Kuvasz nennen die Ungarn ihren Hütehund Nummer eins. In der Kategorie Ungarischer Hirtenhund findet sich neben dem Kuvasz auch noch der Komondor. Beide stammen von ursprünglicheren Hirtenhunden ab, die auf dem heutigen ungarischen Staatsgebiet als solche dienten. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zwischen beiden Hunderassen zu Verwechslungen. Heute hat sich der Kuvasz allerdings vor allem international gegen die direkte Hütehund-Konkurrenz durchgesetzt.

Kuvasz – vom reinen Hütehund zum flexiblen Gebrauchshund

Als echter ungarischer Hirtenhund fühlt sich der Kuvasz heute jedoch schon längst nicht mehr auf seine Hütehund-Tätigkeit beschränkt. Seine vielfältigen Talente haben vielmehr dazu geführt, dass aus dem Hütehund ein Gebrauchshund auf allen möglichen Einsatzfeldern geworden ist. Ob als Begleithund in Familien und im sozialen Bereich oder im Sicherheitseinsatz – der Kuvasz nimmt jede Aufgabe mit Ehrgeiz an und zeichnet sich durch besondere Lernfähigkeit und eine große Anpassungsgabe aus. Seit den 1930er Jahren kommt der Hütehund übrigens auch in den USA verstärkt vor. Ungarische Auswanderer brachten damals die ersten Exemplare der Hunderasse über den großen Teich und sorgten für seine weitere Verbreitung. Und auch in Deutschland finden sich heute mehr und mehr Anhänger des fleißigen Ungarn mit dem hellen Fell.

Ungarischer Hirtenhund mit großem Arbeitseifer

Bei der Hundeerziehung eines Kuvasz sollte man zunächst immer daran denken, dass man es in ihm mit einen echten Hütehund zu tun hat. Die geeigneten Aufgaben finden, früh mit der passenden Ausbildung beginnen und seinen Aktivitätsdrang stets befriedigen – mit diesem Hund an seiner Seite darf man einfach nie nachlässig werden. Am Ende kann man sich dann allerdings auch über einen wesensguten Begleiter freuen, der auch im Umgang mit Kindern sehr liebevoll ist. Wichtig ist allein, dass der Kuvasz eine Aufgabe hat, und sei es „nur" als Beschützer in einem umzäunten Garten oder Hof.

Kuvasz – pflegeleicht trotz großem Einsatz

Als ungarischer Hirtenhund, der oftmals lange Strecken an der Seite seiner Herde zurücklegen musste, ist der Instinkt-Hütehund äußerst genügsam und robust. Die richtige Ernährung, optimal auf den jeweiligen Beanspruchungsgrad angepasst, und eine sorgsame Gesundheitspflege sind gerade bei einem Einsatz als Gebrauchshund äußerst wichtig. Das raue Fell des Kuvasz verlangt hingegen nicht nach einem überbordenden Pflegeaufwand. Fazit: Ein Kuvasz wird sich nie mit einem reinen Haushund-Dasein abfinden. Wer sich für den charismatischen Ungarn entscheidet, sollte sich also früh um eine passende Tätigkeit und ausreichend Platz für den neuen Begleiter kümmern. Wenn die Umstände passen, wird es der eifrige Arbeiter durch große Treue und viel Lebensfreude zurückzahlen.

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