Viele Hundehalter kennen es: Der Vierbeiner bellt, wenn es klingelt, beim Spazierengehen und in zahlreichen anderen Situationen. Aber wie gewöhnt man seinem Hund dieses Verhalten ab? Es gibt unzählige Gründe, warum Hunde in bestimmten Situationen immer wieder bellen. Zunächst einmal gilt es deshalb, den Grund bei Ihrem Liebling herauszufinden.

Er bellt, um Ihnen seine Befindlichkeiten mitzuteilen

Oftmals sind es Unsicherheit oder Angst, die Ihren Hund dazu bringen, zu bellen. Der erste Schritt zur Besserung: Sie müssen verstehen, dass Ihr Hund nicht aggressiv ist, sondern „nur“ unsicher. Unsicherheit wird bei Hunden durch bestimmte Dinge, die Sie als Besitzer tun oder eben gerade nicht tun, ausgelöst. Offenbar traut Ihnen Ihr Vierbeiner nicht zu, dass Sie ihn beschützen und er sich auf Sie verlassen kann. Darum ist es wichtig, ihm zu zeigen, dass Sie die Person sind, die sagt, wo es langgeht! Lassen Sie die Situationen, in denen er immer wieder bellt, zur Routine werden. Unsichere Hunde lieben Routine und Rituale: Ein Ablauf, der sich immer wiederholt, gibt ihnen Sicherheit.

Er bellt aus Langeweile

Langes Alleinelassen führt in vielen Fällen dazu, dass Hunde sich langweilen und deshalb anfangen zu bellen. Üben Sie daher das Alleinebleiben mit ihrem Vierbeiner! Erst einmal können Sie die Trennung innerhalb der Wohnung üben, indem Sie eine Zimmertür zu machen und Ihren Hund kurze Zeit alleine in einem Raum lassen. Steigern Sie die Übung, indem Sie aus der Wohnung gehen und ihn allein zurück lassen. Reagieren Sie nicht darauf, wenn er anfängt zu bellen. Wenn er sich wieder beruhigt hat, können Sie in die Wohnung zurückkehren. Verlängern Sie die Zeiträume nach und nach und belohnen Sie Ihren Liebling unbedingt, wenn er nicht gebellt hat. "Wichtig ist, dass Sie Ihren Vierbeiner vor jedem Alleinelassen ausreichend auslasten, denn ein ausgepowerter Hund hat keine Langeweile!", so Hundetrainerin Elke Heese. Achten Sie aber auch darauf, dass Sie Ihren Liebling nicht allzu oft und zu lange alleine lassen.

Er bellt, wenn es an der Tür klingelt

In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie Ihrem Vierbeiner nicht hinterher rennen und mit ihm schimpfen!  Hunde fassen diese Geste als Anfeuern auf und fühlen sich in ihrem Tun bestätigt. Besser: Bevor Sie zur Tür gehen, verweisen Sie Ihren Hund an seinen Platz. Darüber hinaus können Sie Besucher beten, den Hund nicht zu beachten, solange er bellt. Auch hier gilt: Erst Aufmerksamkeit schenken, wenn sich der Hund so verhält, wie er soll.

Er bellt andere Menschen oder Hunde beim Spazierengehen an

Bellt Ihr Hund andere Spaziergänger oder Artgenossen an, dann kommt auf diese Weise sein Beschützerinstinkt heraus. In vielen Fällen ist es aber auch Unsicherheit, die Ihren Vierbeiner dazu führt, andere Menschen und Hunde anzubellen. In beiden Fällen ist es enorm wichtig, dass Sie Ihrem Vierbeiner auch in dieser Situation klarmachen, dass Sie die Person sind, die zeigt, wo es langgeht. Nehmen Sie ihn an die Leine und lassen ihn bei Fuß gehen. Andernfalls hat er nämlich das Gefühl, er müsse Sie beschützen, obwohl er das vielleicht gar nicht will. Die Leine ist in diesem Fall nämlich keine Strafe, sondern Ihr verlängerter, schützender Arm. Sie geben Ihrem Hund dadurch Sicherheit und vermitteln ihm, dass Sie ihn sehr wohl beschützen können. Darüber hinaus sollten Sie nicht den Fehler machen, in dieser Situation beruhigend auf ihn einzureden. Hunde hören nicht die Worte, sondern nur die Melodie und fühlen sich dadurch in ihrem Tun bestärkt.

Wenn gar nichts hilft Gelingt es Ihnen nicht, Ihrem Hund das Bellen abzugewöhnen, können Sie sich auch an einen Tierarzt oder einen Hundetrainer in Ihrer Nähe wenden. Mittlerweile gibt es viele Spezialisten im Bereich der Verhaltenstherapie. Diese beobachten das Verhalten von Hund und Halter über einen bestimmte Zeitraum hinweg und erarbeiten daraufhin einen Therapieplan. In regelmäßigen Abständen werden die Lernerfolge begutachtet.

Foto: © Carola Schubbel/fotolia.com

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