Katzen sind neben Hunden unser Lieblingshaustier, im letzten Jahr sollen rund 14,8 Millionen  Samtpfoten in deutschen Haushalten gelebt haben. Viele von ihnen stromern dabei nicht nur durch die Wohnungen, sondern auch Gärten ihrer Familien. Das stellt viele Halter vor ein Problem: Ist es möglich, eine Freigänger-Katze zu halten und dennoch Vögel zu schützen? Wir haben ein paar Tipps, wie Sie beides – Katzen und Vögel – in Ihrem Garten haben können.


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Katzen und Vögel: Bedrohung der Artenvielfalt

Wer sich bei der Überlegung „Hauskatze oder Freigänger?“, dafür entschieden hat, seinen Liebling ins Freie und damit häufig auch in den eigenen Garten zu lassen, steht vor einer weiteren Frage: Wird die Samtpfote sämtliche Vögel jagen und vertreiben? In Neuseeland ist der Jagdtrieb unserer Lieblinge zu einem so großen Problem geworden, dass dort ein Dorf bereits ein Katzenverbot verhängt hat, um die ursprüngliche Fauna vor der Ausrottung zu bewahren. In Deutschland sind in Gegenden mit Gärten die Singvogeldichte und die Anzahl an Freigänger-Katzen besonders hoch, sodass es sich lohnt, die gefiederten Bewohner mit einigen Maßnahmen zu schützen. Insbesondere Amseln, Finken, Rotkehlchen, Meisen und andere Gartenvögel werden Ihnen danken.

Katzen und Vögel: Jagdtrieb abtrainieren?

Unsere Hauskatzen stammen von der Falbkatze ab. Zwar wären unsere Samtpfoten nicht wie ihre Vorfahrin bereit, Jagd auf junge Antilopen zu machen, den Jagdinstinkt tragen sie von ihr allerdings immer noch in sich. Und das können Sie auch nicht abstellen, denn auch satte Katzen jagen noch Vögel – sie fressen sie dann nur nicht mehr. Und auch eine Kastration hat, entgegen vieler Gerüchte, keinen Einfluss auf den Jagdtrieb einer Katze. Dennoch kann eine Kastration sich indirekt positiv auf die Vogelpopulation auswirken, da so eine unkontrollierte Vermehrung mit Streunerkatzen vermieden wird, was wiederrum zu weniger wildlebenden Katzen und somit weniger Jägern führt.

Brutzeit: Katzen und Vögel voneinander trennen

Der Frühling ist wohl die gefährlichste Jahreszeit für Vögel. Im Zeitraum von April bis Juni ist Brutzeit und neugeborene Vögelchen sind eine besonders leichte Beute für unsere Hobby-Jäger. Die Katze von einem Tag auf den nächsten vom Freigänger zum Stubentiger umzuerziehen, ist allerdings für unsere Lieblinge nicht besonders angenehm. Trotzdem können Sie etwas tun, indem Sie es vermeiden, Ihre Katze direkt am frühen Morgen rauszulassen. Einige kommen während der Brutzeit auf die Idee, nur noch Leinenspaziergänge mit der Katze zu machen. Diese Umstellung könnte für viele Freigänger aber immer noch eine große Einschränkung bedeuten, wenn sie andere Bewegungsmuster gewöhnt sind.

Katzen und Vögel in einem naturnahen Garten

Der Nabu empfiehlt eine naturnahe Gartengestaltung, da es beispielsweise durch dichtes Gebüsch geschütztere Verstecke und Nistmöglichkeiten gibt. Gleichzeitig sollten allerdings Futter- und Trinkstellen für Vögel möglichst freistehend platziert werden, damit sich die Katzen nicht unbemerkt anpirschen können. Stacheldraht am Baumstamm oder ähnliches sollten Sie nicht verwenden, da dies eine gefährliche Verletzungsquelle für unsere Sofalöwen darstellt. Stattdessen können sicher platzierte Manschetten aus Blech oder Plastik, an denen die Katzen nicht hängen bleiben können, sicherstellen, dass niemand außer Vögel auf einen Baum kommen. Damit Ihr Liebling trotzdem ausgelastet ist, gibt es anderweitige Jagdspiele für Katzen.

Foto: © hildeanna/Adobe Stock