Sie sehen aus wie schlafende Engel: Hunde und Katzen rollen sich ein, stecken vielleicht noch die Schnauze unter die Pfote und können stundenlang friedlich schlafen. Doch plötzlich zucken sie mit den Beinen, winseln oder jammern, atmen hektisch oder die Augen bewegen sich hinter den Lidern. Menschen berichten von Träumen, wenn sie in dieser Schlafphase geweckt werden. Aber können auch Hunde und Katzen von Leckerli-Bergen und wilden Jagden träumen?

Wenn sich die Augen bewegen und Pfötchen zucken, reden Forscher vom „Rapid-Eye-Movement", kurz REM-Schlaf, der wie bei uns Menschen, auch bei Hunden und Katzen zwischen 10 bis 25 Minuten der Ruhephase einnimmt. Menschen können, wenn sie in dieser Phase wach werden, von spannenden bis verrückten Träumen berichten. Das können Tiere leider nicht, weswegen es bis heute noch nicht als eindeutig bewiesen gilt, dass Hunde und Katzen träumen.

Experimente deuten auf Träume hin

Schlafforscher glauben dennoch, dass in der Evolution schon vor dem Menschen die Fähigkeit zu träumen entwickelt wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass Hunde und Katzen im REM-Schlaf ebenso ihre Erlebnisse des Tages verarbeiten wie Menschen das tun. Es gibt zahlreiche Videos, bei denen Hunde richtige Renn-Bewegungen machen, als wären sie auf einer Jagd. In einem schon damals aufsehenerregendem und heute auch durchaus kritisch zu betrachtenen Experiment von dem französischen Schlafforscher Michel Jouvet in den sechziger Jahren, wurde bei Katzen im REM-Schlaf die natürliche Muskellähmung, die dazu dient, dass sie nicht im Schlaf wild umherspringen, sich verletzen und generell Energie verbrauchen, ausgesetzt. Die Katzen begannen nach ein paar Minuten Schlaf wild umherzulaufen, zu buckeln, zu fauchen, zu jagen oder gegen einen unsichtbaren Feind zu kämpfen. Für Jouvet war das damals ausschlaggebend, um zu sagen, dass Katzen träumen. Ein anderes Experiment wurde 2011 am Massachusetts Institute of Technology mit Ratten durchgeführt. Die Forscher Kenway Louie und Matthew Wilson wollten die Gehirnströme im wachen Zustand mit denen im REM-Schlaf vergleichen. Sie trainierten die Ratten daraufhin durch ein Labyrinth zu laufen und maßen dabei die Gehirnströme. Sie entdeckten, dass im anschließenden REM-Schlaf genau die selben Gehirnregionen aktiv waren. Auch das zeigte, dass zumindest die meisten Säugetiere im Schlaf reflektieren. Doch auch hier gibt es Ausnahmen: Bei Delfinen wurde kein REM-Schlaf gemessen.

Schlaf hat eine heilende Wirkung

Nach einer Katzen OP und Hunde OP beim Tierarzt sowie in Krankheitsfällen brauchen die Vierbeiner viel Schlaf. Die Körperfunktionen werden dabei auf ein Minimum heruntergefahren und es können neue Zellen aufgebaut und Energie getankt werden.

Foto: © Happy monkey/fotolia.com

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