Die Ragdoll ist eine große, sanftmütige Katzenrasse mit halblangem, seidigem Fell und auffällig blauen Augen. Sie gilt als besonders anhänglich sowie menschenbezogen und eignet sich daher ideal für die Wohnungshaltung – auch für Familien mit Kindern. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Herkunft, den Charakter, die Pflege und die Haltung der Ragdoll.
Inhaltsverzeichnis:
- Ragdoll: Entstehung der Rasse
- Charmantes Aussehen der Ragdoll
- Liebenswertes Temperament
- Pflege und Haltung der Ragdoll
- Rassebedingte Erkrankungen der Ragdoll
- Verantwortungsvolle Anschaffung der Ragdoll Katze
- Ähnliche Katzenrassen
- FAQ zur Ragdoll Katze
Ragdoll: Entstehung der Rasse
Der Ursprung der Ragdoll-Katze führt ins sonnige Kalifornien. Dort lebte in den 1960er-Jahren eine weiße Katze namens Josephine. Sie bekam mehrere Würfe zauberhafter Kätzchen – ohne dass eine geplante Verpaarung mit einem bestimmten Kater stattgefunden hatte. Mit den daraus hervorgegangenen Katzen züchtete die Züchterin Ann Baker eine völlig neue Katzenrasse, die sie 1965 als Ragdoll bei der National Cat Fanciers Association (NCFA) registrierte.

Der Name Ragdoll, zu Deutsch „Stoffpuppe“, beschreibt ihr Verhalten, wenn sie hochgehoben wird: Die Ragdoll lässt sich entspannt und fast schlaff in den Armen hängen – ganz wie eine weiche Puppe.
1991 wurde diese sanftmütige und faszinierende Rasse schließlich offiziell von der FIFe anerkannt.
Charmantes Aussehen der Ragdoll
Mit ihrem kräftigen Körperbau und einem Gewicht von bis zu neun Kilogramm bei den Katern zählt die Ragdoll zu den großen Katzenrassen. Ihr endgültige Größe erreicht sie erst mit drei bis vier Jahren. Ihr seidiges, halblanges Fell gibt es in den eleganten Farbvarianten Colourpoint, Mitted oder Bicolour, stets mit der charakteristischen „Point-Zeichnung“ – den dunkleren Partien an Gesicht, Ohren, Schwanz und teilweise den Beinen.
Interessanterweise kommen Ragdoll-Kitten jedoch schneeweiß zur Welt. Erst nach einigen Tagen beginnen sich die zarten Farbnuancen abzuzeichnen und es dauert rund zwei Jahre, bis das Fell seine volle Pracht entfaltet.
Besonders faszinierend sind ihre leuchtend blauen Augen, die jeden in den Bann ziehen. Zusammen mit dem weichen Fell, dem buschigen Schwanz und den großen, sanften Pfoten verleiht dies der Ragdoll ein unwiderstehlich charmantes Aussehen.

Liebenswertes Temperament
Ragdolls haben ein sanftmütiges und ruhiges Wesen. Die anhängliche Katze erobert mit ihrer liebevollen Art Ihr Herz im Sturm. Sie sind sehr menschenbezogen und suchen Ihre Nähe und Gesellschaft. Egal, ob Sie mit ihr schmusen, mit ihr spielen oder sie ausgiebig bürsten, die Ragdoll freut sich über jede Art der Aufmerksamkeit. Zudem sind sie sehr intelligent und neugierig, weshalb sie ausreichend beschäftigt werden möchten. Aber auch ein Schäferstündchen an ihrem Lieblingsplatz darf nicht zu kurz kommen.
Pflege und Haltung der Ragdoll
Die anpassungsfähige Ragdoll eignet sich für die Wohnungshaltung und versteht sich mit Kindern und anderen Haustieren. Ein katzensicherer Balkon oder Garten bereichert ihr Leben zusätzlich. Damit die gesellige Ragdoll in Ihrer Abwesenheit nicht einsam ist, fühlt sie sich in Gesellschaft einer zweiten Katze am wohlsten.

Mit Kratz- und Liegeplätzen sowie ausreichen Spielmöglichkeiten können Sie die verspielte Ragdoll glücklich machen. Auch an Klettermöglichkeiten sollte es zur Beschäftigung nicht fehlen. Die kluge Katze beschäftigt sich außerdem gerne mit Intelligenzspielzeug und kann dieses erstaunlich schnell lösen.
Aufgrund ihrer geringen Unterwolle ist ihr langes Fell erstaunlich pflegeleicht. Ein bis zweimal pro Woche bürsten reicht aus, um Verfilzungen zu vermeiden. Besonders während des Fellwechsels sollte sie allerdings häufiger gebürstet werden.
Rassebedingte Erkrankungen der Ragdoll
Die Ragdoll wird im Schnitt bis zu 15 Jahre alt. Jedoch kann die Rasse von einigen rassebedingten Erkrankungen betroffen sein, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in der Tierarztpraxis zur rechtzeitigen Diagnose beitragen.
Die Vergrößerung der Herzmuskelzellen (= Hypertrophe Kardiomyopathie) der linken Herzkammer ist eine der häufigsten Herzerkrankungen der Katze. Sie kann bei der Ragdoll vererbt werden und führt zu einer verminderten Pumpfunktion des Herzens. Vor allem ältere männliche Tiere sind betroffen, aber bei Ragdolls kann sie auch bereits im jungen Alter auftreten. Offensichtliche Symptome wie Appetitlosigkeit, Atemnot und Lähmungen der Gliedmaßen treten meistens erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Die Krankheit ist nicht heilbar, weshalb die Therapie der Entlastung des Herzens und somit der Erhaltung der Lebensqualität dient. Je früher sie einsetzt, desto länger kann meist eine gute Herzleistung erhalten werden.
Die Polyzystische Nierenerkrankung ist eine angeborene Erkrankung mit Zystenbildung in der Niere. Die Zysten verdrängen das gesunde Nierengewebe und führen zur Niereninsuffizienz (mangelnde Nierenfunktion). Manche Katzen mit PKD zeigen keine Symptome. Bei anderen dagegen, treten – meist im Alter zwischen drei und sieben Jahren – Symptome wie verminderter Appetit einhergehend mit Gewichtsverlust, vermehrter Durst und Urinabsatz, Erbrechen und blutiger Urin auf. Die Krankheit ist nicht heilbar, weshalb die therapeutischen Maßnahmen nur die Symptome lindern können. Auch bei der PKD gilt: Je früher die Behandlung einsetzt, desto besser.
Die Progressive Retinaatrophie ist eine vererbbare Krankheit der Netzhaut, bei der die so genannten Photorezeptoren zerstört werden. Photorezeptoren sind Zellen, die die Lichtreize aufnehmen und verarbeiten. Da es zwei verschiedene Arten von Photorezeptoren gibt, führt die Erkrankung zunächst zu Tag- oder Nachtblindheit, je nachdem welche Rezeptoren zunächst betroffen sind. Die Krankheit führt am Ende zur vollständigen Erblindung. Leider gibt es keine heilenden Therapiemöglichkeiten.
Der Mastzelltumor ist ein Tumor der Haut, kann aber auch in Organen vorkommen und ist recht häufig. Oft tritt er am Kopf vor allem um die Augen und Ohren auf, aber auch an den Gliedmaßen, Rumpf und Hals sind Mastzelltumoren möglich. Je nach Körperstelle sind es haarlose derbe Hautknoten oder rötlich geschwürige Umfangsvermehrungen. Ein Mastzelltumor wird chirurgisch entfernt und die Prognose ist abhängig davon, ob es sich um einer oder mehrere Mastzelltumoren der Haut handelt oder ob auch schon andere Organe betroffen sind.
Auf viele rassebedingte Erkrankungen, z.B. die Progressive Retinaatrophie, können Katzen mittlerweile getestet werden. Tiere mit derartigen Gendefekten sollten aus der Zucht ausgeschlossen werden, damit sie die Erkrankung nicht weitergeben.
Verantwortungsvolle Anschaffung der Ragdoll Katze
Der Blick einer Ragdoll sorgt dafür, dass Sie sie schnell ins Herz schließen. Um einer Ragdoll ein glückliches Leben zu bieten, sollten Sie sich vorher jedoch über Folgendes Gedanken machen:
- Kann ich der Ragdoll ein geeignetes Umfeld mit ausreichend Abwechslung bieten, im Optimalfall sogar mit Garten?
- Verbringe ich viel Zeit zu Hause oder bekommt die Ragdoll Gesellschaft durch eine zweite Katze?
- Habe ich ausreichend Zeit, um der Ragdoll genügend Aufmerksamkeit zu schenken?
Neben diesen Punkten sollten Sie sich auch über finanzielle Aspekte Gedanken machen und am besten mit einer Tierkrankenversicherung wie der AGILA sicher gehen, dass Sie sich im Ernstfall keine Gedanken über Tierarztkosten machen müssen.
Ähnliche Katzenrassen
Haben Sie die vorherigen Aspekte durchdacht und mussten feststellen, dass die Ragdoll möglicherweise doch nicht optimal zu Ihnen passt, könnte eine der folgenden Rassen in Frage kommen:
Siam Katzen sind extrem gesellig. Sie lieben es gekrault zu werden und sollten nicht allein gehalten werden. Dazu sind die intelligent und verspielt.
Die elegante Heilige Birma entzückt mit ihren blauen Augen und den weißen „Handschuhen“. Ihr Charakter ist liebenswert und verspielt. Auch sie möchte ungern alleine bleiben und freut sich über einen gleichgesinnten Kuschel- und Spielpartner.
Die majestätische Maine Coon ist auch als Katze des Hausmeisters von Hogwarts bekannt. Die sanften Riesen sind menschenbezogen, aber liegen nicht unbedingt immer auf dem Schoß, sondern eher auf ihrem eigenen Platz. Sie haben einen ausgeprägten Jagdtrieb und brauchen auch aufgrund ihrer Größe viel Platz.
Die Norwegische Waldkatze ist ebenfalls sehr groß. Ihre lebhafte, neugierige und sanfte Art macht sie zu einer herausragenden Familienkatze. Auch sie freut sich über eine andere Katze als Gesellschaft.
FAQ zur Ragdoll Katze
Ragdoll Katzen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren.
Vom Kopf bis zur Schwanzspitze könne Ragdolls bis zu 120cm groß werden.
Ja, die Ragdoll ist mit ihrem anpassungsfähigen und ruhigen Charakter gut für Anfänger geeignet.
Die Ragdoll benötigt keine aufwendige Pflege, Einmal wöchentliches Bürsten zur Fellpflege reicht aus.
Die Ragdoll gibt es in den Farbvarianten Colourpoint, Mitted oder Bicolour mit den charakteristischen Points.

