Rustikal und doch majestätisch sieht er aus: der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund. Mit seinem weißen flauschigen Fell und einer Größe von bis zu 73 Zentimeter erinnert er an einen kleinen Eisbären. Aus der Ferne wirkt er ruhig und friedlich, aber er kann auch anders. Denn es handelt sich um einen Herdenschutzhund, der von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt ist.

Italienische Bewacher

Der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund stammt aus Italien, deshalb heißt die Rasse auch Maremmano-Abruzzese. Es ist eine alte Schäferhundrasse, die zu der Gruppe der Hüte- und Treibhunde gehört. Maremmen-Abruzzen-Schäferhunde sollen zu den Nachfahren der Molosser zählen: Diese Hunde kämpften früher in den römischen Arenen. Die Maremmen-Abruzzen-Schäferhunde haben hingegen eine andere Aufgabe. In den italienischen Abruzzen wird noch heute viel Schafzucht betrieben und da kommen die weißen Riesen häufig zum Einsatz: Sie bewachen die Herden. Auch in den Maremmen der Toskana gehört die Hunderasse an die Seite der Hirten. Nicht nur Tiere werden von den Hütehunden erfolgreich beschützt, sondern auch das Hab und Gut der Menschen. Also nicht selten sind die Meremmano-Abruzzese auf Höfen und Grundstücken zu sehen. Das weiße Fell der Hunde soll Absicht sein, damit der Hirte einen Maremmano-Abruzzese auch aus der Ferne von einem Wolf unterscheiden kann.

Maremmen-Abruzzen-Schäferhunde setzen ihr Leben ein

Als Wach- und Schutzhunde benötigt diese Rassebestimmte Eigenschaften. Der Vierbeiner muss die ihm übertragene Aufgabe gut erfüllen, und zwar mit Umsicht und Mut. Seiner Familie ist der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund gegenüber treu und nicht selten anhänglich. Wer aber einen unterwürfig, gehorsamen Hund sucht, ist mit dieser Rasse falsch beraten. Der Maremmano-Abruzzese führt nur Befehle aus, wenn er sie für sinnvoll hält. Schließlich wurde er dafür gezüchtet, sich unerschrocken, eigensinnig und selbstständig den Gefahren wie beispielsweise Wölfen und Bären in den Weg zu stellen. Fremde sollten also vorsichtig sein: Denn diese Hunde können nicht nur Bellen. Wenn es sein muss, verteidigen sie ihre Schutzbefohlenen mit ihrem Leben.

Maremmano-Abruzzese für Anfänger ungeeignet

MMaremmen-Abruzzen-Schäferhunde sind gute Schutzhunde, die eine konsequente Erziehung brauchen, damit sie ihre Familie nicht zu sehr bewachen. Die Erziehung dieser Hunderasse ist allerdings nicht so leicht, deshalb sollten Anfänger auf jeden Fall die Finger von ihnen lassen. Es sind sehr intelligente Hunde, die eine Aufgabe brauchen und am besten ihrer Bestimmung entsprechend gehalten werden sollten. Es müssen nicht unbedingt Schafe sein: Ein Maremmen-Abruzzen-Schäferhund bewacht auch andere Tiere wie Rinder oder Ziegen oder eben den Hof.

Foto: © Petra Eckerl/Adobestock