausgefiltert, sodass nur noch das Schnurren blieb. Während der ursprüngliche Ton bei den Menschen das Bedürfnis hervorgerufen hatte, der Katze zu helfen, blieb beim gefilterten Ton der Wunsch zu handeln aus.

Aufmerksamkeit durch Manipulation

Bei einer genaueren Analyse der Tonaufnahmen stellten die Forscher fest, dass das Miauen eine hohe Frequenz von 300 bis 600 Hertz hatte. Das Interessante daran: Die Tonlage ist vergleichbar mit dem Schreien eines hungrigen Babys, bei dem es schließlich ebenfalls unser Instinkt ist, zu helfen. Katzen sind also echte Experten darin, den Menschen für sich zu gewinnen.

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