Gib einem Kind einen Hund; du gibst ihm einen treuen und loyalen Spielkameraden. Berton Braley Ganz nach diesem Motto werden mittlerweile viele deutsche Schulklassen von einer vierbeinigen Fellnase, einem sogenannten Schulhund, begleitet. Kinder und Tiere haben häufig eine ganz besondere Beziehung zueinander. Was alles steckt hinter der Beziehung eines Schulhundes zu seiner Klasse? Die Antwort auf diese Frage und noch mehr Infos zum pädagogischen Wunderhilfsmittel Hund, habe ich heute für Sie zusammengefasst.

Hunde und ihr Einsatz im Klassenzimmer

Schulhunde sind bereits seit 1999 erfolgreich im Einsatz und es werden immer mehr. Nach Zustimmung der Eltern, Lehrer und Schulämter dürfen sie täglich mit in die Klassen genommen werden. Die Arbeit eines Schulhundes ist dabei ähnlich der von Besuch- und Lesehunden. Die Vierbeiner sind vorurteilsfrei und ausgeglichen. Ihre Anwesenheit fördert die Konzentration und Motivation der Schülerinnen und Schüler, stärkt den Klassenzusammenhalt und das Sozialverhalten. Außerdem erlernen die Kinder den richtigen Umgang mit Vierbeinern sowie Rücksicht und Verantwortung zu übernehmen.

Beruf: Schulhund

Für den Job als tierischer Begleiter im Klassenzimmer sind nicht alle Hunde geeignet. Sie müssen ruhig und stressresistent sein, ein starkes Vertrauen zu ihrer Bezugsperson haben und natürlich eine Portion Kinderliebe mitbringen. Damit das Konzept, das im Fachjargon hundegestützte Pädagogik genannt wird, aufgeht, müssen sich aber alle Beteiligten an Spielregeln halten. Nicht nur die Fellnase, sondern auch die Kinder müssen einiges im Vorfeld lernen. Die wichtigsten Regeln sind:

  • Die Kinder dürfen nicht laut sein und müssen sich dem Hund immer ruhig nähern.
  • Bei Anwesenheit des Vierbeiners darf nicht gerannt werden.
  • Die Kinder müssen um Erlaubnis fragen, wenn sie die Fellnase streicheln wollen.

Und auch die Klassenlehrerin, die in den meisten Fällen auch Besitzerin und Bezugsperson des Hundes ist, hat wichtige Aufgaben: Sie muss Rückzugsräume und Pausen für ihren Vierbeiner schaffen und bei ihm und den Kindern frühzeitig Stress erkennen, um Gefahren für beide Seiten auszuschließen.

Interessante Fakten zum Thema Schulhunde

Bei einer Befragung der Forschungsgruppe Mensch und Tier kam heraus, dass…

  • besonders viele Schulhunde in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen im Einsatz sind.
  • 60% der Hunde bereits im Vorfeld eine Ausbildung als Therapie- und/oder Begleithund absolviert haben.
  • Schulhunde in allen Altersgruppen zwischen der 1. bis 10. Klasse eingesetzt werden.
  • besonders häufig Border-Collies, Labradore und Retriever als Schulhunde im Dienst sind.

Foto: © AGILA