Richtig gefüttert sind sie ein beliebter Snack: Knochen gelten als natürliche und ursprüngliche Nahrungsmittel für unsere Vierbeiner, an denen bereits ihre Vorfahren geknabbert haben. Doch unbedachtes Verfüttern von Knochenresten birgt Gefahren. Wir erklären Ihnen, was Sie beachten sollten.

Die richtige Wahl treffen

Grundsätzlich sollten Sie nur rohe, ungekochte Knochen verfüttern. Durch Erhitzen in jeglicher Form wird die Struktur poröse und die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Liebling Splitter verschluckt, steigt. Dadurch kann es nicht nur zu unangenehmen Verstopfungen kommen, sondern auch zu ernsten Verletzungen im Hals und an den Darmwänden, was gegebenenfalls mit einer aufwändigen Operation endet. Ähnlich ist es bei älterem Schlachtvieh, weshalb wir Ihnen empfehlen, nur die Überbleibsel von Jungtieren zu verwenden, beispielsweise Lamm und Kalb.

Für den Einstieg eignen sich außerdem weiche Knochen wie Putenhälse besonders gut. Schweine sind Träger des Virus der „Pseudowut“, welche zwar meldepflichtig und in Deutschland weitestgehend unter Kontrolle ist, bei Hunden jedoch tödlich endet und immer noch (besonders bei Wildschweinen) nicht auszuschließen ist. Daher empfehlen wir Ihnen trotz des geringen Risikos, vollkommen auf Knochen vom Schwein zu verzichten.

Sehr beliebt sind dagegen Markknochen vom Rind und Kalb, die in Scheiben angeboten werden und welche unsere Vierbeiner ausschlecken können. Doch gerade hier gilt es einiges zu beachten: Füttern Sie die Markknochen zunächst nur unter Aufsicht und beobachten Sie, wie Ihr Liebling damit umgeht. Manche Fellnasen verkeilen versehentlich ihren Kiefer in der runden Form oder bleiben beim Ausschlecken mit der Zunge hängen, vorsorglich können Sie die Knochen einmal in der Mitte teilen. Doch gerade bei kleineren Stücken besteht die Gefahr, dass manche Vierbeiner das Leckerli als Ganzes verschlucken wollen. Wenn Sie das beobachten, sollten Sie den Knochen schleunigst entsorgen und in Zukunft darauf verzichten. Dasselbe gilt, wenn Hunde auf Markknochen herumkauen und sich so die Zähne ruinieren, da diese Knochen härter und damit nicht als Knabberspielzeug geeignet sind.

Ergänzung oder Gefahr?

Ob zum Abschlecken, Beknabbern oder Essen: Mit sorgfältig ausgewählten Knochen bieten Sie Ihrem Vierbeiner eine gute Möglichkeit zur artgerechten Beschäftigung und  beim Barfen ist diese Nahrungsergänzung nicht wegzudenken. Neben dem hohen Calciumgehalt trägt das fleißige Kauen außerdem zum Training der Kiefermuskulatur bei – vergessen Sie jedoch nicht, dass nicht alle Arten von Knochen zum Zerbeißen gedacht sind. Beim Verzehr bestehen einige Gefahren, zudem haben unsere Lieblinge keine Wolfsmägen mehr und vertragen die natürlichen Knabbereien daher nicht immer. Wir empfehlen Ihnen, die Fütterungen zu beaufsichtigen und im Zweifelsfall mit Ihrer Tierarztpraxis zu sprechen. Denken Sie zudem daran, als Ausgleich die sonstige Futtermenge zu reduzieren, um Übergewicht zu vermeiden. Darüber hinaus können Sie Geweihe als gesunde Snacks für Ihren Vierbeiner ausprobieren.

Foto: © Robert Emprechtinger/fotolia.com

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