Flöhe sind mehr als nur lästige Mitbewohner – sie sind Parasiten, die bei Katzen erheblichen Juckreiz, Allergien und ernsthafte Krankheiten verursachen können. Erfahren Sie, wie Sie sich und Ihre Samtpfote vor Katzenflöhen schützen können.

Flöhe sind bei Hunden und Katzen ein ewiges Thema. Wenn Sie (auch) einen Hund zuhause haben, dann ist auch unser Artikel zu Flöhen beim Hund für Sie interessant.


Inhaltsverzeichnis:


Flöhe gehören zu den häufigsten Hunde- und Katzenparasiten. Ein Flohbefall ist nicht nur unangenehm für das Tier, sondern betrifft oft auch das Lebensumfeld der Menschen. Wer einmal mit Katzenflöhen zu tun hatte, weiß, wie hartnäckig und schnell sich diese kleinen Insekten verbreiten können. Umso wichtiger ist es, Flöhe bei Katzen rechtzeitig zu erkennen, richtig zu behandeln und wirkungsvoll vorzubeugen.

Was sind Flöhe?

Flöhe sind flügellose Insekten, die sich vom Blut von Warmblütern ernähren – darunter auch Katzen, Hunde und Menschen. Ein erwachsener Katzenfloh ist nur etwa zwei bis drei Millimeter groß, hat einen seitlich abgeflachten Körper und ist dunkelbraun. Obwohl er winzig ist, kann ein Floh große Probleme verursachen. Ein einzelnes Weibchen legt täglich bis zu 50 Eier, die in die Umgebung der Katze fallen – etwa auf Decken, Teppiche oder Polstermöbel. Unter günstigen Bedingungen schlüpfen aus den Eiern Larven, die sich innerhalb weniger Wochen zu adulten Flöhen entwickeln können. Dadurch entsteht schnell ein umfangreicher Flohbefall, der nicht nur die Katze, sondern das gesamte Wohnumfeld betrifft.

Zwei Katzen liegen nebeneinander auf weißen Kissen, die eine putzt das Gesicht und das Ohr der anderen

Es gibt mehrere Floharten, die Katzen befallen können.

  • Katzenfloh (Ctenocephalides felis): Hier handelt es sich um die häufigste Flohart, die bei Katzen vorkommt. Dieser Floh ist nicht spezifisch auf Katzen beschränkt, sondern kann auch auf Hunden und anderen Tieren vorkommen.
  • Hundefloh (Ctenocephalides canis): Obwohl der Name auf Hunde hinweist, können Hundeflöhe auch Katzen befallen. Sie sind eng verwandt mit den Katzenflöhen und können auf verschiedenen Tieren vorkommen.
  • Menschlicher Floh (Pulex irritans): Obwohl er ursprünglich eher auf Menschen parasitiert, kann der menschliche Floh in bestimmten Situationen auch Katzen befallen.
  • Rattenfloh (Xenopsylla cheopis): Diese Flohart kann Katzen befallen, insbesondere wenn sie in Gebieten mit einer hohen Rattenpopulation leben. Er war Hauptüberträger der Pest.

 

Die meisten Floharten beschränken sich nicht ausschließlich auf eine Tierart und können je nach den Umgebungsbedingungen und verfügbaren Wirtstieren variieren.

Wie kann man Flöhe erkennen?

Oft werden Katzenflöhe erst spät bemerkt, da die Tiere Meister der Tarnung sind. Sie leben zudem nicht permanent auf der Katze, wie etwa eine Zecke, sondern können zwischendurch im wahrsten Sinne des Wortes „abspringen“. Dennoch gibt es typische Anzeichen, die auf einen Befall hindeuten. Häufig beginnt es damit, dass sich die Katze vermehrt kratzt, beißt oder putzt – insbesondere im Bereich des Nackens, an den Flanken oder am Rücken. Auch ein unruhiges Verhalten, Schlafstörungen oder kleine, gerötete Hautstellen können Hinweise sein.

Ein sicherer Hinweis auf einen Flohbefall ist sogenannter Flohkot: kleine, schwarze Krümel im Fell. Kämmt man das Fell mit einem Flohkamm über einem feuchten, weißen Tuch aus, färben sich diese Krümel rötlich – ein klares Zeichen, dass es sich um verdautes Blut handelt. Auch sichtbare Flohstiche auf der Haut der Katze – meist kleine, juckende Punkte – sind typische Anzeichen.


Übrigens: Flöhe beißen nicht – sie stechen! Korrekterweise heißt es also eigentlich Flohstich, umgangssprachlich ist jedoch oft von Flohbissen die Rede.


Was sind gesundheitliche Risiken von Flöhen?

Ein Flohbefall sollte keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Neben dem Juckreiz kann es bei empfindlichen Tieren zu einer Flohallergie-Dermatitis kommen. Diese allergische Reaktion auf Flohspeichel führt zu starkem Juckreiz, Hautentzündungen und häufig auch zu Haarausfall. Bleibt die Ursache unerkannt, verschlimmern sich die Symptome mit jedem weiteren Flohbiss.

Zudem können Flöhe Krankheiten und Parasiten übertragen – unter anderem den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum), der sich über das Verschlucken eines infizierten Flohs verbreitet - das kann beispielsweise beim Putzen passieren. Besonders bei jungen oder geschwächten Katzen kann es infolge eines massiven Befalls zu Blutarmut (Anämie) kommen. In selteneren Fällen sind auch bakterielle Infektionen wie Bartonellose (auch bekannt als Katzenkratzkrankheit) möglich, die sogar auf Menschen übertragbar ist.

Getigerte Katze mit weißen Pfoten sitzt auf einer grünen Wiese und Kratzt sich am Kopf

Wie behandelt man Flöhe?

Zunächst steht die Behandlung des betroffenen Tieres im Vordergrund. Hierfür gibt es verschiedene Präparate:

  • Spot-On-Produkte: Diese flüssigen Präparate werden direkt auf die Haut im Nacken der Katze getropft. Sie verteilen sich über die Hautoberfläche und töten Flöhe ab, sobald diese mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen. Vorteil: einfache Anwendung, Langzeitschutz (oft bis zu 4 Wochen), meist auch gegen Floheier und Larven wirksam. Nachteil: Bei sensibler Haut kann es zu Irritationen kommen, zudem sollte die Katze nach der Anwendung nicht gebadet werden.
  • Tabletten: Diese Medikamente wirken systemisch, das heißt: Der Wirkstoff gelangt über den Blutkreislauf in die Haut, wo er Flöhe beim Blutsaugen abtötet. Vorteil: sehr schnelle Wirkung, oft schon innerhalb von Stunden. Nachteil: Keine Langzeitwirkung – häufig muss die Gabe regelmäßig wiederholt werden. Nicht jede Katze nimmt Tabletten problemlos ein.
  • Flohsprays oder Flohshampoos: Diese Mittel eignen sich besonders für den akuten Befall, um schnell eine große Anzahl Flöhe abzutöten. Sie wirken unmittelbar und können punktuell eingesetzt werden. Nachteil: aufwendige Anwendung, viele Katzen mögen kein Sprühen oder Baden.
  • Flohhalsbänder: Flohhalsbänder sollten bei einem akuten Befall nur in Kombination mit schneller wirksamen, weiteren Mitteln verwendet werden, da es etwas länger dauert, bis sich der Wirkstoff vollständig im Fell verteilt hat. Sie geben kontinuierlich Wirkstoffe ab und bieten so über Wochen bis Monate Schutz vor einem Neubefall. Vorteil: langfristiger Schutz, einfache Anwendung. Nachteil: Manche Katzen empfinden das Tragen als unangenehm; nicht alle Halsbänder sind wasserfest oder für junge Tiere geeignet.
Lächelnde Tierärztin mit Kopftuch zeigt einer getigerten Katze eine Tablettendose

Welches Flohmittel zu Ihrer Katze passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Alter und Gesundheitszustand Ihrer Katze, ob sie Freigängerin ist, welche weiteren Tiere im Haushalt leben und wie regelmäßig Sie behandeln möchten. Ein Gespräch mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt hilft dabei, das passende Produkt auszuwählen – individuell abgestimmt auf Ihre Katze und Ihre Lebenssituation.


Die wirksame Bekämpfung von Katzenflöhen erfordert einen ganzheitlichen Ansatz: Es reicht nicht aus, nur die Katze zu behandeln – auch die Umgebung muss sorgfältig gesäubert werden: Parallel zur Behandlung der Katze muss bei einem Flohbefall die Umgebung gründlich gereinigt werden. Dazu gehören:

  • tägliches Staubsaugen von Teppichen, Polstern und Ritzen
  • Waschen aller Textilien, mit denen die Katze Kontakt hatte, bei mindestens 60 °C

Handelt es sich um einen normalen Befall, genügen diese Maßnahmen. Sie müssen sie allerdings eine Weile durchhalten, bis wirklich alle Flöhe abgestorben sind und damit sich keine neuen mehr entwickeln können. Außerdem muss die Katze ab jetzt permanent gegen Flöhe geschützt sein. So können diese kein Blut mehr saugen, welches sie zur Eiablage und Ernährung ihrer Larven benötigen.

Bei massivem Flohbefall ist außerdem eine Behandlung der Wohnumgebung mit abtötenden Sprays notwendig. Auch diese muss lange genug durchgehalten werden, da die verpuppten Flohlarven sehr stabil gegen entsprechende Mittel sind.

Wie schützt man Katzen vor Flöhen?

Damit es gar nicht erst zu einem Flohbefall kommt, ist ein guter Schutz vor Flöhen entscheidend. Besonders Freigängerkatzen sollten ganzjährig mit geeigneten Parasitenmitteln geschützt werden – denn Flöhe sind nicht nur ein Sommerproblem. Auch Wohnungskatzen können durch andere Tiere, Menschen oder kontaminierte Gegenstände Flöhe einschleppen.


Flohprophylaxe auf einen Blick:

  • Regelmäßige Reinigung von Schlafplätzen und Wohnräumen
  • Verwendung von flohabweisenden Schutzmitteln (nach tierärztlicher Absprache)
  • Fellpflege der Katze: regelmäßiges Bürsten und (bei Bedarf nach tierärztlicher Absprache) gegebenenfalls Baden
  • Schnelle Behandlung bei ersten Anzeichen von Flöhen
  • Kontinuierliche Überwachung auf Anzeichen eines Flohbefalls

Die regelmäßige Anwendung von Spot-On-Präparaten oder Flohhalsbändern bietet effektiven Schutz. Zudem lohnt es sich, das Fell der Katze regelmäßig zu kontrollieren – besonders nach Aufenthalten im Freien. Ein wöchentlicher Check mit dem Flohkamm kann helfen, frühzeitig Alarm zu schlagen.

Hygiene spielt ebenfalls eine große Rolle: Wer regelmäßig saugt, Decken und Kissen wäscht und den Schlafplatz der Katze sauber hält, schafft für Flöhe und ihre Larven schlechte Bedingungen. Besonders wichtig ist das auch in Haushalten mit mehreren Tieren.

Neben chemischen Präparaten greifen viele Katzenhaltende auf natürliche Mittel zurück – etwa auf ätherische Öle, Neemöl, Kokosöl oder Kräutermischungen. Auch Hausmittel wie Apfelessig oder Kieselgur werden häufig empfohlen. Sie gelten als sanft und schonend für Tier und Mensch. Aber: Die Wirksamkeit natürlicher Flohmittel ist in der Regel wissenschaftlich nicht oder nur sehr eingeschränkt nachgewiesen. Während zum Beispiel Kieselgur als Umgebungsmittel mechanisch gegen Larven wirken kann (indem es sie austrocknet), fehlt es bei anderen Hausmitteln oft an validen Studien. Ätherische Öle können zudem für Katzen gefährlich sein – besonders Teebaumöl, das für sie toxisch ist. Natürliche Mittel ersetzen keine vollwertige Flohbehandlung.

Katzenfell wird auseinandergezogen, damit die Spot-On-Flüssigkeit aus einer kleinen Tube auf die Haut gegeben werden kann

Welche Krankheiten können von Flöhen übertragen werden?

Die wohl größte Gefahr geht allerdings nicht von den Flöhen selbst aus, sondern eher von dem, was oder wen sie in sich tragen: Flöhe sind bekannte Überträger von Krankheiten und Parasiten.

  • Bandwürmer (Dipylidium caninum): Wenn Flöhe ein infiziertes Tier beißen, können sie Bandwurmeier aufnehmen. Diese können sie dann an Katzen weitergeben, beispielsweise, wenn das Tier sich putzt und dabei einen Floh verschluckt.
  • Fleckfieber (Rickettsiose): Die Rickettsien-Bakterien verursachen das Fleckfieber, das grippeähnliche Symptome verursacht und auch für Menschen gefährlich ist. Sie können von Ratten und Mäusen über Flöhe (insbesondere über den Katzenfloh), MilbenZecken oder Läuse auf Katzen übertragen werden.
  • Tularämie (Hasenpest): Tularämie kann zu Fieber, Müdigkeit und anderen Symptomen führen und wird von den Tularämie-Bakterien verursacht, die über Flöhe von Nagern auf unsere Haustiere übertragen werden.
  • Meningitis: Wenngleich die Erkrankung eher bei Zecken ein Thema sein mag, kann es auch passieren, dass Flöhe Meningitis übertragen. Die ebenfalls als Hirnhautentzündung bekannte Infektionskrankheit, die von Viren, Pilzen oder Bakterien ausgelöst wird, kann auch durch Flohbisse übertragen werden. Die gefährliche Erkrankung entwickelt sich tückischerweise oft unauffällig.
  • Hämoplasmose: Bei der auch als feline infektiöse Anämie bekannten Infektionskrankheit werden die roten Blutkörperchen angegriffen. Es ist nicht ganz sicher geklärt, über welche Wege die Bakterien übertragen werden - der Katzenfloh ist eine Möglichkeit, die noch nicht ausgeschlossen wurde. Beim Hund dagegen sind Flöhe keine Überträger.

Nicht immer bedeutet ein Flohstich auch eine Infektion mit einer der beschriebenen Erkrankungen. Allerdings steigt mit fehlender Prävention und Behandlung das Risiko - regelmäßige (gegebenenfalls tierärztliche) Kontrollen und eine frühzeitige Behandlung sind darum sehr wichtig.

Betrifft der Katzenfloh auch Hunde?

Ja, der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) kann auch Hunde befallen – tatsächlich ist er sogar die häufigste Flohart bei Hunden. Obwohl er seinen Namen trägt, ist der Katzenfloh nicht wirtsspezifisch und nutzt auch andere Tiere sowie Menschen als Wirt, wenn keine Katze verfügbar ist. Deshalb ist es besonders wichtig, bei einem Flohbefall alle Haustiere im Haushalt gleichzeitig zu behandeln – unabhängig davon, bei welchem Tier die Symptome zuerst auftreten.

Neben dem weit verbreiteten Katzenfloh gibt es auch den Hundefloh und den Igelfloh, die gelegentlich bei Katzen auftreten können. Jede Flohart hat ihre eigenen Präferenzen und Ausbreitungsbedingungen, dennoch sind Katzen generell anfälliger für den Katzenfloh. Es ist wichtig, aufmerksam zu sein und sicherzustellen, dass alle potenziellen Flohquellen in der Umgebung behandelt werden, um einen erneuten Befall zu vermeiden.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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