Für die Europäische Wildkatze gibt es gute Nachrichten: Die vom Aussterben bedrohte Art breitet sich in Deutschland wieder aus. Ein 2011 gestartetes Programm zur Ausweitung des Lebensraums ist damit erfolgreich.
Schrumpfender Lebensraum
Die Spezies steht auf der roten Liste gefährdeter Arten. Insbesondere die Jagd auf die Wildkatze hat sie beinahe ausgerottet – inzwischen ist das Tier in Deutschland streng geschützt. Der Lebensraum ist stark eingegrenzt. Naturnahe Laub- und Mischwälder werden immer weiter abgeholzt und isoliert, sodass eine Wanderung der Katze und damit der genetische Austausch zwischen den Regionen eingeschränkt werden. Durch ihr Bedürfnis nach intakter Natur hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) die Fellnase zur „Zielart“ erklärt: Wo sie sich wohlfühlt, da findet sich auch geeigneter Lebensraum für eine hohe Anzahl anderer geschützter Arten.
Bäume pflanzen für den Artenschutz
2011 startete das Projekt „Wildkatzensprung“. Seitdem haben über 1.200 freiwillige Helfer mehr als 25.000 Bäume und Sträucher gepflanzt. Diese bilden „grüne Korridore“ und ermöglichen der Samtpfote damit die Wanderung und Ausbreitung über ganz Deutschland. Mit einem bundesweiten Netz aus Wäldern soll der Ausdehnung von Städten und Straßen, die die Natur immer weiter zurückdrängen, entgegengewirkt werden. Das Projekt ist vom BUND organisiert und hat von 2011 bis 2017 finanzielle Förderung mit Mitteln des Bundesinnenministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erhalten. Auch nach Ablauf der Förderung wurde das Projekt fortgesetzt.
Erfolgreiche Umsetzung
Im Rahmen des Projekts konnten mehr als 2.400 Haarproben der Europäischen Wildkatze zur Erstellung einer Gendatenbank gesammelt werden. Außerdem ist die Zahl der Wildkatze in Deutschland deutlich gestiegen. Während der BUND vor elf Jahren noch von 3.000 bis 5.000 Tieren gesprochen hat, lag die Schätzung im letzten Jahr bei 5.000 bis 7.000 Exemplaren. Ein toller Erfolg!