Leonberger sind die Löwen unter den deutschen Hunderassen. Ihre auffällige Mähne soll der Herkunftslegende nach Mitte des 17. Jahrhunderts bei Zuchtbemühungen des Leonberger Stadtrats Heinrich Essig entstanden sein. Ziel soll es damals gewesen sein, einen Wachhund zu züchten, der dem städtischen Wappentier, einem Löwen, möglichst ähnlich sehen sollte. Ob die Geschichte stimmt oder nicht, der heutige Familienhund hat in den letzten Jahrhunderten zweifellos zur Bekanntheit der kleinen Stadt beigetrage.

Leonberger – ein bisschen Neufundländer, ein wenig Bernhardiner

Fakt ist, dass der Leonberger aus Kreuzungen zwischen den Hunderassen Neufundländer und Bernhardiner entstanden ist – und dass er sich schnell großer Beliebtheit an Europas Königs- und Adelshäusern erfreute. So sollen unter anderen Kaiserin Sissi und König Edward VII. von England den Leonberger als Familienhund und Wachhund gehalten haben. Später schwörten auch Bismarck und Richard Wagner auf die löwenartigen Hunde mit dem sanften Wesen. Doch im 20. Jahrhundert musste die Hunderasse Leonberger dann sogar ums Überleben kämpfen. Erst die Nachkriegszeit brachte erfolgreiche Zuchtprogramme hervor – weshalb der Leonberger heute in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich in ausreichend großer Zahl vertreten ist.

Familienhund mit sanftem Gemüt

Dass aus dem Hofhund mit dem stolzen Auftreten eines Löwen und der charakteristischen „Maske" ein uneingeschränkt geeigneter Familienhund geworden ist, liegt in seinem sympathischen, sanften Wesen begründet. Schier unendliche Geduld und absolute Aggressionslosigkeit zeichnen den Wachhund von einst aus und machen ihn zu einem gerade von Kindern heiß geliebten Familienmitglied. Seine leichte Trägheit trügt dabei etwas – verlangt der Leonberger doch lediglich nach ausreichenden Anstößen und einem gezielten Betätigungsprogramm.

Leonberger sind auch als Diensthunde aktiv

Die besten Beweise für seine Dienstfähigkeiten sind die Einsätze für die österreichische Bergwacht und seine Verdienste bei der Seenotrettung. Für die Hundeerziehung heißt es daher beim Leonberger: Wer einen Familienhund mit ausgefülltem Hundeleben wünscht, sollte ihn stets fordern und optimal fördern.

Fazit: Der Leonberger ist ein sanfter Riese und taugt daher nicht unbedingt zum Wachhund. Von seiner ruhigen Art sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen – der Familienhund trägt einen echten Arbeiter in sich. Er braucht lediglich hin und wieder einen kleinen Motivationsschub. Wer dem „lebenden Wappentier" ausreichend Platz, jede Menge Bewegung und eine sorgsame „Mähnenpflege" bieten kann, wird den Leonberger schnell als treues und liebvolles Familienmitglied ins Herz schließen.

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