Die Auwaldzecke, auch als Buntzecke oder Wiesenzecke bekannt, ist inzwischen deutschlandweit zu finden. Erfahren Sie hier mehr über ihre Verbreitung in Deutschland, ihre Bedeutung für Hund und Halter:in und wie Bürgerinnen und Bürger die Parasiten-Forschung unterstützen können.


Inhaltsverzeichnis:


Studie zur Verbreitung der Auwaldzecke

Im Jahr 2019 wurde die Buntzecke erstmals in Hannover nachgewiesen. Dies war Anlass zur Annahme, sie könnte sich auch weiter im Nordwesten Deutschlands ausgebreitet haben, weshalb ein Team der Tierärztlichen Hochschule Hannover gezielt ihre Verbreitung untersucht hat. Bürgerinnen und Bürger waren dazu aufgerufen, Funde des Parasiten unter Angabe des Fundorts einzusenden. In gemeinsamer Arbeit mit dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr und der Universität Hohenheim konnte so anhand von fast 4.000 eingesendeten Exemplaren festgestellt werden, dass sich die Auwaldzecke auf das gesamte Bundesgebiet verbreitet hat. Auch, welche Krankheitserreger die Buntzecke verbreitet, konnte untersucht werden.

Hier können Sie die ganze Infografik zum Thema Zecken als PDF herunterladen: 

Zecken bei Hund und Katze

Hunde vor der Auwaldzecke schützen

Der Parasit kann die für Hunde lebensgefährliche Infektionskrankheit Babesiose (auch bekannt als Hundemalaria) übertragen. Die Babesiose-Impfung bei Hunden gehört nicht zu den Standardimpfungen, da trotz der Buntzecke das Infektionsrisiko in Deutschland noch recht gering ist. Für eine Babesiose-Impfung müsste der Impfstoff aus dem europäischen Ausland importiert werden, weshalb interessierte Halter:innen ihren Tierarzt oder ihre Tierärztin lange vor einer geplanten Reise in ein Risikogebiet darauf ansprechen sollten. Schützen Sie Ihre Vierbeiner vor allen Zeckenarten, um das Krankheitsrisiko zu minimieren. Seien Sie außerdem aufmerksam und kontrollieren Sie Ihren Liebling nach Spaziergängen auf die Parasiten. Die Wiesenzecke lebt – wie der Name es bereits vermuten lässt – auf Wiesen und Grünstreifen mit höherem Wuchs. Auch in Übergangsbereichen zum Wald fühlt sie sich wohl. Die Buntzecke hebt sich von in Deutschland bekannteren Zeckenarten, wie beispielsweise dem gemeinen Holzbock, ab, indem sie sich auch noch bei geringeren Temperaturen wohlfühlt. Während der gemeine Holzbock bei bis zu 7°C aktiv ist, ist mit der Auwaldzecke auch bei Temperaturen bei bis zu 4°C zu rechnen. Auch nächtlicher Bodenfrost macht ihr nichts aus. Für Hundehalter heißt das, auch im Winter die Augen offen zu halten.

Benötigen Sie Unterstützung beim Entfernen einer Zecke oder sind Sie sich nicht sicher, ob es sich um einen Zeckenbefall handelt? In Fällen wie diesen kann eine tierärztliche Videosprechstunde Ihnen weiterhelfen.

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Ist die Auwaldzecke auch für Menschen gefährlich?

Die Buntzecke sticht bevorzugt Hunde und wurde nur sehr selten bei Menschen festgestellt. Zwar kann sie auch das für Menschen gefährliche FSME-Virus oder bestimmte Bakterien, sogenannte  Rickettsien, übertragen – das Risiko einer Ansteckung durch diese Zecke ist jedoch für den Menschen verschwindend gering.

Funde der Auwaldzecke einsenden

Die Buntzecke ist emaillieartig marmoriert und durchschnittlich etwas größer als der bekannte gemeine Holzbock: Nüchtern misst sie ungefähr 5 Millimeter, vollgesogen kann sie bis zu 16 Millimeter erreichen. Für seine Forschung ist das Team der Tierärztlichen Hochschule Hannover weiterhin an Einsendungen von Funden interessiert, um weitere Verbreitungsgebiete nachweisen zu können. Sehr interessant sind außerdem alle Zeckenarten, die in den Wintermonaten (November bis Februar) gefunden werden, da diese Anhaltspunkte zur Winteraktivität der Parasiten geben. Wie genau Sie mit einem Zeckenfund umgehen, finden Sie auf der Webseite der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

Schauen Sie außerdem gerne bei uns im Downloadbereich vorbei, dort finden Sie, neben der Infografik "Zecken bei Hund und Katze", viele weitere interessante Tiergesundheitshelfern.

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Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.


Foto: © Bild oben: greenpapillon/Adobe Stock/ Infografik: AGILA Haustierversicherung/www.i-de.de; Banner: dianabartl / Adobe Stock

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