Es zwickt und zwackt, tut manchmal aber auch ganz schön weh: Welpen haben noch keine Beißhemmung und Frauchen und Herrchen werden ständig spielerisch attackiert und angeknabbert. Die Zähnchen sind spitz, dringen durch die Kleidung und vor allem durch die Haut. Wie also zeigt man einem Welpen die Grenze und erzieht ihm eine Beißhemmung?

Welpen lernen den Umgang mit anderen Welpen und Hunden von klein auf. Sind sie zu grob, gibt die Mutter nicht die Zitze, die Geschwisterchen wehren sich lautstark oder beißen zurück. Diese Grenzen müssen auch Sie ihm weiterhin aufzeigen, wenn er zu Ihnen kommt. Welpenbesitzer machen sich oft sorgen, ihr Welpe könnte ein aggressiver Hund sein, wenn er wild um sich beißt. Da gibt es jedoch keinen Grund zur Beunruhigung: Das sogenannte Spielbeißen ist sogar sehr wichtig, damit Welpen lernen, mit ihren Kräften umzugehen und sollte deswegen auch erst nach und nach abgewöhnt werden.

Spielzeug statt Hände!

Taue, Bälle und andere Spielzeuge eignen sich besser als die eigenen Hände, um mit einem Welpen zu spielen - schließlich soll er lernen, dass er Sie nicht beißen soll. Vorsicht aber beim Zerren und Ziehen des Spielzeugs: Die Milchzähne des Welpen können leicht abbrechen. Besonders bei Junghunden muss deswegen genau auf das Gebiss geachtet werden, um frühzeitig Probleme beim Zahnwechsel oder Zahnfehlstellungen zu erkennen. Schließlich knabbern die kleinen Racker in dieser Zeit alles an, was ihnen in die Quere kommt! Entdeckt ein Tierarzt Schäden an den Zähnen, übernimmt Ihre Hundekrankenversicherung die Kosten der Behandlung.

Konsequent sein und konkrete Signale geben

Beißt der Welpe Sie trotzdem einmal spielerisch und wird zu grob, reicht es bei vielen, wenn Sie laut „Autsch“ rufen oder ein anderes Signal geben, das Spielen sofort sein lassen und sich wegdrehen. Dies müssen Sie konsequent durchziehen, bis der Welpe es gelernt hat. Achtung: Die beleidigte Leberwurst zu spielen bringt nichts, da der Welpe diese Reaktion nicht versteht.Time OutsBei manchen hartnäckigen Welpen zeigt das alleine keine Wirkung, um eine Beißhemmung auszulösen. Sie sind völlig überdreht und hören gar nicht mehr auf, an einem herum zu zwicken. In diesen Fällen kann mit sogenannten "Time Outs" gearbeitet werden: Sperren Sie den überdrehten Raufbold für einige Sekunden in ein menschenleeres Zimmer. Machen Sie es wieder auf und halten Sie ihm sein Spielzeug hin. Attackiert er Sie wieder, wiederholen Sie es noch einmal für ein paar Sekunden. Die meisten Welpen verstehen relativ schnell, dass sie auf das Spielzeug, und nicht auf Sie, losgehen sollen. Die Beißhemmung zu lernen ist unheimlich wichtig, damit nicht plötzlich etwas passiert, wenn ein fremdes Kind den Hund überfällt oder jemand aus Versehen auf seinen Schwanz tritt. Bestrafungsmethoden sind dabei keine Lösung. Oft beißt der Hund zwar den Bestrafenden (z.B. die Eltern) nicht mehr, misst sich aber umso mehr im Spielbeißen mit Kindern.

Foto: © Nagel's Blickwinkel/fotolia.com

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