Der Hund ist das beliebteste Haustier Deutschlands. Man sieht die Vierbeiner eigentlich jeden Tag und überall. Bei so vielen Hunden müssen doch auch viele Besitzer dabei sein, die ganz normal in einem Vollzeitjob arbeiten und sich also gar nicht den ganzen Tag um ihren Liebling kümmern können. Da stellt sich die Frage, ob das wirklich okay für die Tiere ist oder man sich bei einem Vollzeitjob nicht doch besser überlegen sollte, ob man sich wirklich einen Hund anschafft. Wir haben dieses Thema für Sie diskutiert.

Franziska: Für einen Hund sollte man auch Zeit haben!

Ich finde, wenn man von vornherein weiß, dass man keine Zeit für einen Hund hat, sollte man sich auch keinen holen! Das ist nicht nur unfair dem Tier gegenüber, sondern bringt einem selbst doch auch nichts. Wieso möchte ich einen Hund haben, wenn ich die meiste Zeit des Tages gar nicht mit ihm verbringen kann? Von morgens um 8 bis 16 Uhr arbeiten, ab 22 oder 23 Uhr wieder ins Bett. Dazwischen bleiben also nur 6 Stunden, von denen man aber noch Fahrtwege und andere Erledigungen abziehen muss, die nun mal im Alltag anfallen.Das heißt man hat wahrscheinlich im Endeffekt nur noch 3 bis 4 Stunden Zeit für und mit dem Hund. Das finde ich nicht okay. Und selbst wenn eine ausreichende Betreuung während der Arbeitszeit gesichert ist, sollte man sich überlegen, ob das Sinn macht.

Der Hund gehört dem Besitzer und er möchte auch mit diesem Zeit verbringen. Wenn er sich tagsüber aber mit anderen Bezugspersonen beschäftigen muss, gewöhnt sich vielleicht der Hund irgendwann daran, aber ist das dann wirklich das, was der Besitzer wollte? Ich bin mir da nicht sicher. Na klar bleiben die Wochenenden, aber es ist doch einfach schade, einen so tollen Weggefährten zu haben und dann so wenig Zeit mit ihm verbringen zu können. Im Gegensatz zu einem Menschen kann man dem Hund nicht einmal erklären, warum er denn jetzt allein sein muss. Er wird es nicht verstehen. Der Vierbeiner sollte es wirklich besser haben als den ganzen Tag allein in Wohnung oder Haus zu sitzen und sehnsüchtig auf den Besitzer zu warten!

Greta: Es gibt genügend Möglichkeiten, den Hund zu beschäftigen!

Ein großer Teil der Bevölkerung arbeitet in Vollzeit - sollen deswegen jetzt all diese Menschen auf einen Hund verzichten? Es gibt doch durchaus Möglichkeiten, dem besten Freund des Menschen die Wartezeit zu erleichtern. Hundesitter können sich in der Zeit mit den Vierbeinern beschäftigen und für ausreichend Bewegung sorgen. Auch eine gute Hundepension stellt eine Alternative zum Alleinsein dar. Es ist sogar sehr wichtig, dass der Vierbeiner nicht zu sehr auf einen Menschen fixiert ist, sondern auch Beziehungen zu anderen Hunden und Menschen aufbaut. Dazu kann man mit einigem Training dem Hund beibringen, in immer größeren Abständen allein zu sein. Klar, muss man hierbei Zeit in die Erziehung investieren, ein Hundetrainer kann dabei sehr hilfreich sein. Doch man schafft sich ja auch einen Hund an, weil man eine Leidenschaft für ihn entwickelt und sich dementsprechend in seiner freien Zeit auch mit ihm beschäftigen möchte.

Nach meinen Erfahrungen sind außerdem Freunde und Familie ganz verrückt nach dem Hund und vielleicht hat sich ja bereits jemand in die Kulleraugen und die nasse Schnauze verliebt und kann ihn tagsüber ein paar Stunden nehmen? Zusätzlich sollte man sich informieren, ob das Tier nicht sogar mit zur Arbeit genommen werden darf. So könnte man ein paar Tage die Woche sogar auf der Arbeit mit dem Hund zusammen sein. Natürlich muss man sich anschließend richtig um seinen Liebling kümmern: Ausgiebiges Spielen, ein schöner Spaziergang und liebevolles Kuscheln vermittelt dem Hund täglich trotz der Stunden des Alleinseins Geborgenheit und Zuneigung. Dass nur Rentner, Arbeitssuchende, Hausfrauen/Hausmänner oder Teilzeitarbeitende einen Hund haben dürfen, halte ich für völligen Unsinn!

Foto: © chuchi25/fotolia.com

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