Viele Filme mit echten Hunden haben eine faszinierende Wirkung auf uns Menschen: Sie bringen uns zum Lachen und zum Weinen, und das manchmal sogar gleichzeitig. Warum ist das so und welche Hundefilme gehören zu den absoluten Klassikern?

Inhaltsverzeichnis:

Warum treten vor allem Hunde im Film auf?

Auf der Suche nach tollen Filmen mit echten Tierdarstellern haben Hunde unbestritten die Schnauze vorn. Eine mögliche Erklärung, warum es nicht mehr Filme dieser Art mit Katzen gibt, können sicher viele Katzenbesitzende bestätigen: Weil die Stubentiger einfach selten das machen, was sie sollen! Wer am liebsten schlafend auf dem Schrank liegt, wenig Lust auf schlechtes Wetter hat und Anweisungen gekonnt ignoriert, eignet sich leider nicht so gut für Abenteuerfilme mit vielen Herausforderungen.

Hunden hingegen macht es Spaß, eine Aufgabe zu haben und ihre Fähigkeiten zu trainieren. Nicht zuletzt deshalb gibt es Berufe für Hunde, ein breites Angebot von Hundesportarten und viele verschiedene Arten, ein Team aus Mensch und Vierbeiner zu bilden.

Berührende Geschichten – Achtung: Spoiler!

So unterschiedlich die einzelnen Geschichten hinsichtlich Ort und Zeit sind, so ähnlich sind sie sich in ihrer Botschaft: Wenn ein Hund seinen Platz im Herzen des Menschen eingenommen hat, verlässt er ihn nicht mehr. Dass dies auch umgekehrt gilt, zeigt der Film „Hachiko“ (2009), eine Neuverfilmung der wahren Geschichte um den gleichnamigen japanischen Hund und seinen Besitzer. Als sein Herrchen stirbt, wartet Akita Inu Hachiko weiterhin jeden Tag am Bahnhof auf dessen Rückkehr – so lange und ausdauernd, dass der Vierbeiner zu einer Legende wird.

Doch in den meisten Spielfilmen sind es die Hunde, die ihr Leben verlieren oder aufs Spiel setzen. Eine der wohl erschütterndsten Szenen der Filmgeschichte ist die, in der der Virologe Robert Neville im Film „I am Legend“ (2007) seine geliebte Schäferhündin Sam töten muss, nachdem diese mit einem künstlich erschaffenen Virus infiziert wurde. Eine Entscheidung über Tod oder Leben muss auch die Gruppe von Mitarbeitenden einer Forschungsstation im Film „Antarctica – Gefangen im Eis“ (2006) treffen. Als eine Expedition aufgrund eines Sturms abgebrochen und die Beteiligten evakuiert werden müssen, ist an Bord des Flugzeugs nicht genug Platz für die Schlittenhunde. Widerwillig und nur aufgrund des Versprechens der Pilotin, die Hunde in einer zweiten Tour zu retten, kettet Schlittenhundeführer Jerry Shepard das Team aus zwei Alaskan Malamutes und sechs Siberian Huskies an und verlässt die Antarktis. Es kommt zur Katastrophe: Aufgrund des Wetters darf das Flugzeug nicht mehr starten. Shepard versucht verzweifelt, zurück zu seinen Hunden zu kommen, doch das gelingt ihm erst Monate später. Wie durch ein Wunder haben sechs der Vierbeiner überlebt und können schließlich in Sicherheit gebracht werden.

Heldenhafte Hunde

In kaum einem Film verhält sich ein Hund so tapfer wie in „Scott und Huutsch“ (1989). Bordeaux Dogge Huutsch rettet seinen Partner, den Polizisten Scott, und wird dabei tödlich verletzt. Die Handlung gleicht dem Film „Mein Partner mit der kalten Schnauze“ (ebenfalls 1989), nur dass der letztgenannte einen fröhlicheren Ausgang hat, weil Schäferhund Jerry Lee die Rettung seines Menschen überlebt.

Auch im Film „Bailey – Ein Freund fürs Leben“ (2017) beschützt ein Vierbeiner durch seinen Einsatz Menschen. Besonders an Bailey ist, dass er nicht nur aus einem Hundeleben erzählen kann, denn er wird immer wiedergeboren und behält dabei die Erinnerung an sein früheres Dasein. Im Lauf seiner Leben widerfährt ihm viel Schlimmes, aber er sammelt auch schöne Erinnerungen, allen voran mit seinem Herrchen Ethan. Nach vielen Jahren werden die beiden wiedervereint und Bailey kann Ethan beweisen, dass er der wiedergeborene Hund seiner Jugend ist.

Treuer Freund und tollpatschiger Teil der Familie

Der Film „Marley und ich“ (2008) erzählt die Geschichte des Labrador Retrievers Marley. Dieser ist Teil der Familie Grogan und sein tollpatschiges und unkontrollierbares Verhalten wird zum Inhalt einer Kolumne, die Familienvater John für die Zeitung schreibt. Oft bringt der Fellfreund seine Lieben zum Verzweifeln – aber alle Krisen, sowohl mit als auch ohne Hund, können überwunden werden. Als Marley schließlich alters- und krankheitsbedingt eingeschläfert werden muss, ist es ein unglaublich schwerer Abschied.

Die Angst vor dem Verlust des geliebten Schatzes treibt auch Familie Newton um: Im Film „Ein Hund Namens Beethoven“ (1992) stellt der gleichnamige Hund das Leben seiner Menschen ordentlich auf den Kopf. Der ausgewachsene Bernhardiner ist sich seiner Größe nicht bewusst und sorgt mit seiner Tollpatschigkeit gleichzeitig für Verzweiflung als auch für viele Lacher. Wie lieb sie ihn gewonnen haben, stellen die Newtons fest, als Beethoven von einem fiesen Tierarzt in Beschlag genommen wird. Dieser sagt der Familie, das Tier sei aggressiv und müsse getötet werden. Dabei will er ihn in Wirklichkeit für illegale Experimente missbrauchen. Zum Glück gelingt die Rettung des Vierbeiners und ein paar anderer ebenfalls entführter Artgenossen, die im Anschluss bei der Familie Newton ein liebevolles Zuhause finden.

Filme mit Hunden in der Hauptrolle: Ein Fazit

Nach so vielen schönen und traurigen Geschichten fragen wir uns: Was ist es also, das Besondere, das Hundefilme so berührend und einzigartig macht? Eine Vermutung ist, dass uns das Schicksal der Vierbeiner so am Herzen liegt, weil sie als gute, treue und mutige Seelen dargestellt werden, denen wir nur das Beste wünschen. Geschieht diesen Herzensbrechern nun etwas Schlimmes oder widerfährt ihnen Unrecht, so löst das unseren Beschützerinstinkt aus und wir leiden mit. Einfach gesagt: Über einen Hund (oder auch andere Tiere) werden unsere Gefühle unglaublich stark angesprochen, insbesondere, wenn sich der Vierbeiner gegen einen bösartigen Zweibeiner behaupten muss. Dazu kommt, dass viele Zuschauende selbst einen kleinen oder großen Schatz an ihrer Seite haben und damit gut nachvollziehen können, wie es ist, um einen Hund zu bangen oder zu trauern. In Kombination mit den spannenden Geschichten und tollkühnen Abenteuern trägt dies alles zum großen Erfolg von Filmen mit Hunden in der Hauptrolle bei. Eben zum Heulen schön!


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