Katzen haben bekanntermaßen viele Stärken – das ausgezeichnete Sehvermögen, der Gleichgewichts – und Orientierungssinn und ihre schnelle Reaktionsfähigkeit. Doch neben all diesen Vorteilen verfügt die Katze über noch eine ganz besondere Stärke: ihr Gehör. In unserem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über das Hörorgan der Samtpfoten.

 

Katzen – und Menschengehör im Vergleich

Obwohl das Gehör der Samtpfoten ähnlich aufgebaut ist wie das der Menschen, unterscheiden sich die jeweiligen Hörfähigkeiten stark. Menschen können Frequenzen von 16 Hertz bis maximal 20.000 Hertz. Katzen hingegen können bis zu 65.000 Hertz wahrnehmen. Damit liegen sie eine Oktave im Ultraschallbereich, also der Bereich, über den beispielsweise Fledermäuse kommunizieren. Auf diese Weise können die kleinen Samtpfoten drei bis fünfmal so hohe Töne wahrnehmen wie wir Menschen. Eine Katze hat in jedem Ohr 32 Muskeln, wodurch sich die Ohrmuscheln völlig unabhängig voneinander bewegen und nutzen lassen. Im Vergleich: Das menschliche Ohr besteht nur aus sechs Muskeln. Durch die zahlreichen Muskeln im Gehör der Katzen ist es ihnen möglich, in jeden Winkel eines Raumes hinein zu horchen, ohne den Kopf dafür bewegen zu müssen.

Katzen orten mit Hilfe ihres Gehörs

Die großen, frontal gestellten Ohrmuscheln der Katzen werden wie Schalltrichter auf eine Geräuschquelle fixiert. Katzen können so die Umgebung nach Tönen „abtasten“ und  die genaue Position der Geräusche bestimmen. Das „Richtungshören“ hilft den kleinen Vierbeinern, neben  dem Hören auf weite Entfernungen, das Geräusch exakt zu lokalisieren und die Entfernung abzuschätzen. Diese Lokalisierung ist durch die Messung der Zeitdifferenz, mit der die Töne an den Ohrmuscheln eintreffen, möglich. Bereits Zeitunterschiede von einer Hunderttausendstelsekunde werden von Katzen wahrgenommen und im Gehirn ausgewertet. Mit diesen Fähigkeiten können die Samtpfoten sechsmal so gut Geräusche orten wie wir Menschen.

Regelmäßige Pflege des Katzengehörs

Da die Ohren so wichtig für Katzen sind, ist die Pflege unerlässlich. Als Katzenhalter sollten Sie Ihren Liebling bei der Säuberung daher unterstützen. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Milben oder Pilze sich ansiedeln. Ein starker Befall kann eine Entzündung auslösen, die unbehandelt bis zur Taubheit führen kann. Sieht der Gehörgang Ihrer Samtpfote gerötet und entzündet aus, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden.

Das Gehör der Katze ist einzigartig und ermöglicht den kleinen Vierbeinern eine exzellente Orientierung. Doch denken Sie daran, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt. Schreien, Türschlagen oder laute Musik werden in dreifacher Lautstärke wahrgenommen und könne puren Stress für die Samtpfoten bedeuten.

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