Haben Sie auch schonmal gehört, dass Knoblauch ein Hausmittel zur Abwehr von Zecken bei Hunden und Katzen ist? Das ist ein gefährlicher Gesundheitstipp. Denn die würzige Knolle riecht nicht nur streng – Knoblauch kann giftig für Hunde und Katzen sein! Trotzdem ist er ist aufgrund seines kräftigen Geschmacks und der guten Haltbarkeit in dem meisten Küchen zu finden. Worauf Sie daher sicherheitshalber achten sollten, erfahren Sie hier.

Bei einem akuten Vergiftungsverdacht hilft der Giftnotruf: +49 551 19240


Inhaltsverzeichnis:


Knoblauch: Das Wichtigste auf einen Blick

Häufigkeit der Erkrankung Zu finden in Küchen und Gärten Verlauf der Erkrankung Geerntete Knolle aus mehreren Zehen, von weiß-violetter Haut umgeben
Schwere der Erkrankung Geruch zu verwechseln mit Bärlauch, Pflanzenblätter ähneln Porree und Lauchzwiebel (alles ebenso giftig wie Knoblauch) Diagnose der Erkrankung Vergiftungssymptome sind u. a. Erbrechen, Durchfall, Hecheln, blutiger Harn, Schwäche
Vorkommen der Erkrankung Suchen Sie bei Vergiftungsverdacht umgehend eine Tierarztpraxis auf Behandlungsmöglichkeit der Erkrankung Die tödliche Dosis für Hunde und Katzen 16-24g bzw. 5g/kg Körpergewicht

Wie Sie Knoblauch erkennen

Das Wort Knoblauch stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „spalten“. Woher der Name kommt, wird mit einem Blick auf den Aufbau einer Knoblauchknolle deutlich: Sie besteht aus mehreren weißen Zehen und ist von einer weißen oder rosa-violetten Haut umgeben. Ihr Geruch ist unverkennbar aromatisch und leicht schwefelartig. Knoblauch gehört wie die Zwiebeln zur Gruppe der Zwiebelgewächse und ist ein Knollengewächs, dessen essbare Knolle unter der Erde gedeiht. Die Pflanze selbst kann bis zu 70 Zentimeter hoch werden und hat lineale Blätter, die Porree ähneln. Sie blüht von Juli bis August und hat rötlich weiße Blüten, die Baumwipfel-artig angeordnet sind.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung dar. Bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall! Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner etwas Schädliches aufgenommen hat, sollten Sie in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen oder die Nummer des Giftnotrufs anrufen:

+49 551 19240

Melden Sie, wann und wo der Stoff aufgenommen wurde und versuchen Sie, ihn genau zu beschreiben. Wenn möglich bringen Sie die Verpackung bzw. ein Exemplar der aufgenommenen Substanz mit in die Tierarztpraxis.

Wirkung von Knoblauch bei Hunden und Katzen

Es ist wissenschaftlich nicht bewiesen, dass Knoblauch gegen Parasiten wie Flöhen, Würmern oder Zecken bei Hunden und Katzen hilft. Dennoch hält sich das Gerücht, die Pflanze sei ein geeignetes Hausmittel zur Parasitenbekämpfung, hartnäckig. Doch das kann wirklich gefährlich werden, denn: Egal ob roh, gekocht oder pulverisiert - Knoblauch ist in jeder Form hochgradig giftig für Hunde und Katzen! Schon eine Menge von 16 bis 24 Gramm Knoblauch bzw. 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht können tödlich für Ihren Schützling sein. Deswegen sollten Sie Ihren Liebling immer mit geeigneten Mitteln aus der Tierarztpraxis vor Parasiten schützen.

So geht Zeckenschutz richtig!

Knoblauch ist giftig für Hunde und Katzen, weil er Schwefelverbindungen enthält, welche sich mit dem Sauerstoff der roten Blutkörperchen verbinden. Das Immunsystem erkennt sie dadurch als fremd und will sie bekämpfen. Dasselbe geschieht, wenn Ihr Hund oder Ihre Katze Zwiebeln gefressen hat. Kurz nach der Aufnahme von Knoblauch muss Ihr Hund oder Ihre Katze erbrechen und hat Durchfall. Nach 1 bis 4 Tagen kommt es zu Blutarmut (der so genannten Anämie), was zu einem Sauerstoffmangel in den Organen führt. Das macht sich durch blasse Schleimhäute und eine erhöhte Atem- und Herzfrequenz mit erhöhtem Blutdruck, um den Sauerstoffmangel zu kompensieren, bemerkbar. Darüber hinaus scheidet Ihr Vierbeiner wahrscheinlich blutigen Harn aus und ist insgesamt geschwächt. 

 

Knoblauchvergiftung bei Hund und Katze

Knoblauchvergiftung bei Hunden und Katzen – was tun?

Da Knoblauch sehr giftig für Hunde und Katzen ist, sollten Sie schnellstmöglich in die nächste Tierarztpraxis fahren, wenn Sie auch nur den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner Knoblauch gefressen hat. Je schneller Sie handeln, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Vergiftung mit Knoblauch bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze vermieden werden kann.

 

Vergiftung mit Knoblauch – sofort handeln!

Die Tierärztin oder der Tierarzt kann umgehend – innerhalb der ersten ein bis zwei Stunden – nach der Aufnahme des Knoblauchs ein Medikament verabreichen, durch das Ihr Vierbeiner erbrechen muss und den Knoblauch wieder ausspuckt. So wird ein Großteil des Giftes aus dem Körper entfernt, bevor es richtigen Schaden anrichten kann.

Notfall-Behandlung von Symptomen einer Knoblauch-Vergiftung

Spätestens wenn Ihr Liebling Symptome wie eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz zeigt, ist er ein absoluter Notfallpatient! Welche Symptome noch auf einen Notfall hindeuten, haben wir in dieser Checkliste für Sie zusammengefasst.

agila info notfall checkliste 450x800

Jetzt Herunterladen

Neben den Symptomen kann die Tierärztin oder der Tierarzt eine Vergiftung mit Knoblauch am Blutbild sowie an einer unter dem Mikroskop sichtbaren Verklumpung des roten Blutfarbstoffes der roten Blutkörperchen feststellen. Hat der Körper das Gift bereits aufgenommen, bekommt Ihr Vierbeiner Aktivkohle, um es zu binden. Geht es Ihrem Liebling sehr schlecht, wird eine Infusion oder sogar eine Bluttransfusion verabreicht und er wird mit Sauerstoff beatmet.

Knoblauchvergiftung bei Hunden und Katzen verhindern

Egal ob ein in Knoblauch eingelegtes Steak vom Grill beim Grillen mit Ihrem Hund oder eine runtergefallene Knoblauchzehe in der Küche – Knoblauch zählt zu den giftigen Lebensmitteln für Hunde und Katzen. Das Gleiche gilt für Zwiebeln! Damit es nicht so weit kommt, können Sie beim Kochen und Essen darauf achten, dass Ihr Vierbeiner nicht in Versuchung kommt, ebenfalls Knoblauch-Haltiges zu fressen. Außerdem dürfen Sie auf keinen Fall den Geschichten glauben und Knoblauch als Hausmittel gegen Parasiten verwenden! Über eine geeignete und sichere Parasiten-Prophylaxe können Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis informieren.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung dar. Bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall! Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner etwas Schädliches aufgenommen hat, sollten Sie in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen oder die Nummer des Giftnotrufs anrufen:

+49 551 19240

Melden Sie, wann und wo der Stoff aufgenommen wurde und versuchen Sie, ihn genau zu beschreiben. Wenn möglich bringen Sie die Verpackung bzw. ein Exemplar der aufgenommenen Substanz mit in die Tierarztpraxis.

(0)