Ob im Schilfrohrdickicht, von welchem der Name der Wildkatze stammt, oder in kargen Gebirgsregionen – der Sumpfluchs, wie die langbeinige Schönheit auch genannt wird, kommt in den verschiedensten Gebieten zurecht und schreckt selbst vor Gewässern nicht zurück.

Überall zuhause

Der Lebensraum der Rohrkatze (Felis chaus) zieht sich von Osteuropa über Asien bis nach Nordafrika. Hier lebt sie in warmen Gebieten, da sie mit ihrem relativ dünnen Winterfell empfindlich auf Temperaturen unter dem Gefrierpunkt reagiert. Trotzdem ist der Sumpfluchs in verschiedenen Landschaften anzutreffen: Schilfrohrdickicht wird zwar meist bevorzugt, jedoch macht die Wildkatze auch Gebirgsregionen sowie Savannen und Wüstengegenden, meist in der Nähe von Flüssen und Oasen, zu ihrem Zuhause. Unterschlupf bieten dabei dichte Gräser und Büsche, aber auch verlassene Bauten von beispielsweise Dachsen.

Geschickte Jägerin

Die Kater bringen bis zu zwölf Kilogramm auf die Waage, Durchschnitt sind jedoch ungefähr acht Kilogramm. Die Weibchen sind merklich leichter, wirken jedoch neben unseren kleinen Sofalöwen relativ groß. Auf ihrem Speiseplan stehen Beutetiere unter einem Kilogramm, darunter vorwiegend Nagetiere, aber auch Reptilien, Amphibien, Käfer, Vögel und Fische. Bei der Jagd auf Vögel glänzt die tagaktive Rohrkatze mit ihren ausgezeichneten Sprung- und Klettertalenten, im Wasser bedient sie sich auf der Jagd oder Flucht ihrer Schwimm- und Tauchfähigkeiten.

Gejagt und gezüchtet

Die Rohrkatze kann zwar in künstlich angelegten Feuchtgebieten und Agrarlandschaften leben, wird jedoch häufig vom Menschen gejagt, da die Jägerin auch vor Hausgeflügel als Beute keinen Halt macht. Auch der Handel mit ihrem Fell stellt eine Bedrohung durch den Menschen dar. In Gefangenschaft wird die Wildkatze sehr zahm, was bereits die Ägypter genutzt haben sollen, um sie zur Jagd abzurichten. Als Stubentiger ist sie dennoch nicht geeignet, jedoch gibt es Hybridzüchtungen wie die Chausie-Rasse, die aus der Verpaarung von Haus- und Rohrkatzen hervorgegangen sind.

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