Mehr Auslauf, dem Bewegungsdrang des Hundes gerecht werden, fit bleiben – die extra Bewegung beim Fahrradfahren tut sowohl Hund als auch Mensch gut und macht zusätzlich auch noch Spaß. Allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten, wenn Sie mit Ihrem Hund Fahrrad fahren.

Gehorsam

Bevor Sie sich Ihren Hund schnappen und losradeln, sollten Sie mit Ihrem Vierbeiner ein paar Gehorsamsübungen trainieren. Denn nur, wenn er Ihnen auf's Wort folgt, können Sie auch mit Ihrem Hund Fahrrad fahren. Sonst kann der Ausflug auf dem Drahtesel schnell gefährlich werden. Trainieren Sie deshalb die Befehle "Bei Fuß", "Stopp" und "Weiter" bis Ihr Hund sie reibungslos und in jeder Situation beherrscht. Erst dann kommt das Fahrrad ins Spiel.

Den Drahtesel kennenlernen

Machen Sie Ihren Hund langsam mit dem Fahrrad vertraut. Viele Fellnasen haben Angst vor dem unbekannten Gefährt, versuchen davor wegzulaufen, weichen aus oder wechseln hinter dem Hinterrad die Seite. So kann es schnell zu gefährlichen Situationen kommen, in denen Sie oder Ihr Hund sich leicht verletzen können. Deshalb lassen Sie es langsam angehen und nehmen Sie das Fahrrad anfangs nur auf den normalen Spaziergängen mit und schieben es einfach neben sich her. Wenn sich Ihr Hund daran nicht stört, setzen Sie sich zwischendurch mal auf den Sattel und lassen sich ein paar Meter rollen. So gewöhnt sich Ihr Vierbeiner langsam an den neuen Begleiter und die ungewohnte Situation.

Welche Hunde sind geeignet?

Um mit Ihrem Hund Fahrrad zu fahren, sollte dieser zumindest ausgewachsen sein. Vorher sind die Knochen des Vierbeiners noch zu weich und es könnte durch die erhöhte Belastung zu Folgeschäden und Fehlstellungen kommen. Die meisten Hunde sind mit anderthalb bis zwei Jahren komplett ausgewachsen. Ansonsten ist es sehr stark vom Hund abhängig, ob er zum Fahrrad fahren geeignet und dieser erhöhten Belastung gewachsen ist. Wenn Sie merken, dass Ihr Vierbeiner eine Menge Power hat und die täglichen Spaziergänge lange nicht ausreichen, um seinen Bewegungsdrang zu stillen, könnte Fahrrad fahren genau das Richtige sein. Vorausgesetzt: Ihr Hund ist gesund und fit! Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Liebling alt oder fit genug ist, fragen Sie sicherheitshalber bei Ihrem Tierarzt nach.

Hunde, die dieser Anstrengung aus gesundheitlichen, konditionellen oder anderen Gründen nicht gewachsen sind, müssen deshalb aber nicht zwingend zuhause bleiben, während Sie Ihre Radtouren machen. Für sie gibt es im Tierfachhandel passende Transportmöglichkeiten in Form von Hundekörbchen und Hundeanhängern.

Wie lange und wo kann ich mit meinem Hund Fahrrad fahren?

Wenn Sie mit Ihrem Hund Fahrrad fahren, sollten Sie darauf achten, dass Sie ihn nicht überanstrengen. Daher gilt: Der Hund bestimmt das Tempo. Zumindest, wenn es ihm zu schnell geht. Sollte Ihr Hund noch schneller laufen wollen als Sie fahren und beginnt zu ziehen, halten Sie sofort an, denn das kann gefährlich werden. Die richtige Laufposition des Hundes ist ungefähr auf der Höhe Ihrer Beine, also in der Mitte des Fahrrades. Zu Beginn sollten Sie Strecke und Geschwindigkeit nur langsam steigern. Auch Ihr Hund muss sich erst an die neue Fortbewegung gewöhnen. Machen Sie regelmäßig Pausen, damit Ihr Vierbeiner auch etwas herumschnüffeln und sein Geschäft verrichten kann. Asphaltierte Straßen sind weniger gut für das gemeinsame Radeln geeignet als Wald- und Feldwege mit weichem Untergrund. An sehr warmen Tagen oder bei Minusgraden sollten Sie Ihrem Vierbeiner die Anstrengung allerdings ersparen.

Angeleint oder frei laufend?

Wenn Sie angeleint mit Ihrem Hund Fahrrad fahren haben Sie nur eine Hand zum Lenken frei und durch Rucken und Zerren an der Leine können schnell Unfälle passieren. Außerdem müssen Sie die Ausdauer Ihres Hundes im Blick behalten. Ein Hunde-Fahrradhalter (auch "Springer" genannt) kann Ihnen helfen die Balance zu halten. Damit können Sie Ihren Vierbeiner direkt am Fahrrad anleinen und haben so beide Hände zum Lenken frei. In Städten gilt die Leinenpflicht und Ihr Hund muss "verkehrssicher" sein, damit Sie hier mit ihm Fahrrad fahren dürfen. Führen Sie Ihren Vierbeiner immer auf der rechten, verkehrsabgewandten Seite. Viel schöner sind die gemeinsamen Radtouren aber dort, wo Hunde ohnehin frei laufen dürfen. So kann Ihr Vierbeiner sein Tempo viel besser selbst regulieren und wenn nötig auch mal für dringende Geschäfte oder zum Herumschnüffeln zurückbleiben und Sie danach wieder einholen.

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