Die Larven der Herbstgrasmilbe sind unangenehme Parasiten, die bei Haustieren und Menschen zu einem lästigen Juckreiz führen können. Wie Sie einem Befall mit Grasmilben bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze vorbeugen können und wie sie die kleinen Quälgeister bei einem Befall wieder loswerden, haben wir Ihnen hier zusammengefasst.


Inhaltsverzeichnis:


Grasmilben: das Wichtigste in Kürze

Grasmilben sind Spinnentiere, die zwischen Juli und Oktober vor allem in Gräsern und Gebüschen leben und von dort aus auf unseren Hunden und Katzen oder auch uns Menschen landen.

Die Parasiten ernähren sich vom Zellsaft unserer Vierbeiner oder uns selbst. Ihre Bisse machen sich durch rote Pusteln einen heftigen Juckreiz bemerkbar. Im Gegensatz zu anderen Parasiten wie Zecken übertragen Grasmilben keine Krankheiten und sind in der Regel zwar lästig, aber unbedenklich. Allerdings kann ständiges Kratzen, Beißen und Beknabbern Wunden und Infektionen auslösen. Die kleinen roten Spinnentierchen sind mit bloßem Auge kaum sichtbar und lassen sich mit den passenden Insektiziden schnell wieder vertreiben. Grasmilben beim Hund oder bei der Katze sind auch als Herbstgrasmilben, Heumilben, Herbstmilben oder Erntemilben bekannt.

Wie verbreitet sind Grasmilben?

Grasmilben mögen eine feuchtere Umgebung aus Gras, Gebüsch und anderen vegetativen Lebensräumen zu Temperaturen der wärmeren Monate. Die adulten Grasmilben leben eigentlich in der Erde oder in bereits verrottetem Pflanzenmaterial. Ihre Larven leben eher oberhalb auf z. B. Gräsern. Sie sind vor allem in den warmen Monaten aktiv, wenn Ihre Vierbeiner gerne draußen spielen und toben. Wenn Hunde und Katzen durch diese Umgebungen streifen, können sie unbeabsichtigt Grasmilben aufnehmen, die dann auf der Haut ihr Unwesen treiben. Grasmilben kommen vor allem in Südosteuropa, Frankreich und den Alpenländern vor und konzentrieren sich auf vergleichsweise kleine Areale. In Deutschland sollten Sie vor allem im Rheinland wachsam sein, doch auch in Teilen Hessens und Bayerns (vor allem im Münchner Raum) fühlen sich die Tierchen wohl.

Können auch Menschen von Grasmilben befallen werden?

Ja, Grasmilben richten nicht nur bei Tieren Schaden an. Auch Menschen können von diesen winzigen Insekten gebissen werden, wenn sie in vegetativen Bereichen unterwegs sind. Von unseren Haustieren können wir uns nicht anstecken. Die Bisse führen zu ähnlichen Hautirritationen und Juckreiz wie bei Haustieren. Auch beim Menschen lässt sich ein Milbenbefall einfach behandeln. Allerdings sind die Symptome unangenehm und vor allem bei Kindern sollte darauf geachtet werden, dass bei einem zu starken Juckreiz die Haut nicht wund gekratzt wird.

Ursachen für Grasmilben bei Hund und Katze

Grasmilbenbefall bei Hunden und Katzen tritt häufig auf, wenn die Tiere durch Gras, Gebüsch oder andere Vegetation streifen. Die winzigen Larven der Milben heften sich an ihren Kopf und Körper und verursachen Irritationen, indem sie sich in der Haut festbeißen. Besonders gefährdet sind Tiere, die viel Zeit im Freien verbringen, insbesondere in Gebieten mit hohem Gras und dichter Vegetation.

Wo und wann müssen Haltende besonders aufpassen?

Tierhaltende sollten besonders in warmen Monaten und in Umgebungen mit viel Gras und Pflanzen auf Grasmilben achten. Parks, Gärten und Wiesen sind Orte, an denen die Wahrscheinlichkeit eines Grasmilbenbefalls höher ist.

Welche Vierbeiner sind besonders gefährdet?

Hunde und Katzen, die viel Zeit im Freien verbringen, sind anfälliger für Grasmilben - ihr Stubentiger ist also sicherer. Besonders gefährdet sind Tiere mit dichtem Fell, da die Milbenlarven sich leicht in ihrem Fell verfangen können. Jungtiere und Tiere mit empfindlicher Haut könnten ebenfalls einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein, unter den Grasmilben zu leiden. Übrigens sind nicht nur Säugetiere gefährdet: Es können zum Beispiel auch Vögel befallen werden.

Grasmilben bei Hunden und Katzen erkennen

Zwar lassen sich die Parasiten selbst nicht leicht im Fell von Katze und Hund erkennen, allerdings sind dafür die Symptome sehr deutlich. Bei Verdacht auf Herbstgrasmilben beim Hund oder bei der Katze sollten Sie unbedingt tierärztlichen Rat einholen. So kann eine passende Behandlung eingeleitet und sichergestellt werden, dass keine andere Erkrankung Grund für das Unwohlsein Ihres Lieblings ist.

Symptome bei einem Befall mit Herbstgrasmilben-Larven

Einen Befall von Herbstgrasmilben erkennt man im Wesentlichen an verschiedenen Symptomen, aber vor allem an einem starkem Juckreiz bei Hund und Katze. Es sind vor allem die Ohren, die Spürhaare oberhalb der Augen, der Leistenbereich und die Zehenzwischenräume betroffen. Die Tiere kratzen, lecken und nagen an den betroffenen Stellen, um den Juckreiz zu lindern. Um die Plagegeister frühzeitig zu erkennen, suchen Sie Ihren Liebling regelmäßig ab. Die Bisse von Grasmilben hinterlassen kleine rote Pusteln. Auch kann das Kratzen zu Entzündungen der Haut führen

Die Entwicklungsstadien von Grasmilben

Grasmilben durchlaufen in ihrer Entwicklung verschiedene Stadien: Aus den Eiern werden Larven, dann folgen ein bis zwei Nymphenstadien bis sie zur ausgewachsenen Milbe werden. Die Larven der Milbe sind diejenigen, die bei Hunden und Katzen Probleme verursachen. Sie müssen während ihrer Entwicklungszeit einen Wirt stechen, da sie sich von Gewebeflüssigkeiten wie Blut ernähren, und sie sind diejenigen, die in den Gräsern lauern.

Wie sehen Grasmilben aus?

Die Herbstgrasmilben sind zu Beginn der Erkrankung als leuchtend orangefarbene oder rote Punkte zu erkennen. Achten Sie dabei besonders auf die oben genannten Stellen. Manchmal werden die Parasiten auch durch Verkrustungen überdeckt.

Diagnose von Grasmilben

Die Grasmilben saugen nur wenige Tage und häufig treten die Symptome erst nach dem Befall auf. Aus diesem Grund kann eine eindeutige Diagnose manchmal schwierig zu stellen sein. Wenn Sie Anzeichen von Herbstgrasmilben bei Hunden oder Katzen bemerken, sollten Sie diese in der Tierarztpraxis vorstellen und von Ihrem Verdacht berichten. Die Tierärztin oder der Tierarzt kann anhand der Symptome und der Larven im Fell, die ggf. unter einem Mikroskop identifiziert werden, die Diagnose erstellen und Behandlungsmaßnahmen anordnen.

Grasmilben bei Hunden und Katzen behandeln

Eine tierärztliche Behandlung erfolgt erst, wenn eindeutig geklärt ist, dass Grasmilben Ihre Katze oder Ihren Hund befallen haben. Wie Sie Grasmilben wieder los werden und wie sie ihren Hund oder Ihre Katze bei zu starkem Juckreiz unterstützen, erfahren Sie hier.

Tierärztliche Maßnahmen

Die Milben werden mithilfe von Medikamenten behandelt, die auch bei der Bekämpfung anderer Milbenarten eingesetzt werden. Beispielsweise stehen Spot-on-Präparate und Shampoos zur Verfügung. Auch entzündungshemmende Mittel, Salben oder Lotionen können helfen, Juckreiz und Reizungen zu lindern. Wichtig ist, nicht ohne tierärztliche Absprache auf Medikamente zurückzugreifen. Vierbeiner mit empfindlicher Haut können besondere Mittel benötigen und einige Mittel, die bei Hunden eingesetzt werden, können für Katzen giftig sein. Beispielsweise ist bei der Anwendung von Pyrethroiden wie Permethrin bei Katzen ist Vorsicht geboten, da sie die Wirkstoffe weniger effektiv abbauen und empfindlicher darauf reagieren.

Das können Sie tun

Es gibt ein paar Dinge, mit denen Sie Ihrem Hund helfen können. Wichtig ist, dass Ihr Hund oder Ihre Katze sich keine Wunden kratzt, die sich im schlimmsten Fall entzünden können. Unterbinden Sie starken Knabbern und Kratzen also unbedingt - gegebenenfalls auch mit einem Halskragen. Außerdem können Sie versuchen, ihrem Vierbeiner etwas Erleichterung zu verschaffen, beispielsweise mit kühlen Wickeln aus Kamillentee für die betroffenen Stellen. Derartige Maßnahmen sollten jedoch tierärztlich abgeklärt sein, da nicht alle Hausmittel für unsere Haustiere geeignet sind und außerdem Wechselwirkungen mit Medikamenten vermieden werden sollten. Übrigens: Regelmäßiges Baden vom Hund oder „Katzenwäschen“ mit Shampoo oder Duschgel können die natürliche Barriere der Tierhaut schädigen und Hautprobleme verschlimmern - Grundsätzlich gilt hier (falls nicht anders von der Tierärztin oder dem Tierarzt angeordnet): Weniger ist mehr!

Grasmilben bei Hunden und Katzen vorbeugen

Um Ihren Vierbeiner vor den lästigen Herbstgrasmilben zu schützen, gibt es einige praktische Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

Befallene Wiesen umgehen

Erstens sollten Sie den Kontakt mit betroffenen Gebieten vermeiden. Das ist leichter gesagt. als getan - vor allem bei Freigänger-Katzen. Worauf Sie aber achten können: Beim Spaziergang mit Ihrem Hund umgehen Sie Wiesen, auf denen die Milben aktiv sind. In Ihrem eigenen Garten hilft regelmäßiges Rasenmähen und Gießen, die Milbenpopulation zu reduzieren. Achten Sie darauf, den Rasenschnitt nicht auf dem Kompost zu entsorgen, um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern. 

Um zu überprüfen, ob Ihr Garten von Herbstgrasmilben befallen ist, legen Sie einfach ein Stück weißes Papier oder Stoff auf den Boden und warten Sie, ob sich orangefarbene Pünktchen darauf zeigen.

Fellkontrollen

Nach einem Aufenthalt im Freien sollten Sie Ihr Tier auf mögliche Milbenbefall untersuchen. Eine schnelle Fellkontrolle kann dazu beitragen, die Milben frühzeitig zu erkennen. Insbesondere gefährdete Bereiche wie Pfoten sollten abgewaschen oder mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Eine gründliche Fellpflege mit regelmäßigem Bürsten trägt dazu bei, Parasiten frühzeitig zu erkennen.

Schützende Mittel

Eine weitere Schutzmöglichkeit sind synthetische Pyrethroiden wie Permethrin, die in Spot Ons oder Sprays, die gegen die Herbstgrasmilbe beim Hund helfen sollen. Diese Wirkstoffe können die Milben abwehren und bei Kontakt deren Nervensystem lähmen. Beachten Sie jedoch, dass diese Produkte meist nicht für Katzen geeignet sind, da viele Wirkstoffe bei ihnen Vergiftungserscheinungen hervorrufen können. Sollten Sie Ihren Hund mit derartigen Mitteln behandeln, kann es sein, dass Katzen gar nicht mehr mit ihm in Kontakt kommen dürfen.

Warum ist Permethrin für Katzen giftig?

Darum ist es ratsam, diese Maßnahmen mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt zu besprechen, um den geeignetsten Schutz für Ihr Haustier zu finden und sicherzustellen, dass Sie die Produkte korrekt anwenden. Mit der richtigen Aufmerksamkeit und Vorsorge ermöglichen Sie, dass Ihre Hunde und Katzen die schönen Tage im Freien ohne unangenehme Grasmilbenbisse genießen können.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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