Wer würde nicht gerne mit dem nächsten Kommissar Rex trainieren oder den Filmhund eines berühmten Schauspielers ausgebildet haben? Der Beruf des Filmtiertrainers übt eine Faszination aus. Nur wie kommt man zu so einem Beruf und was muss ich an Eigenschaften mitbringen? Ein kurzer Blick hinter die Kulissen.

Tätigkeit

Im Unterschied zum Hundetrainer, der die Vierbeiner für den Alltag trainiert und erzieht, bringt der Filmtiertrainer die Hunde zu Höchstleistungen und trainiert mit ihnen außergewöhnliche Aktionen. Dennoch: Der Weg dahin ist leider kein leichter. Nur wer den richtigen Biss hat, bringt es im Filmbusiness zum Erfolg. Eine innige Verbindung und Leidenschaft zu den Tieren, egal welcher Rasse, ist hier Voraussetzung, weil der Filmtiertrainer ein ganz starkes Vertrauen zu den Vierbeinern aufbauen muss. Schließlich muss das Tier einen Trick und eine Szene immer wieder aufs Neue wiederholen können. Gleichzeitig braucht man in dem Beruf ein fundiertes Wissen über die Produktion von Filmen, damit im Zweifel gleich klar gemacht werden kann, welche Szenen mit Tieren möglich sind und welche nicht. Oft arbeiten deshalb die Filmtiertrainer auch mit den Drehbuchautoren der Filmproduktionen zusammen, geben ihnen Hinweise und Ratschläge. Ebenso muss der Filmtiertrainer Schauspieler und Tiere einander näher bringen. Mit gezielten Übungen muss er Berührungsängste mindern und binnen einiger Tage ein Vertrauen zwischen Hund und Mensch herstellen. Der Beruf Filmtiertrainer bildet also die Schnittschtelle zwischen Produktion, Schauspielern und den tierischen Stars. Hinzu kommt, dass man zeitlich sehr flexibel sein muss, denn man begleitet die Dreharbeiten teilweise wochen- bis monatelang an verschiedenen Orten weltweit.

Ausbildung

Die Ausbildung für den Beruf ist schwierig und nicht konkret geregelt. Viele Trainer haben zunächst eine Ausbildung als Tierarzthelfer oder Tierpfleger, bestenfalls bei einem Tiertrainer, gemacht. Anschließend ist es gut ein Praktikum in einer Filmtierschule, zum Beispiel bei der Film-Tier-Ranch von Renate Hiltl, zu ergattern. Dafür sollte man etwas Zeit mitbringen: Zwischen drei bis sechs Monaten sollte das Praktikum dauern, um genug Erfahrung und Eindrücke von dem Leben als Filmtiertrainer zu gewinnen. Außerdem ist bereits Erfahrung mit Hunden sowie Engagement und Teamfähigkeit wichtig für die Zusage. Kann man mit seinem Talent und seiner Verbindung zu Tieren im Praktikum überzeugen, gibt es die Möglichkeit dort weiter ausgebildet zu werden, indem man beispielsweise eine Assistenz antritt. Obwohl der Beruf nicht rechtlich anerkannt ist, müssen mündliche, schriftliche und praktische Prüfungen, für jede Tierart mit der man trainieren möchte, beim Veterinäramt abgelegt werden. Oft gibt es dann noch eine abschließende Prüfung im eigenen Betrieb. Doch neben innigen Freundschaften hat man dann wohl auch noch einen der abwechslungsreichsten und herausfordernsten Berufe der Welt.

Gehaltsaussichten

Hat man es dennoch geschafft winken Gagen von 300 Euro bis 400 Euro pro Drehtag. Diejenigen, die sich bereits einen Namen gemacht haben können sogar mit Einnahmen ab 800 Euro pro Drehtag rechnen.

Foto: © alho007/fotolia.com

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