Oft zucken Katzen im Schlaf, wenn sie träumen. Doch Zittern und Zucken können auch auf einen zu kalten Schlafplatz oder gar gesundheitliche Probleme hindeuten. Lernen Sie, die Bewegungen richtig zu deuten und wie Sie Ihrer Katze zu einem friedlichen Schlaf verhelfen können.


Inhaltsverzeichnis:


Viele Katzenhaltende werden es schonmal beobachtet haben: Pfoten bewegen sich, die Schnurrhaare zucken, manchmal zuckt sogar der ganze Körper, während die Samtpfote scheinbar friedlich schlummert. Wenn Ihre Katze beim Schlafen zuckt, verarbeitet sie wahrscheinlich gerade Erlebtes – etwa ein spannendes Spiel oder eine ungewohnte Begegnung. 

Getigerte Katze döst entspannt in der Sonne auf einer warmen Steinmauer

In der Regel sind solche Bewegungen normal und zeigen, dass Ihre Katze sich sicher fühlt und tief schläft. Behalten Sie das Verhalten im Blick und achten Sie auf zusätzliche Symptome. Mit einem sicheren Schlafplatz, festen Routinen und einer ruhigen Umgebung fördern Sie das Wohlbefinden Ihrer Katze – und ermöglichen ihr entspannte Traumreisen mit zuckenden Pfoten.

Wie viel und wie schlafen Katzen eigentlich?

Katzen verbringen mindestens den halben Tag schlafendmindestens den halben Tag schlafend. Jungtiere, ältere oder kranke Samtpfoten brauchen oft sogar noch mehr Schlaf, bei ihnen können es bis zu 20 Stunden sein. Auch das Temperament, das Wetter, die Jahreszeit und die Lebensbedingungen spielen eine Rolle bei der Schlafdauer. Im Winter oder bei reiner Wohnungshaltung schlafen Katzen zum Beispiel mehr. Die Verteilung der Schlaf- und Wachphasen über den Tag kann individuell unterschiedlich sein.

Zwei Schlafphasen bestimmen das Katzenleben:

  1. Dösen (Leichtschlaf): Die Katze schläft nur oberflächlich, ist aber jederzeit wachsam. Ohren und Nase bleiben aktiv, Reize aus der Umgebung werden wahrgenommen.
  2. Tiefschlaf (inklusive REM-Phase): In der REM-Phase ist der Körper völlig entspannt, die Augen bewegen sich schnell unter den Lidern – hier beginnt das Träumen.

Der Tiefschlaf und insbesondere die REM-Phase sind entscheidend für Regeneration und Gesundheit. Genau in dieser Phase treten die typischen Zuckungen auf.

Katze zuckt im Schlaf: Warum passiert das?

Zuckungen im Schlaf wirken auf Außenstehende manchmal beunruhigend – besonders wenn die Katze unruhig atmet, zuckt oder zu schnattern beginnt. Doch meist sind diese Bewegungen vollkommen harmlos. Sie zeigen, dass Ihre Katze sich sicher fühlt, in einer tiefen Schlafphase ist – und vermutlich träumt.


Typische Bewegungen beim Schlafen:

  • zuckende Pfoten
  • Bewegungen der Schnurrhaare
  • Flattern der Augenlider
  • ruckartige Bewegungen der mimischen Muskulatur
  • Zucken des Schwanzes
  • Muskelzittern im gesamten Körper
  • leises Schnattern, Miauen oder „Quieken“
Orangefarbene Katze schläft tief und fest auf einer rustikalen Holzbank im Garten

All das sind natürliche, physiologische Reaktionen auf die Gehirnaktivität im Tiefschlaf. Ein Zeichen dafür, dass Ihre Katze die Umgebung als sicher empfindet – und sich vollkommen entspannen kann.

Was sind die Ursachen?

Die Gründe für Zuckungen beim Schlafen sind meist ganz natürlich. Dennoch lohnt es sich, genauer hinzusehen – vor allem, wenn das Verhalten auffällig oft oder sehr heftig auftritt. Die häufigsten Ursachen im Überblick:

1. REM-Schlaf und Träume

Katzen träumen wie Menschen – in der sogenannten REM-Phase (REM: Rapid Eye Movement). In dieser Phase verarbeitet das Gehirn die Erlebnisse des Tages: Eindrücke, Erfahrungen und Emotionen werden „sortiert“. Dabei kommt es häufig zu:

  • Muskelzuckungen
  • Bewegungen der mimischen Muskulatur und der Schnurrhaare
  • Lautäußerungen wie Miauen oder Fauchen

→ Diese Symptome sind vollkommen normal.

2. Spontane Muskelreaktionen

Während der Tiefschlafphase entspannen sich die Muskeln – gleichzeitig kommt es zu unwillkürlichen Kontraktionen, die sich als kleine Zuckungen zeigen. Besonders betroffen sind Pfoten, Ohren, Schnurrhaare und der Schwanz.

3. Kälte oder Muskelzittern

Ein zu kalter Schlafplatz kann bei kurzhaarigen und/oder älteren Katzen zu leichtem Muskelzittern führen. Auch dies äußert sich durch Zucken – vor allem im Rücken oder an den Flanken.

4. Stressabbau

Im Schlaf werden auch emotionale Erlebnisse verarbeitet. Hat Ihre Katze tagsüber viel erlebt (zum Beispiel Gäste im Haus, Tierarztbesuch, neue Umgebung), kann dies zu intensiveren Träumen und damit stärkeren Zuckungen führen.

Mehr über Stress bei Katzen und wie Sie ihn verhindern

5. Stimulation durch Außenreize

Auch im Halbschlaf reagieren Katzen auf Reize: plötzliche Geräusche, Lichtwechsel oder Bewegungen im Raum. Die Folge: kurze Zuckungen, als ob sie aufschrecken – auch wenn sie weiterschlafen.

Träumen Katzen – und wenn ja, wovon?

Ja, Katzen träumen nachweislich. Forschungen zeigen, dass Säugetiere in der REM-Schlafphase Gehirnaktivitäten aufweisen, die mit Träumen vergleichbar sind. Bei Katzen beobachtet man in dieser Phase:

  • ruckartige Bewegungen
  • „Laufbewegungen“ im Schlaf
  • zuckende Schnurrhaare
  • kurze, aber deutliche Lautäußerungen
Hand streichelt sanft eine schlafende rot getigerte Katze auf einem Bett

Was träumt eine Katze? Vermutlich von Situationen, die sie erlebt hat: dem Spiel mit dem Laserpointer, der Jagd auf eine Fliege oder dem Sonnenbad auf dem Balkon.

→ Das Zucken zeigt: Ihre Katze ist entspannt genug, um sich in die Traumwelt zu begeben.

Haben Katzen auch Albträume?

Auch das ist möglich – vor allem bei:

  • Katzen mit traumatischer Vergangenheit
  • veränderten Lebensumständen (zum Beispiel Umzug, neuer Mensch, neues Tier)
  • hoher Stressbelastung
  • neurologischer Stimulation (z. B. bei Epilepsie)

Anzeichen für Albträume:

  • Fauchen oder Jaulen im Schlaf
  • starkes Zucken oder „Zappeln“
  • plötzliches, panisches Aufschrecken
  • Fluchtverhalten nach dem Aufwachen

Das Aufwecken einer träumenden Katze kann riskant sein. Weshalb? Die plötzliche Unterbrechung eines Traums könnte die Katze erschrecken und zu unerwartet aggressivem Verhalten führen. Wie auch bei Menschen kann das abrupte Erwachen aus einem Traum die Katze desorientiert oder ängstlich machen. Falls eine Störung notwendig erscheint, versuchen Sie, sanft mit Ihrer Katze zu sprechen, anstatt sie mit Berührungen zu wecken.

Grau-weiße Katze schläft entspannt auf einem Sofa im Wohnzimmer

Hat meine Katze gesundheitliche Probleme, wenn sie beim Schlafen zuckt?

Nicht jede Bewegung ist harmlos. In seltenen Fällen können Zuckungen im Schlaf auf gesundheitliche Probleme hindeuten – vor allem, wenn sie häufig, stark oder begleitet von weiteren Symptomen auftreten.

Warnzeichen:

  • wiederholte, heftige Krämpfe
  • Muskelzittern auch im Wachzustand
  • Koordinationsprobleme beim Gehen oder Springen
  • erweiterte Pupillen
  • Taumeln
  • verändertes Verhalten (Aggression, Apathie, Unruhe)
  • Blut oder Schaum im Maul
  • Unsauberkeit im Schlaf

In solchen Fällen sollten Sie umgehend eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Die Ursachen können vielfältig sein – von Epilepsie über Vergiftungen bis hin zu Stoffwechselstörungen oder Nervenerkrankungen – und stellen möglicherweise einen Notfall dar.

Wann ist eine Verhaltensberatung sinnvoll?

Zuckt Ihre Katze beim Schlafen überdurchschnittlich oft, zeigt sie deutliche Anzeichen von Stress oder Angst, oder hat sie traumatische Erlebnisse hinter sich?

Getigerte Katze liegt ausgestreckt auf dem Boden und schläft tief und fest

Zunächst sollten Sie mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt sicherstellen, dass keine Erkrankung die Ursache für diese Symptome ist. In der Tierarztpraxis können Sie sich ebenfalls zu möglichen stressmindernden Maßnahmen beraten lassen. Im nächsten Schritt kann eine tierpsychologische Beratung hilfreich sein.

Anzeichen, dass Verhaltenshilfe ratsam ist:

  • häufige Albträume
  • Vermeidungsverhalten beim Schlafplatz
  • Schlafunterbrechungen mit Fluchtverhalten
  • lautes, angsterfülltes Miauen im Schlaf

Professionelle Verhaltensberaterinnen oder -berater helfen, Ursachen für den unruhigen Schlaf Ihrer Katze zu erkennen und Stressoren zu minimieren – zum Beispiel durch gezielte Reizverringerung, Aufbau von Sicherheitszonen oder Verhaltenstraining.

Tipps für einen sicheren und entspannten Katzenschlaf

Ein ruhiger, geschützter Schlafplatz ist die Grundlage für gesunden Katzenschlaf. So helfen Sie Ihrer Katze dabei.

Der perfekte Schlafplatz:

  • abgeschirmt und ruhig, zum Beispiel in einer Höhle, auf einem Kratzbaum oder erhöhten Platz
  • warm und weich – ideal sind Kuscheldecken, Filzhöhlen oder Thermomatten
  • sicher vor Zugluft und Lärm

Schlafrhythmus fördern:

  • Rituale schaffen – feste Fütterungs- und Spielzeiten
  • aktive Tagesgestaltung: Spielen, Klettern, Futtersuchspiele
  • Stress reduzieren – zum Beispiel Rückzugsorte, keine abrupten Veränderungen

Umgebung stressfrei halten:

  • keine grellen Lichter oder laute Musik
  • keine abrupten Störungen, zum Beispiel durch Staubsauger oder laute Gäste
  • nicht jede Katze schläft gern in Gesellschaft: In Mehrkatzenhaushalten sollten ausreichende Rückzugsorte und Schlafplätze auf verschiedenen Ebenen zur Verfügung stehen
Weiße Langhaarkatze mit grauen Abzeichen schläft mit halb geöffneten Augen auf einem Holzregal

FAQ: häufige Fragen rund ums Thema „Zuckungen im Schlaf“

Meist handelt es sich um ganz normale Zuckungen in der REM-Phase, wenn die Katze träumt. Wenn sie nach dem Aufwachen wieder ruhig ist, besteht kein Grund zur Sorge. Achten Sie auf Begleitsymptome.

Möglich. Prüfen Sie den Schlafplatz – liegt er auf kaltem Boden oder in Zugluft? Gerade kurzhaarige oder alte Katzen sind empfindlich gegenüber Kälte.

Ja – aber nur bei starker, regelmäßiger Ausprägung und zusätzlichen Symptomen. Epileptische Anfälle unterscheiden sich deutlich von normalen Schlafzuckungen (zum Beispiel durch Muskelverkrampfung, Bewusstlosigkeit oder Speichelfluss). Bei Unsicherheit oder Verdacht auf Epilepsie sollten Sie mit Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt unbedingt sprechen.

Nein – das ist nicht nötig und kann sie sogar erschrecken. Beobachten Sie sie lieber ruhig. Sollte das Zucken regelmäßig sehr stark sein, sprechen Sie mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt.

Sprechen Sie sie sanft an, lassen Sie sie langsam wach werden. Vermeiden Sie hektische Bewegungen oder grelles Licht. Fühlt sie sich sicher, legt sie sich meist schnell wieder hin.

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