So unterschiedlich wie Hunde sind, so unterschiedlich sind auch ihre Halter und die Anschaffungsgründe. Eine Studie fand heraus, dass sich Hundehalter in drei verschiedene Typen einteilen lassen. Die Ergebnisse wurden als Buch veröffentlicht. Wir stellen Ihnen die drei Hundetypen zusammengefasst vor.

Die Studie

Im Mittelpunkt der Befragung durch Dr. Silke Wechsung und ihr Forschungsteam aus Bonn stand die Beziehung zwischen Hund und Halter. Dazu wurden knapp 2800 Hundebesitzer nach ihrem Fachwissen über Hunde und nach ihrem eigenen Tier befragt und im Verhalten mit ihren Vierbeinern beobachtet. Außerdem haben sich die Forscher die Haltung, Erziehung und Lebensverhältnisse angeschaut. In früheren Forschungen dagegen wurden die Lebensumstände der Tiere nicht betrachtet.

Beachtet werden muss bei der Einschätzung der drei folgenden Typen immer, dass auch Mischformen möglich sind und der jeweilige Typ stark oder weniger stark ausgeprägt sein kann.

1,2 oder 3: Welcher Typ sind Sie?

Typ 3: Naturverbundene / Soziale Hundehalter

Der größte Teil der Hundehalter zählt laut Studie zum naturverbundenen und sozialen Typ. Dieser beschäftigt sich laut Studie besonders gerne mit seinem Hund, ist aber gleichzeitig kontaktfreudig und menschliche Beziehungen sind ihm mindestens genauso wichtig wie die Beziehung zum Vierbeiner. Eine souveräne Erziehung und viel Fachwissen sind typisch für diese Hundhalter. Sie halten somit meist die gehorsamsten und sozialverträglichsten Tiere.

Typ 2: Hundefixierter Hundehalter

Der zweite Typ Hundehalter, dem etwa 35% angehören sollen, ist das genaue Gegenteil von Typ 1. Die ganze Welt dreht sich um seinen Hund. Nicht selten ist dieser auch Kind- oder Partnerersatz. Häufig werden menschliche Kontakte zu Gunsten des Vierbeiners vernachlässigt. Dem hundefixierten Halter ist es nicht nur äußerst wichtig, dass sein Vierbeiner glücklich ist, auch seine Mitmenschen möchte er nicht belästigen. Obwohl sich diese Hundehalter nur ungern in Erziehung und Haltung reinreden lassen, halten die meisten von ihnen ihre Vierbeiner am artgerechtesten und haben eine gute Beziehung  zu ihrer Fellnase. Wird der Hund jedoch zu sehr vermenschlicht und nur gehalten, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen, ist keine artgerechte Haltung möglich.

Typ 1: Prestigeorientierte Hundehalter

Rund 22% der Hundehalter geht es in erster Linie um den eigenen Nutzen. Der Hund ist ein Statussymbol oder dient als Accessoire. Image und Anerkennung sind diesem eher introvertierten Typ besonders wichtig. Eine inkosequente und ungeduldige Erziehung sowie mangelndes Fachwissen sorgen für eine schlechte Bindung und Sozialverträglichkeit beim Hund. Der prestigorientiere Halter ist außerdem wenig naturverbunden.

Wer hätte das gedacht?

Die Neigung oder Zugehörigkeit zu einem der drei Typen steht nicht im Zusammenhang mit Kindheitserfahrungen, dem Alter oder dem Geschlecht. Woher ein Mensch stammt, wie viel er verdient oder wie gebildet er ist, spielt ebenso keine Rolle.
Außerdem konnte keinem Typ eine bestimmte Art von Hund zugeordnet werden. Ob Mischling oder Rassehund, alt oder jung, klein oder groß, die äußeren Faktoren und Lebensumstände sind für die Mensch-Hund-Beziehung unrelevant. Entscheidend ist lediglich die Einstellung des Hundehalters.

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