Ein Gastbeitrag von Ellen Friedrich, Mitglied im BVZ-Hundetrainer e. V.

Hundehalter begleiten ihre Vierbeiner tagtäglich nach draußen, lassen sie die Umwelt erkunden, ermöglichen regelmäßige Abwechslung außerhalb der eigenen vier Wände und das Treffen von Artgenossen gibt es in der Regel auch noch obendrauf. So soll es sein – eine schöne Zeit für Zwei- und Vierbeiner.

Unangenehme Begegnungen

Trotz aller Bemühungen besitzen Sie vielleicht ein Tier, das sich partout nicht freut, andere Hunde zu treffen: Mal lassen Artgenossen des gleichen Geschlechtes den Blutdruck steigen, die Art der Annäherung provoziert maßlos oder ein enger Spazierweg legt die Nerven blank. Und schon bringt das Tier seine Befindlichkeiten ungehemmt zum Ausdruck.

Können sich Hunde hingegen ohne Leine treffen, haben sie die Möglichkeit, einem Hund auszuweichen und in Begegnungssituationen in verschiedenste Richtungen zu agieren. Oft bleibt die Kontaktaufnahme dann vollkommen unspektakulär. Sind Hunde an der Leine bewegungseingeschränkt, haben sie ihren Halter stärkend im Rücken oder einen weiteren Artgenossen neben sich, gibt es dagegen nicht selten ein Intermezzo mit Toben, Stänkern und großem Tanztheater.

Ableinen für den Weltfrieden?

In Ballungsgebieten ist es schlichtweg nicht möglich, dem Freiheitsdrang der Hunde in jeder Situation nachzukommen. Entsprechend sollten die Vierbeiner lernen, ihre Emotionen in Schach zu halten. Hierzu muss der Halter klare Regeln setzen – und umgekehrt müssen entgegenkommende Halter Rücksicht zeigen. Angeleinte Hunde treffen angeleinte Hunde und gehen aneinander vorbei. Einfach so. Kein Küssen, keine Umarmung, keine Spielerei – warum auch?

Darüber hinaus ist es so viel schlauer, in Absprache abzuleinen. Vielleicht nur den einen und / oder den anderen Hund oder auch beide. Es gibt für alle Szenarien gute Gründe. Wir Hundebesitzer behalten uns das Recht vor, eigene Vorstellungen eines entspannten Spazierganges durchzusetzen. Das kann bedeuten, dass Hunde eben nicht alle Hunde treffen oder auch mal an Freunden vorbeigeführt werden – weil die Zeit begrenzt ist oder die örtlichen Gegebenheiten nicht passen.

Und schon gibt es viel mehr Möglichkeiten, Hundebegegnungen zu üben. Dabei bestimmt dann nicht der Vierbeiner das Vorgehen, sondern die Vorstellungen des Hundehalters führen die Begegnungsregie. Nicht selten führt diese Veränderung bereits zu entspannteren Begegnungen. Jetzt müssen die anderen Hundehalter nur noch mithelfen. Das heißt: Mit hilfsbereitem Tun – also auch einmal den eigenen „Tut-nix-Hund“ vor einer Begegnung anleinen und ohne Tamtam vorbeiführen. Für ein gutes Miteinander!


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