Hunde sind hochsensible Lebewesen, die unsere Gefühlslagen– und Schwankungen sehr gut wahrnehmen können. Aber auch die Vierbeiner selbst haben Gefühle. Wir haben uns gefragt, wie sich die Beziehung und Erziehung zwischen Mensch und Hund verändert, wenn wir lernen, die Gefühle der Hunde zu verstehen und zu beachten. Die meisten Hunde haben viel Ausdauer und sind sehr anpassungsfähig. Sie lassen vieles über sich ergehen, wenn es ihr Frauchen oder Herrchen glücklich macht. Aber irgendwann ist auch bei den genügsamsten Hunden Schluss.

Die Gefühle im Alltag wahrnehmen

Auffälliges Verhalten wie Bellen oder Winseln kann vorkommen, wenn man die Gefühle seines Vierbeiners missachtet. Ignoriert man in bestimmten Situation z. B. das Winseln, die Suche nach Blickkontakt oder auch das „Zurseiteneigen“ des Kopfes, ignoriert man damit auch die Gefühle der Fellnase. Das kann die Beziehung zwischen Hund und Halter nachhaltig schädigen. Werden solche Anzeichen jedoch richtig gedeutet und die Gefühle des Vierbeiners verstanden, kann das die Bindung stärken und den Alltag mit dem Vierbeiner leichter machen. Hilfe im Umgang mit Ihrem Liebling und seinen Gefühlen können auch professionelle Hundetrainer bieten.

Die Gefühle beachten

Besonders für Kinder ist es schwer, die Gefühle eines Hundes zu deuten. Sie spielen und toben mit ihm, ob er will oder nicht. In solchen Fällen ist es nicht selten, dass einem Vierbeiner irgendwann der Kragen platzt. Natürlich ist ein ernsthaftes Attackieren niemals entschuldbar, aber das häufige Schnappen in solche Situationen sollte bewusst machen, dass die Gefühle des Hundes beachtet werden müssen. Die Vierbeiner tolerieren eine ganze Menge, aber irgendwann möchten auch sie  ihre Ruhe haben.

„Schau mir in die Augen Bello“

Japanische Wissenschaftler haben nach Untersuchungen herausgefunden, dass Blickkontakte zwischen Hund und Halter auf beiden Seiten den Gehalt des sogenannten Bindungshormons „Oxytocin“ steigern. Zum Vergleich: Dieser Hormongehalt steigt beispielsweise auch, wenn eine Mutter ihr Baby stillt. Hin und wieder ein tiefer Blick in die Augen des Vierbeiners kann also die Bindung zwischen Hund und Halter ungemein stärken.

Vorbildfunktion für den Vierbeiner

Hunde können die Gefühle der Menschen sehr gut wahrnehmen. Auch in ungewissen Situationen, die neu für sie sind, wie z.B. die erste Bahnfahrt, orientieren sie sich an unseren Gefühlen. Sie spüren, wie es ihrem Rudelführer geht, ob er Angst hat oder überfordert ist. Diese Gefühlszustände übertragen sich dann auf den Hund. Besonders in neuen und ungewohnten Situationen für die Vierbeiner ist es daher wichtig, dass Sie als Besitzer Gelassenheit und Selbstbewusstsein ausstrahlen, damit Sie dieses Gefühl auch auf Ihren Hund übertragen.

Auswirkungen ignorierter Gefühle

Werden die Gefühle eines Hundes nicht wahrgenommen, kann das unter Umständen und auf lange Sicht in Aggression münden. Viele Hunde unterdrücken ihre Gefühle aber auch, was auf Dauer körperliche Auswirkungen haben kann. Allergien, Verdauungsprobleme und Schilddrüsenerkrankungen können durch diesen seelischen Stress ausgelöst werden. Wie wir Menschen sind Hunde glücklich, erwartungsvoll, ängstlich und auch mal wütend. Haben Sie also immer ein Auge auf die Gefühle Ihres Hundes. Sie als Rudelführer sollten Ihren Liebling am Besten verstehen.

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