Tierlexikon zu Hunden & Katzen

Hier finden Sie, kurz und bündig erklärt, alle wichtigen Begriffe rund um Tierkrankheiten, Hunde- und Katzenrassen sowie weitere, interessante Themen.

Old English Sheepdog

Der Old English Sheepdog oder Bobtail wurde zum ersten Mal in England gezüchtet und gehört vermutlich zu den Hütehunden. Die Tiere haben ein sehr langes, weiches Fell, das auch das Gesicht und die Augen bedeckt. Sie sind groß und an ihrem charakteristischen Fell sofort zu erkennen. Ihre kleinen Ohren liegen flach am Kopf an. Der namensgebende Stummelschwanz ist nur bei einigen Tieren angeboren. Old English Sheepdogs erreichen eine Größe von 61 cm , wobei die Weibchen ein wenig kleiner sind als ihre männlichen Artgenossen. Ihr Körper ist kurz und kompakt und sie weisen ein Gewicht um 45 kg auf. Die Fellfarben variieren stark und können folgende Farbtöne annehmen:

  • Grau
  • Schwarz
  • Schwarz-blau
  • Grau-weiß
  • Weiß

Zucht und Herkunft

Die genaue Herkunft der ersten Bobtails ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. Hunde, die in einigen frühen Gemälden aus dem 18. Jahrhundert auftauchen, werden heute für Old English Sheepdogs gehalten. In der Öffentlichkeit ließen sich die Altenglischen Schäferhunde das erste Mal 1873 bei einer Hundeshow in Birmingham registrieren, auf der ein Old English Sheepdog den zweiten Platz erhielt. Ursprünglich wurde er von Farmern dazu eingesetzt, Rinder und Schafe zum Markt zu begleiten. Ende des 19. Jahrhunderts begann der Export dieser Hunderasse in die USA. Sie wurde ein Wahrzeichen für die Reichen und Mächtigen der USA. Der Old English Sheepdog gilt als ziemlich gesunde Rasse, ist allerdings vom MDR1-Defekt betroffen, der eine Empfindlichkeit oder Überempfindlichkeit für bestimmte Medikamente auslöst.

Verhalten und Wesen

Grundsätzlich sind Bobtails nie nervös oder aggressiv. Sie haben ein ausgesprochen ausgeglichenes Gemüt und eignen sich daher ideal als Familienhund. Sogar Fremden gegenüber sind sie in der Regel freundlich und aufgeschlossen. Deshalb können auch Hundeanfänger sich an den Tieren versuchen. Der Altenglische Schäferhund liebt die Gesellschaft und kommt auch gut mit anderen Hunden zurecht. Er ist intelligent und sozialverträglich. Aufgrund seiner Intelligenz und seines Bewegungsdranges ist der Bobtail auch sehr gut für Hundesportarten wie zum Beispiel Agility und Obedience geeignet: Da es viel Energie besitzt und sehr aktiv ist, Ihr Tier braucht viel Bewegung und will auch mental gefordert werden. Er möchte sich nicht langweilen oder ohne Aufgabe sein. Aufgrund seines hohen Aktivitätsgrades sollten Sie das Spielen zwischen Ihrem Hund und Ihren (Klein)Kindern immer beaufsichtigen. Durch seinen Drang, Herden zu hüten, kann es vorkommen, dass er sich bewegende Objekte „hüten“ möchte. Passen Sie daher bei fahrenden Autos gut auf, denn Unfälle mit Autos sind eine der häufigsten Todesursachen dieser Hunderasse.

Der Ogar Polski, auch Polnische Bracke genannt, ist eine in Deutschland noch recht unbekannte Rasse. Die Vertreter dieser Art sind kräftig gebaut und stechen durch die gold-rotbraune Färbung und den markanten aber edlen Kopf hervor. Ogars besitzen einen starken und kompakten Körperbau, der ihnen Kraft und Ausdauer verleiht, weniger aber Schnelligkeit. Das ruhige Auftreten dieser Tiere wird durch die schräg liegenden, sanften Augen noch unterstrichen.

Charakter der polnischen Bracke

Seine Gelassenheit und Ruhe machen diesen Vierbeiner zu einem idealen Familienhund. Durch sein ruhiges und angenehmes Wesen kann er sich gut in die Familie integrieren. Gleichzeitig ist er sehr verspielt und braucht sehr viel Zuneigung, die er aber genauso gern wieder zurückgibt. Mit Kindern geht dieser Hund sehr liebevoll um, jedoch sollten Sie Ihrem Vierbeiner das richtige Verhalten mit den jüngsten Familienmitgliedern früh beibringen. Fremden gegenüber verhält er sich eher reserviert und zurückhaltend, vor allem im eigenen Zuhause. Er ist jedoch sehr intelligent und merkt schnell, ob der Besucher von der Familie freundlich aufgenommen und akzeptiert wird und verhält sich auch dementsprechend ruhig. Lernt er mit der Zeit Ihre guten Freunde und Bekannte kennen, können diese sich auf eine stürmische Begrüßung gefasst machen! Diese Hunderasse handelt weder hektisch noch reagiert sie nervös, sein Verhalten ist vielmehr mit Entschiedenheit zu vergleichen.

Möchten Sie sich einen Ogar Polski als Zweithund anschaffen, steht diesem nichts im Wege: Aufgrund seiner Vergangenheit als Meutehund verträgt sich diese Rasse auch sehr gut mit anderen Hunden

Haltung eines Ogar Polskis

  • Ziehen Sie einen Ogar Polski als Zweithund in Erwägung, ist der Mehraufwand nicht zu unterschätzen! Dieser Hund ist äußerst aktiv und braucht viel Bewegung. Deshalb sollten Sie regelmäßige Spaziergänge einplanen und ihn auch sonst häufig beschäftigen, ansonsten droht Langeweile.
  • Ebenfalls seine Herkunft als Jagdhund kann nicht verleugnet werden. Sein Jagdtrieb ist jedoch eher moderat ausgeprägt, sodass Sie diesen mit genügendem Engagement und Konsequenz in den Griff bekommen können.

Sollten Sie sich für solch einen Hund entscheiden, werden Sie es nicht bereuen. Diese Hunderasse braucht zwar sehr viel Zuwendung und Aufmerksamkeit, jedoch gibt er Ihnen diese gern wieder zurück. Obwohl der Ogar Polski in der Vergangenheit oft als Jagdhund gebraucht wurde, besitzt er ebenso eine sehr ruhige und sanfte Weise, durch die er sich auch für den Einsatz als Therapie-Hund eignet.

Der Lapinporokoira, auch Lappländischer Rentierhund genannt, gehört wie der Finnische Lapphund Lapinkoira und der Schwedischen Lapphund zur skandinavischen Lapphundrasse. Seit Jahrhunderten wurden die Lapinporokoira als Hütehunde zum Hüten riesiger, wildlebender Rentierherden oder als Begleithunde eingesetzt. Daher sind sie robuste, ausdauernde und witterungsunempfindliche Tiere. Aufgrund seiner geringen Verbreitung gehört der Lapphund zu den am wenigsten bekannten Hunderassen.

Finnland zählt heute eine Population von nur rund 500 bis 600 Hunden. Erst in den letzten Jahren ist der Lapinporokoira durch Reinzuchten vor dem Aussterben bewahrt worden. Auch wenn es der Rasse der nordischen Spitze angehört, erinnert das Tier vom Typ her eher an einen Belgischen Schäferhund: Er besitzt eine gut entwickelte, lange und kräftige Statur und wird im Durchschnitt 51 cm hoch. Sein dickes, drahtiges Fell, das vor Wind und Wetter schützt, ist von schwarzer, grauer oder brauner Farbe, akzentuiert mit hellen Zeichen. Das Gesicht des Lappländischen Rentierhundes ist neugierig, die Ohren meist aufmerksam hochgeklappt.

Viel Beschäftigung und lange Spaziergänge

Ähnlich wie andere Hütehunde brauchen auch Lapinporokoira in der Familie ihre Aufgabe und Beschäftigung, um ihrer Langeweile vorzubeugen. Stellen Sie sich also auf viel Bewegung und tägliche lange Spaziergänge ein. Auch Knobelaufgaben und Tricks löst der Lapphund gerne, denn Ausdauer, Lerneifer, Klugheit und Wachsamkeit zeichnen sein Wesen aus. Er lernt geduldig und zügig, doch bei zunehmender Wiederholung derselben Übungen wird er sich schnell langweilen. Als reiner Sofahund wird der Skandinavier nicht glücklich. Besondere Freude bereiten Sie Ihrem Lapinporokoira durch:

  • Schlittenhundrennen
  • Hunderennen
  • Obedience
  • Agility
  • Turnierhundesport
  • Fährtenarbeit

Bewegung und Neugier zeichnen den Lapinporokoira aus. Der Rentierhund genießt es, etwas außer Haus zu unternehmen. Daher ist er ein treuer und fröhlicher Gefährte beim Spazierengehen, Joggen und Pilze sammeln. Lange Wanderungen gehören bei der Anschaffung eines Lapphundes zum wöchentlichen Programm. Beachten Sie, dass er Wind und Kälte gewöhnt ist und deshalb seinen Auslauf auch bei ungemütlichem Wetter verlangt.

Pflegeleicht und gesund

Aufgrund seines Erbes ist der Lapinporokoira eine sehr ursprüngliche und gesunde Hunderasse mit hoher Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren. Jedoch kann der Hund an erblichen Augenkrankheiten leiden oder Gelenkkrankheiten entwickeln, wenn er nicht seine körperliche Auslastung durch lange Spaziergänge oder Hundesport bekommt. Der Lapinporokoira verlangt zwar viel Aufmerksamkeit, seine Fellpflege ist dafür jedoch unkompliziert. Sein Fell ist schmutzabweisend und nach normalen Spaziergängen reicht das Abrubbeln Ihres Hundes mit einem Handtuch völlig aus. Außer im Fellwechsel ist das Bürsten des Fells nicht nötig. Auch die Fütterung des Rentierhundes unterscheidet sich nicht von der Fütterung anderer Hunde.

Katarakt beim Hund

Was ist Katarakt?

Katarakt ist der medizinische Fachausdruck für Grauen Star, die Bezeichnung für eine Linsentrübung im Auge. Die Linse, die zusammen mit Hornhaut, Kammerwasser und Glaskörper im Auge den optischen Apparat bildet, ist verantwortlich für die Bündelung der einfallenden Lichtstrahlen auf die Netzhaut. Dazu ist es wichtig, dass sie klar und durchsichtig ist, was anatomisch durch eine sehr straff angeordnete Struktur der Fasern in der Linse gegeben ist. Allerdings macht sie das zu einem empfindlichen System, das anfällig für Veränderungen ist. Die Linse reagiert oft mit einer Trübung, sodass eine Seheinschränkung herbeigeführt wird. Sie können diese Eintrübung dann als milchig-opaquen Bereich hinter der Pupille Ihres Hundes sehen. Die Folge dieser Trübung ist letztendlich eine Erblindung auf dem betroffenen Auge, da das Licht die Netzhaut nicht mehr erreicht und kein Bild mehr erzeugt.

Wie kann es zu einer Katarakt kommen?

Die Ursachen für eine Katarakt sind vielfältig:

  • Alter
  • Diabetes mellitus
  • Rassedisposition
  • Entzündungen im Auge
  • Verletzungen und Traumata

Je nach Ursache wird eine primäre Katarakt von einer konsekutiven Katarakt unterschieden. Die primäre Katarakt ist dadurch gekennzeichnet, dass eine isolierte Linsentrübung vorliegt ohne vorangegangene Veränderungen im Auge oder anderweitige systemische Erkrankungen. Diese Art des Grauen Stars ist erblich bedingt und kann entweder bereits ab der Geburt oder im Jugendalter auftreten. Disponierte Rassen hierfür sind die Terrierarten Westhighland White Terrier und Boston Terrier sowie Labrador und Golden Retriever, Sibirian Husky, Zwergschnauzer, Deutscher Schäferhund und Pudel.

Unter einer konsekutiven Katarakt oder Folgestar ist eine Linsentrübung als Folge von anderweitigen Erkrankungen zu verstehen. Hier muss noch eine weitere Unterteilung gemacht werden und zwar zwischen angeborener und erworbener konsekutiver Katarakt. Bei einem angeborenen Folgestar kann eine Missbildung der Linse oder ihrer Linsenkapsel vorliegen, auch eine persistierende Pupillarmembran führt in weiterer Folge zu einer Eintrübung. Die erworbene konsekutive Katarakt kann beispielsweise als Konsequenz verschiedener Retinaerkrankungen auftreten: außerdem infolge eines Glaukoms bzw. Grünen Stares, einer Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis), eines Traumas, von Diabetes mellitus oder von einer Hypokalzämie. Zuletzt muss noch der Altersstar erwähnt werden, welcher in der Regel mit einer zentralen Linsentrübung einhergeht.

Therapie

Es gibt bei der Behandlung von Grauem Star keine konservativen Therapieansätze. Bei einer fortgeschrittenen Katarakt besteht jedoch die Möglichkeit, die eingetrübte Linse operativ zu entfernen und gegebenenfalls eine Kunstlinse einzusetzen. Zuvor muss natürlich eine gründliche Untersuchung Ihres Hundes erfolgen, um andere Erkrankungen des Auges oder systemische Erkrankungen auszuschließen.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.