Geschrieben von Zen-Dogs-Training

Mein heutiger Beitrag handelt vom Verschwinden der Mischlingshündin Enya und von dem besonderen Projekt, das durch die Suche nach ihr entstanden ist. Elisabeth Pfaffinger, Enyas Besitzerin, ist meine Kundin und mit ihrem Mischlingsrüden Loui bei mir im Coaching. Daher hatte ich die Möglichkeit, sie für ein Interview zu gewinnen.

Elisabeth, Du hast etwas erlebt, das der Albtraum eines jeden Hundefreundes ist. Eure Hündin Enya ist seit einigen Jahren auf seltsame Weise spurlos verschwunden. Wann und wie ist das passiert?

Elisabeth: Am 31.12.2014 blieb Enya beim normalen Gassi gehen in Kolbermoor (Bayern) plötzlich stehen, drehte sich zu mir um und schaute mich mit fragenden Augen an, als ob ich sie gerufen hätte. Ich gab ihr zu verstehen, dass alles passt, weil ich mir in diesem Moment nichts dabei gedacht habe. Sofort wandte sie sich wieder ab und rannte wie vom Blitz getroffen in Richtung Friedhof weg. Seither ist sie spurlos verschwunden.

Das ist wirklich eine tragische Geschichte. Kannst Du Dir die Situation in irgendeiner Form erklären?

Elisabeth: Nein, Enya, die damals drei Jahre alt war, hatte keinerlei Anzeichen für einen Jagdtrieb. Beim Gassi gehen war sie, bis auf gefährliche Situationen, nur ohne Leine unterwegs. Sie ging zuverlässig bei Fuß und hatte einen sehr guten Grundgehorsam. Daher kann ich mir das Verhalten überhaupt nicht erklären. Für uns ist ihr Verschwinden ein Mysterium und seither suchen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unablässig nach ihr.

War Enya zum Zeitpunkt des Verschwindens gechipt und registiert?

Elisabeth: Ja, sie ist gechipt, bei TASSO registriert und trug damals auch ein Halsband mit Namen und Telefonnummer inkl. Steuermarke der Stadt Kolbermoor & TASSO-Marke. Es wäre also einfach gewesen, Enya zu uns zurück zu bringen.

Durch diese Erfahrung hast Du mit anderen ein Projekt gestartet, das dabei helfen soll, vermisste Tiere zu ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzubringen. Hierbei ist es das Hauptziel, die Tierärzte zu sensibilisieren und aktiver mit einzubinden. Bitte erzähle mir mehr über Dein Projekt.

Elisabeth: Das Projekt heißt "vermisste-tiere.eu". Entstanden ist es über die sozialen Netzwerke, in denen ich nach Enya suche. Es kamen viele andere Betroffene auf mich zu und daraus entstanden intensive Freundschaften. Zusammen haben wir dann diese Idee entwickelt. Unser Anliegen ist ein zentrales Haustierregister, in dem alle Haustiermeldestellen eingetragen und vernetzt sind. Darauf soll dann jeder Tierarzt Zugriff haben können.

Ideal wäre eine flächendeckende Kooperation der Tierärzte auf freiwilliger Basis. TASSO selbst fordert eine deutschlandweite Registrierungspflicht für alle Hunde. Bei der Suche nach unseren vermissten Tieren haben wir

festgestellt, dass wenige Tierärzte den Chip von Neuankömmlingen in ihrer Praxis auslesen und z.B. bei TASSO recherchieren. Und weil das so ist, bleiben viele Fälle unaufgeklärt. Vorläufig wäre es die einfachste Lösung, dass die Tierärzte Transponderabfragen der Haustierregister in ihrem PC immer offen haben. Damit könnten Neuzugänge routinemäßig abgefragt werden. Für den Tierarzt bedeutet dies nur einige Sekunden – für den rechtmäßigen Besitzer die Welt.

Wo können Interessenten sich über das Projekt informieren und Euch bestmöglich unterstützen?

Elisabeth: Sie finden uns unter vermisste-tiere.eu. Als persönliche Ansprechpartnerin bin ich gerne per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) und auch telefonisch erreichbar. Was wir als ehrenamtliche Gruppe dringend benötigen, ist eine weitreichende Medienpräsenz und engagierte Unterstützer bei der Verwirklichung unseres Projektes.

Foto: © Zen-Dogs-Training