Am 30. April heißt es auf der Trabrennbahn Daglfing in München: Be a StrongDog! In den Zughundesportarten Canicross, Bikejöring und Dogscooting treten zahlreiche Hund-Mensch-Teams gegeneinander an und lassen den Adrenalinspiegel steigen. Wir stellen Ihnen im Laufe der nächsten Wochen einige der Teilnehmer und Teilnehmerinnen genauer vor. Wir starten mit Julia Stangl aus Kufstein in Österreich.

Julia tritt mit ihren beiden Hunden EpiQ (21 Monate alt, Border Collie) und VisiQ (20 Monate alt, Working Kelpie) zum StrongDog in München an. Wir wollten natürlich als aller erstes wissen, was Julia zur Teilnahme bewegt hat.

"Ich trainiere mit Annick beim „Hundling“ (Veranstalter des StrongDogs, anm. d. R.) und habe so von der Veranstaltung erfahren. Mir gefällt einfach das Eventkonzept: kein hochprofessionelles Rennen, wo es nur darum geht seine Leistung abzuliefern, sondern vor allem einfach die gemeinsame Leidenschaft Hund und Zughundesport zu genießen."

Die wievielte Teilnahme am StrongDog ist es für Euch?

"Es ist meine zweiteTeilnahme, die erste wird der StrongDog Berlin im März sein. MeinTeam ist noch sehr jung und wir trainieren noch nicht sehr lange zusammen. Außerdem ist ein Start erst ab 12 Monaten möglich."

Habt Ihr vorher an anderen Hundesport-Veranstaltungen teilgenommen?

"Ja, unsere Hauptsportart ist eigentlich das Agility. Dabei nehmen wir mehrmals jährlich an nationalen und internationalen Wettkämpfen teil und trainieren mehrmals die Woche."

Was bedeutet Euch der gemeinsame Sport?

"Eine Menge, es ist einfach toll die glücklichen Hundeaugen zu sehen, wenn wir zu gemeinsamen Aktivitäten aufbrechen und auch die innige Verbundenheit, mit dem Gefühl zusammen alles schaffen zu können."

Habt Ihr ein bestimmtes Ziel, das Ihr beim StrongDog Munich erreichen wollt?

"Ja, einfach Spaß zu haben und es zu genießen dabei zu sein. Platzierungen sind mir nicht wichtig und den Hunden sowieso nicht, außerdem muss man realistisch sein - meine Hunde-Mädls machen ihren Job großartig und sind wirklich schnell, aber mit ihrer Größe und geringem Gewicht von 13 kg gegen die großen und schnellen Hounds eher im Nachteil. Man sollte immer sein Tier einschätzen können und nur das verlangen, was auch wirklich geleistet werden kann; sonst geht es schnell auf Kosten von Gesundheit und Spaß für die Tiere. Denn diese tun meist alles für dich, sogar über ihre Grenzen hinaus."

Die spannende Geschichte hinter Julias starkem Hunde-Team

"Vor zwei Jahren mussten wir zwei Hündinnen im Abstand von ein paar Monaten gehen lassen. Es war klar, dass Tom, mein Partner, sich wieder einen Hund zulegen möchte. In der näheren Auswahl standen dann zwei Rassen: Border Collie oder Working Kelpie. Zudem war sicher, dass, wenn es ein Kelpie werden sollte, wir einen aus dem Ursprungsland Australien importieren möchten.

Tom war schon mit einer australischen Züchterin in Verbindung getreten und hatte sich auf einem Foto schon innerlich eine silberne Hündin ausgesucht. Er fragte allerdings noch nach Empfehlungen in Betracht der Charaktereigenschaften bei der Züchterin und hoffte, einige Welpen vorgeschlagen zu bekommen. Als Antwort kam leider nur, man werde schon den Richtigen finden, wenn wir uns entscheiden würden, einen  ihrer Hunde zu nehmen. So machten wir stattdessen einen Termin bei einem Border Collie Züchter für reine englische Arbeitslinien in Deutschland, der gerade einen interessanten Wurf hatte. Vor Ort sah ich dann zum ersten Mal EpiQ, damals noch Pepper gerufen. Ich hatte sofort einen Draht zu diesem Hund. Tom gefiel sie auch und so entschieden wir uns spontan, dass wir sie gern nehmen würden. Am nächsten Abend kam der Anruf mit der Zusage.

Am nächsten Morgen hatten wir dann allerdings auch wieder eine Nachricht von der australischen Züchterin. Diese enthielt genau ein Bild – nämlich das der silbernen Hündin, die Tom sofort gefallen hatte, als Vorschlag für einen in Frage kommenden Welpen. Nun hatten wir uns allerdings schon für EpiQ entschieden und sagten ihr ab. Im Laufe der nächsten zwei Wochen wurde immer deutlicher, dass sich der Draht zwischen EpiQ und mir immer mehr verstärkte, aber sie Tom eher ignorierte. Nach langem Abwägen fiel dann die Entscheidung: Ich durfte EpiQ behalten und Tom schrieb sofort eine E-Mail nach Australien und fragte, ob die silberne Hündin noch zu haben sei. Die Antwort kam wenige Stunden später: „Your girl is still waiting for you.“  Exakt im Alter von vier Monaten kam unsere Australierin nach drei Tagen Reise bei uns an. Winzig, silbern, grüne Augen, fröhlich und voller Energie.

Es war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. EpiQ und VisiQ sind nun die besten Freundinnen und machen alles zusammen: jede Menge Unfug, spielen, schlafen und natürlich den Dogscooter ziehen."

Foto: © Julia Stangl