Mit Silvesterböllern und Raketen begrüßen wir Menschen fröhlich und optimistisch das neue Jahr. Unsere vierbeinigen Familienmitglieder leiden jedoch unter diesem oft bereits an den Weihnachtstagen einsetzenden Lärm. Für Hunde und Katzen ist Feuerwerk nur beängstigender Krach, dem sie zu entgehen suchen. Mit einigen Kniffen können Sie Ihren Liebling jedoch rechtzeitig und schrittweise an diese Lärmbelästigung gewöhnen und ihm auch anderweitig die Angst nehmen.

Rechtzeitiges Training

Mit sogenannten Geräusch-CDs oder speziellen Audiodateien können Haustiere rechtzeitig an die ungewohnten Silvestergeräusche gewöhnt werden, um Panikreaktionen zu vermeiden. Dafür empfehlen sich zum Beispiel Audiodateien zum freien Download: www.salamisound.de/feuerwerk-sounds Auch die Geräusch-CD "Don't be afraid" von Silent Division kann eine gute Investition sein. Die neueste Therapie für ängstliche Hunde und Katzen wurde im Mai 2015 von RelaxoPet auf den Markt gebracht: Die Geräte RelaxoDog und RelaxoCat bieten eine Tiefenentspannungstherapie über unbewusst wahrnehmbare Tonwellen. Speziell auf die einzelne Tierarzt abgestimmt kann diese Technik laut Hersteller große Erfolge bei gestressten und ängstlichen Tieren bewirken. Somit eignet sich diese Therapie auch zu Silvester.

Die Tage vor Silvester

Häufig, und besonders in Wohngebieten, werden bereits vor der eigentlichen Silvesternacht Raketen und Böller gezündet. Achten Sie beim Spazieren gehen mit Ihrem Hund daher bereits in den Tagen vor dem Jahreswechsel auf Auffälligkeiten und gehen Sie am besten nur an der Leine Gassi. So können Verletzungen durch geworfene Böller vermieden werden. Ihr Vierbeiner wird sich bei Feuerwerksgeräuschen an der Leine auch sicherer fühlen und kann so bei einem Schreck nicht reißaus nehmen. Wenn Ihre Samtpfote normalerweise Freigang hat, sollte sie am 31. Dezember frühzeitig ins Haus geholt und auch nicht wieder herausgelassen werden, bis die Knallerei vorbei ist. Bei Streifzügen durch die Nachbarschaft kann es an Silvester zu schlimmen Verletzungen durch Knallkörper und Raketen kommen. Außerdem kann es passieren, dass Ihre Katze durch die lauten und unerwarteten Geräusche vollkommen verschreckt wird und den Weg nach Hause nicht mehr findet.

Tiere nicht allein lassen

Hunde und Katzen, die große Angst vor dem Feuerwerk haben, sollten an Silvester grundsätzlich nicht allein gelassen werden. Es ist wichtig, dass Sie sich als Besitzer an diesem Abend völlig normal verhalten und Sie somit ein gutes und ruhiges Vorbild für Ihre Vierbeiner sind. Hunde und Katzen nehmen Gefühle und Stimmungen ihrer Besitzer wahr und richten sich danach aus. In jedem Fall sollten Sie für Ihren Liebling eine möglichst ruhige und dunkle Rückzugsmöglichkeit schaffen. Sei es eine Kiste, eine Ecke im Kleiderschrank, ein Karton oder gleich ein ganzes Zimmer, das nicht zur Straße gelegen ist. Halten Sie am Silvesterabend Fenster und Türen geschlossen und lassen Sie (falls vorhanden) die Rollläden herunter. So werden die Geräusche so weit es geht draußen gehalten. Radio oder Fernseher können zusätzlich ablenken.

Ängstliche Hunde trösten - Ja oder nein?

Oft wird Hundebesitzern geraten, den Hund bei Angst vor Silvesterknallern bloß nicht zu trösten, da dies seine Angst nur noch verschlimmere. Oftmals steht das Ignorieren in krassem Gegensatz zum Bauchgefühl vieler Hundebesitzer. Hundetrainerin Janna Krebs ermutigt dazu, dem Bauchgefühl zu trauen: "Überlassen Sie Ihren Hund nicht seinen Ängsten und seiner Hilflosigkeit, sondern zeigen Sie ihm, dass er da nicht allein durch muss." Erlaubt ist alles, was für Ihren Hund eine positive Zuwendung darstellt. Dies kann von Tier zu Tier unterschiedlich aussehen. Ob Ihr Hund körperliche Nähe (z.B. Streicheln oder Massieren) mag, sich beim genüsslichen Kauen beruhigt oder sich durch fröhliche Interaktionen (z.B. Suchspiele) mit Ihnen ablenken lässt: Die Hauptsache ist, Sie helfen Ihrem Liebling dabei, sich zu entspannen.

Letzte Option: Beruhigung durch Medikamente

Lässt sich Ihr Liebling gar nicht beruhigen, können z. B. Bachblüten den Stress verringern. In ganz schlimmen Fällen gibt es auch die Möglichkeit, sich vom Tierarzt Beruhigungsmittel wie Rescue- oder sogar K.O.-Tropfen für die Fellnasen verschreiben zu lassen. Mit K.O.-Tropfen schläft der Vierbeiner im Idealfall durch und bekommt nicht viel von der Knallerei mit. Diese Methode sollte allerdings wirklich nur bei sehr akuten Fällen von Panik gewählt und vorher unbedingt mit einem Tierarzt abgesprochen werden.

Urlaub gefällig?

Eine gute Idee an Silvester Die wohl beste Möglichkeit dem Vierbeiner den Silvesterstress zu ersparen, ist ein Urlaub, irgendwo wo nicht (so viel) geknallt wird. Auf der Insel Sylt ist Feuerwerk zum Beispiel aufgrund der Reetdächer verboten. Es gibt aber auch viele weitere Orte und Hotels in Deutschland, die sich darauf spezialisiert haben, vor allem Hunden und ihren Besitzern an Silvester einen schönen, stressfreien Abend zu bereiten.

Foto: © Thaut Images/fotolia.com

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