Warzen beim Hund können unterschiedliche Ursachen haben, sind aber meistens harmlos. In vielen Fällen können sie unbehandelt bleiben und bilden sich nach einiger Zeit von selbst zurück, manchmal müssen sie aber auch chirurgisch entfernt werden. Im folgenden Artikel können Sie sich über Warzen beim Hund informieren.


Inhaltsverzeichnis:


Warzen beim Hund: Zusammenfassung

Kommen häufig vor Akuter bis chronischer Verlauf
Sind i.d.R. ungefährlich Diagnose mittels Feinnadelaspiration oder Entnahme einer Gewebeprobe → wichtig, um Tumor auszuschließen
Oft bei alten Tieren ("Alterswarzen"),  Junghunde und Welpen sind anfällig für virusbedingte Warzen Bleiben meist Unbehandelt, werden jedoch in einigen Fällen operativ entfernt 
Ansteckend durch Kontakt Gute Prognose
Knoten-, zapfen- oder blumenkohlartige Haut- oder Schleimhautwucherungen  Diagnose und Behandlung können in Ihrer Tierarztpraxis durchgeführt werden

Warzen beim Hund: Was sind Warzen beim Hund?

Warzen beim Hund, auch Papillome genannt, kommen beim Hund relativ häufig vor. Einige Hauttumore werden allerdings manchmal fälschlicherweise als Warzen bezeichnet, obwohl es sich auch um bösartige Tumore handeln kann. Warzen sind schnellwachsende, aber gutartige Tumore, die meist aus der oberen Hautschicht heraus entstehen. Es gibt unterschiedliche Arten von Papillomen. Einige treten virusbedingt und andere altersbedingt auf.

Virusbedingte Papillome

Virusbedingte Papillome treten vielfach auf und sind in der Regel bei Hunden mit einem geschwächten Immunsystem zu finden. Vor allem junge Hunde und Welpen sind für die durch das Papillomavirus ausgelösten Warzen anfällig. Papillome bei älteren Hunden treten meist vereinzelt und nur gelegentlich vielfach auf. Entwickeln sich diese gehäuft, kann von einer Papillomatose ausgegangen werden.

Invertierte Papillome

Sogenannte invertierte Papillome treten ebenfalls im Zusammenhang mit den Papillomaviren auf und können Hunde aller Altersklassen betreffen.

Sie können einzeln oder mehrfach auftreten und werden circa ein bis zwei Zentimeter groß. Sie haben ein hervorgehobenes und festes Auftreten mit einer zentralen Öffnung. Auch sogenannte pigmentierte epidermale Plaques treten aufgrund des Virus auf und entwickeln sich häufig beim Mops oder Zwergschnauzer an der Innenseite der Oberschenkel und am Bauch.

Sind Warzen beim Hund ansteckend?

Es gibt verschiedene Varianten der Papillomaviren, sodass sie auch bei Menschen auftreten können. Sicher haben Sie schon mal etwas vom humanen Papillomavirus (HPV) gehört. Vor dem kaninen Papillomavirus, das unsere Hunde befällt, brauchen Sie jedoch keine Angst zu haben. Wir Menschen können also nicht von Warzen beim Hund angesteckt werden. Es kann allerdings durchaus sein, dass ein betroffener Vierbeiner das Virus auf seine Artgenossen überträgt.

Hautwucherung beim Hund: Warze oder Tumor?

Aus physiologischer Sicht sind alle Warzen Tumore - allerdings kleine, gutartige Tumore, die die Gesundheit des Hundes nicht nachhaltig beeinträchtigen dürften. Dennoch ist es nicht immer einfach, die entsprechenden Hautwucherungen zu unterscheiden und einzuschätzen, ob die Warze harmlos ist oder ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt.

Vielfältige Wucherungen

Zunächst ist es wichtig, zu verstehen, dass es nicht die eine Farbe und Form gibt, an der Sie erkennen, dass es sich um eine Warze handelt. So kann die Färbung schwarz, braun, dunkelgrau oder (in selteneren Fällen) sogar weißlich sein. Auch die Form variiert: Es gibt Stielwarzen, Warzen mit einer Blumenkohl-ähnlichen Form, Knoten, Zapfen und Flachwarzen. Auch die Größe kann von wenigen Millimetern bis hin zu einigen Zentimetern variieren. Letztlich können vereinzelte Warzen über den Hundekörper verteilt oder mehrere Warzen an einer Stelle gehäuft auftreten.

 

Warze oder Tumor beim Hund?

Ob es sich bei der Wucherung nun um einen Tumor handelt, den Sie möglichst schnell von einer Tierärztin oder einem Tierarzt untersuchen lassen sollten, ist leider nicht so einfach zu erkennen. Grundsätzlich sollten Sie jegliche Hautveränderungen tierärztlich untersuchen lassen. Bei bösartigen Tumoren kann es vorkommen, dass sie sich in Aussehen und Größe verändern und weiter wachsen. Auch eine schlechtere Wundheilung, Fieber und Appetitlosigkeit können auf Hautkrebs hindeuten. Sollte es sich um einen bösartigen Tumor handeln, ist die Wucherung außerdem oft gerötet oder sehr dunkel gefärbt und der Hund versucht, sich daran zu kratzen. Zur häufigsten Hautkrebsart beim Hund gehört der Mastzelltumor.

Warze oder Tumor beim Hund?

Warzen beim Hund: Ursachen

Warzen (Papillome) beim Hund werden meistens durch das Papilloma-Virus hervorgerufen. Es wird von Hund zu Hund übertragen und kann alle Rassen und Altersklassen betreffen. Das Virus dringt durch kleine Verletzungen in den Körper ein und befällt die Hautzellen. Die Erbinformation der Zellen wird verändert, dadurch wird die Zellteilung angeregt und verläuft schneller, sodass die Haut an dieser Stelle übermäßig wächst: Warzen entstehen. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Entstehung kleiner Papillome, beträgt vier bis acht Wochen.

Warzen bei jungen Hunden

Besonders Junghunde unter zwei Jahren sind für Warzen anfällig, da ihr Immunsystem meistens noch nicht ganz ausgereift ist. Man spricht hier auch von der viralen Papillomatose junger Hunde. Nach einer Infektion entwickeln sich mehrere kleinere Warzen auf der Haut, Schleimhaut oder im Gesicht (Augenlider, Ohren). Oft bilden sich auch Warzen am Maul von Junghunden und die Papillen breiten sich auf Zunge, Gaumen oder Rachen aus.

Warzen bei Hunde-Senioren

Bei älteren Hunden bilden sich die Warzen häufig im Gesicht, Innenseite der Ohrmuscheln, Pfoten oder Geschlechtsorganen. Diese Papillome werden oft auch als Alterswarzen bei Hunden bezeichnet und treten häufig beim Kerry Blue Terrier und Cocker Spaniel auf. Allerdings kann auch jede andere Rasse betroffen sein.

Warzen beim Hund: Symptome

Warzen beim Hund entwickeln sich auf der Haut oder den Schleimhäuten. Sie werden von den Haltenden meistens beim Streicheln entdeckt. Das Erscheinungsbild von Warzen bei Hunden ist vielfältig und grundsätzlich als Hautwucherung zu identifizieren. Treten die Warzen an bestimmten Stellen auf, wie zum Beispiel der Mundschleimhaut, kann dies zu besonderen Symptomen führen. Die Warzen können anfangen zu bluten und für den Hund schmerzhaft und unangenehm sein.

Manche Vierbeiner verweigern dann auch die Futter- und Wasseraufnahme und sollten umgehend tierärztlich untersucht werden. Warzen an den Pfoten können dazu führen, dass der Hund humpelt.

Sie sind sich unsicher, ob es sich bei der Hautveränderung Ihres Hundes um eine Warze handelt? Dann kann Ihnen eine tierärztliche Videosprechstunde möglicherweise bereits weiterhelfen.

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Warzen beim Hund: Untersuchung

Wenn Sie Ihren Hund in der Tierarztpraxis vorstellen, wird das Fachpersonal dort vorab eine allgemeine Untersuchung durchführen, um den Gesundheitszustands Ihres Vierbeiners zu kontrollieren. Danach wird sich die Tierärztin oder der Tierarzt die Warzen anschauen. Die reine optische Untersuchung kann meist keinen Aufschluss darüber geben, ob es sich um Papillome oder eventuell doch einen (bösartigen) Tumor handelt. Damit eine sichere Diagnose gestellt werden kann, muss zunächst eine Probe aus der Warze entnommen werden. Das geschieht wenn möglich mittels Feinnadelaspiration (FNA). Bei diesem Verfahren wird mit einer spitzen Kanüle in die zu untersuchende Stelle gestochen und mithilfe der Spritze Zellen angesaugt. Diese kann die Tierärztin, der Tierarzt oder ein Speziallabor dann unter einem Mikroskop untersuchen. Sollte dieses Verfahren jedoch nicht möglich oder nicht aussagekräftig genug sein, wird gegebenenfalls noch eine Gewebsprobe (Biopsie) entnommen und schickt diese in ein spezielles Labor. Bis das Ergebnis dann bei Ihnen oder in der Tierarztpraxis eintrifft, kann es einige Wochen dauern.

Warzen beim Hund: Behandlung

In der Regel können virusbedingte Warzen beim Hund unbehandelt bleiben, sie bilden sich meist innerhalb von etwa drei Monaten selbst zurück. Alterswarzen hingegen bleiben ungefährlich bestehen und sind - je nach Ansicht des Betrachtenden maximal ein "Schönheitsfehler". Befindet sich die Warze allerdings an Stellen, an denen sie den Hund stören könnte, oder kratzt der Vierbeiner sie ständig auf, bietet sich eine operative Entfernung an. Ihr Liebling wird dazu in Narkose gelegt – vor allem bei älteren Hunden sind dazu möglicherweise einige Voruntersuchungen nötig. Die Dauer der Operation ist vom Warzenbefall abhängig. In den meisten Fällen dauert dieser Eingriff allerdings nicht lange.

Es gibt auch eine medikamentöse Behandlungsform. Ihre Wirkung ist jedoch teilweise umstritten und die Methode ist meist mit einem hohen Aufwand und Nebenwirkungen verbunden. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt.

Es gibt viele Informationen über Hausmittel, die helfen sollen, Warzen bei Hunden zu entfernen. So soll eine Thuja Tinktur Warzen verschwinden lassen, was jedoch auch schnell gefährlich werden kann! Thuja und die enthaltenen ätherischen Öle sind für Hunde giftig und können bereits bei mehrmaliger Berührung zu Entzündungen an der Haut führen. Von einer Behandlung von Warzen ohne tierärztliche Anordnung ist unbedingt abzusehen - eine fachmännische Untersuchung ist in jedem Fall notwendig.

 Warum ist Thuja für Hunde giftig?

Warzen beim Hund: Prognose

Die Prognose für Warzen durch das kanine Papillomavirus ist meist sehr gut. In vielen Fällen ist keine Behandlung erforderlich und die Warzen können unbehandelt bleiben, sofern sie sich nicht an bedenklichen Körperstellen (wie z. B. am Auge) befinden und den Hund nicht in seinem Alltag einschränken. Auch nach einer Operation heilt die Stelle meist gut ab und die Vierbeiner erholen sich schnell von der Narkose.

Warzen beim Hund: Kosten

Sollten sich bei Ihrem Hund Warzen entwickelt haben, sind die Kosten von der Methode der Behandlung abhängig. Bleiben die Papillome unbehandelt, dann wird die Tierärztin oder der Tierarzt höchstwahrscheinlich nur eine allgemeine Untersuchung und die Untersuchung der Warze abrechnen. Die Kosten hierfür belaufen sich dann zwischen circa 30 bis 85 Euro zuzüglich der Kosten für die Feinnadelaspiration (ca. 35 bis 105 Euro) und/oder der Untersuchung in einem Speziallabor. Muss Ihr Vierbeiner operiert oder medikamentös behandelt werden, dann könnten sich die Kosten auf bis zu mehrere Hundert Euro belaufen – je nach Anzahl der Warzen, nötigen Voruntersuchungen und Zeitaufwand. Die Leistungen werden gemäß der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte abgerechnet.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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