Tierlexikon zu Hunden & Katzen

Hier finden Sie, kurz und bündig erklärt, alle wichtigen Begriffe rund um Tierkrankheiten, Hunde- und Katzenrassen sowie weitere, interessante Themen.

Pyometra beim Hund

Die Gebärmutterentzündung oder Pyometra ist die häufigste Erkrankung bei Hündinnen. Etwa ein Viertel der nichtkastrierten Weibchen haben im Laufe ihres Lebens mit einer Gebärmuttervereiterung zu kämpfen. Je älter Ihr Vierbeiner wird, umso größer ist die Gefahr, dass er an einer Pyometra erkrankt.

Prostata des Hundes

Die Prostata ist die männliche Vorsteherdrüse. Sie liegt hinter der Harnblase im Becken und umschließt die Harnröhre des Hundes. Kommt es zu einer Entzündung oder Vergrößerung der Prostata, ist nicht nur das Organ selbst, sondern auch die umliegenden Organe betroffen. Der Hund hat Schmerzen und fühlt sich allgemein sehr unwohl. Aus einer Prostataentzündung kann sich durch den Einfluss auf die Harnröhre schnell eine Harnwegsinfektion entwickeln, andersherum kann aber auch eine Harnwegsinfektion Auslöser für eine Entzündung der Prostata sein.

Polyarthritis beim Hund

Was ist Polyarthritis?

Als Arthritis beim Hund wird eine entzündliche Erkrankung an den Gelenken bezeichnet. Dabei sind zwei Arten von Arthritis zu unterscheiden:

  • Infektiöse Arthritis: Verursacht durch Bakterien.
  • Nicht-infektiöse Arthritis: Entzündung als Reaktion des Immunsystems.

Die Polyarthritis gehört zu den nicht-infektiösen Arthritisarten, sie ist also eine Autoimmunkrankheit. Das Immunsystem zerstört hierbei sämtliche Gelenke. Daher auch die Bezeichnung Polyarthritis – bei dieser Erkrankung werden mehrere Gelenke gleichzeitig angegriffen.

Ursachen der Entzündung

Die Ursachen der Entzündung bei immunbedingter Arthritis sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Es wird aber davon ausgegangen, dass das Immunsystem des Hundes bestimmte Botenstoffe bildet, die einen entzündlichen Prozess in den Gelenken auslösen. Damit reagiert das Immunsystem auf Bakterien, die sich nach einer Infektion noch im Gelenk befinden.

Symptome der Polyarthritis

Entwickelt sich bei Ihrem Hund eine Polyarthritis, kommt es oft von einem Tag auf den anderen zum Auftreten dieser Symptome:

  • Auffällige Lahmheit des Hundes
  • Geschwollene Gelenke
  • Schmerzende Gelenke
  • Eingeschränkte Bewegungsfähigkeit
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Abgeschlagenheit

Sollten Sie bemerken, dass Ihr Hund körperlich abrupt abbaut und sich nicht mehr so viel bewegt wie gewöhnlich, begeben Sie sich umgehend mit ihm zu Ihrem Tierarzt. Oft treten die Symptome in Schüben auf: Mal äußert sich die Krankheit in schmerzenden Gelenken, mal humpelt Ihr Hund oder schläft den ganzen Tag, nur um sich am nächsten Tag wieder völlig normal zu verhalten. Diese Tatsache macht es schwierig, die Diagnose frühzeitig zu stellen.

Polyarthritis ist nicht heilbar, Medikamente können aber dabei helfen, dass der Hund sich wieder bewegen und fröhlich an Ihrem Leben teilhaben kann. In erster Linie wird die Entzündung mit Cortison behandelt und zusätzlich werden Schmerzmittel verabreicht. Allerdings ist dies aufgrund der Unheilbarkeit der Krankheit eine andauernde Therapie und es dauert zudem eine Weile, bis die Wirkung eintritt. Sollte Ihr Hund an Polyarthritis erkranken, sollten Sie darauf achten, dass er seine Gelenke nicht zu sehr belasten muss. Sorgen Sie aber trotzdem sanft dafür, dass Ihr Vierbeiner in Bewegung bleibt. Aufgrund der verminderten Bewegung muss besonders auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden, um Übergewicht zu verhindern. Dies würde die Gelenke nur unnötig belasten.

Für den Gang aufs Sofa oder ins Auto können Sie Ihren Vierbeiner mit einer Hundetreppe unterstützen, die dafür sorgt, dass die Gelenke nur minimal belastet werden. Übermäßiges Hüpfen und Springen sollte eingeschränkt werden, auch wenn der Hund sich besser fühlt – damit dies auch so bleibt.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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Podhalanski

Der “Polnische Schäferhund aus Podhale”, wie der Polski Owczarek Podhalanski aus dem polnischen übersetzt heißt, ist ein umgänglicher und zuverlässiger Hund. Weitere Bezeichnungen sind unter anderem Tatrahund, Tatra-Hirtenhund und Polnischer Berghund. Sein besonderes Merkmal ist das imposante Äußere, seine buschige Rute und das weiße, flauschige Fell.

Die richtige Fellpflege

Der Polski Owczarek Podhalanski, der abgekürzt auch einfach nur Podhalaner genannt wird, besitzt langes, regenfestes Fell mit weicher Unterwolle. Das Besondere: Das Fell des Tatrahundes ist selbstreinigend und neigt nicht zum Verfilzen. Somit ist das Haar des Tieres überaus pflegeleicht.

Das Wesen des weißen Schäferhundes

Der polnische Hirtenhund ist von seinem Wesen her überaus sanftmütig, aber auch selbstständig und selbstbewusst. Dies leitet sich vor allem aus seiner Verwendung als Herdenschutzhund ab – oft wurden die Podhalaner mit der Herde allein gelassen und übernahmen die Aufgabe des Schutzes der anderen Tiere. Das heißt aber auch, dass sie die Herde selbstständig gegen Angreifer verteidigen. Allerdings ist der Polski Owczarek Podhalanski kein Hund, der aktiv auf Bedrohung zugeht, solange es sich vermeiden lässt. Denn er besitzt trotz allem eine sehr hohe Reizschwelle.

Die Erziehung des Polski Owczarek Podhalanski

Aufgrund seines eigenen Charakters ist die Erziehung des Podhalaners nicht ganz einfach, mit ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen wird aus dem großen Hirtenhund jedoch ein Kuschelfreund für die ganze Familie. Als die größte Schwierigkeit in der Erziehung erweist sich wohl der Widerwillen der Tiere, sich unterzuordnen. Die Neigung zu Dominanz ist bei Hunden dieser Rasse angeboren und macht es dadurch zuweilen im Umgang mit anderen Artgenossen recht kompliziert. Wird ein Tatrahund allerdings von klein auf gut sozialisiert, stellt dies im Erwachsenenalter kein Problem mehr dar. Als Besitzer brauchen Sie nur ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen, um dieses Ziel zu erreichen. Damit es später zu keinen Missverständnissen innerhalb der Rangordnung zwischen Mensch und Hund kommt, müssen Halter ihren Hund so früh wie möglich konsequent und geregelt erziehen. Das Vorurteil, Hirtenhunde ließen sich nicht erziehen, bestätigt sich beim Polski Owczarek Podhalanski in keinem Fall.

Wesen des polnischen Hirtenhundes

Die Rasse zeichnet sich besonders aus durch:

  • Ihr sanftes Wesen
  • Ihre Achtsamkeit
  • Verspieltheit auch im Erwachsenenalter
  • Ihre hohe Auffassungsgabe
  • Ihre Lernfreudigkeit

Geeignet ist der Podhalaner natürlich auch als Hofhund. Er ist gerne draußen und in der freien Natur, ist aber kein sehr ausdauernder Läufer. Viel lieber hat er es, in der Nähe seiner Menschen zu sein. Denn auf die täglichen Kuschelstunden und Spieleinheiten möchte der sanfte Riese auf gar keinen Fall verzichten. Einen Jagdtrieb besitzt der Polski Owczarek Podhalanski kaum bis gar nicht, weshalb der Spaziergang mit diesen Tieren sehr angenehm ist.

Pododermatitis beim Hund

Bei der Pododermatitis handelt es sich um eine Zwischenzehenentzündung, die bei Hunden aller Rassen und Altersgruppen auftreten können. Die Entzündung wird vor allem beim Spreizen der Krallen sichtbar.

Symptome der Zwischenzehenentzündung

Erkrankt ein Hund an Pododermatitis, äußert sich dies meist in klaren Symptomen:

  • Juckreiz zwischen den Zehen
  • Hund beginnt, die betroffenen Stellen stark zu belecken, daran zu nagen oder zu knabbern
  • Eventuell Ausfall von Fell an den betroffenen Stellen
  • Gerötete Haut zwischen den Zehen
  • Bei lang anhaltender Erkrankung: Blutungen, Anschwellen der Haut, Knotenbildung

Für den Hund ist diese Krankheit überaus unangenehm, weshalb er schon früh damit beginnen wird, die betroffene Stelle zu bearbeiten. Betroffen sein können alle vier Pfoten, häufig sind es aber die Vorderpfoten, die von einer Zwischenzehenentzündung befallen sind.

Behandlung und weitere Maßnahmen

Die Diagnose ist meistens schnell gestellt, allerdings dauert es dann eine Weile, bis die Entzündung vollständig bekämpft ist. Zuerst einmal sollte herausgefunden werden, was die Ursache für die Pododermatitis ist. Es können eingetretene Fremdkörper, Unverträglichkeit und Allergien von Futter, Parasiten oder eine Pilzinfektion für den Juckreiz verantwortlich sein. Die Behandlung erfolgt nach der Diagnose: Einfache Verletzungen durch Fremdkörper beispielsweise werden mit desinfizierenden Pfotenverbänden behandelt. Vorher können Sie in diesem Fall Salben gegen eventuelle Pilz- oder Bakterienbefälle auftragen. Zudem verhindern Verbände, dass Ihr Hund weiter auf seiner Pfote nagt.

Weitere Ursachen, wie eine Futtermittelallergie, müssen systematisch behandelt werden: Hier beginnt erst einmal die Suche nach dem Stoff im Futter Ihres Hundes, der die Allergie auslöst. Dabei müssen Sie sich unter Umständen auf eine längere Behandlungszeit einstellen. Spezielle Blutuntersuchungen können zwar einen Indikator für eine bestehende Allergie liefern, geben aber keinen Aufschluss über den Futterbestandteil, der die Allergie eventuell auslöst.

Einer Pododermatitis vorbeugen

Damit eine Entzündung der Zwischenzehen bei Ihrem Hund gar nicht erst auftritt, können Sie einige Maßnahmen vorbeugend ergreifen:

  • Nach einem Spaziergang sollten Sie die Pfoten Ihres Hundes kurz waschen und gut trocknen. So können reizende Einflüsse wie Kies, Sand, Dünger oder Ähnliches entfernt werden.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Zwischenzehenräume Ihres Vierbeiners. So können Fremdkörper entdeckt und entfernt werden, bevor eine Entzündung entstehen kann.
  • Im Winter hilft es, die Pfoten Ihres Vierbeiners mit Vaseline einzucremen. Das hilft gegen Kälte, Nässe und Reizungen durch Streusalz. Gerade von Letzterem sind Hunde in der kalten Jahreszeit besonders betroffen.
  • Sollten Sie merken, dass Ihr Hund sich übermäßig viel mit seinen eigenen Pfoten befasst, kontrollieren Sie diese umgehend. Je früher die Entzündung entdeckt wird, desto schneller geht auch die Heilung vonstatten und Ihr Hund ist frei von seinen Schmerzen.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.