Hund und Katze sind unsere treuesten Begleiter und besten Freunde, doch leider müssen auch sie uns eines Tages wieder verlassen. Das ist für jeden Tierbesitzer sicherlich einer der schlimmsten Momente. Und in vielen Fällen hat man auch noch die schwere Aufgabe zu entscheiden, ob es für sein geliebtes Tier an der Zeit ist zu gehen. Nur was sollte man tun: es einschläfern lassen oder doch daheim bis zu seinem natürlichen Ende pflegen? Eine sehr schwierige Frage, die auch uns bei der Diskussion über das Thema sehr nahe gegangen ist.

Greta: Einschläfern erlöst das Tier von seinen Leiden

Ein Tier leiden zu lassen, obwohl der Tod bereits unausweichlich und mit Leid verbunden ist – das geht gar nicht. Ein Tod voller Schmerzen ist niemandem zuzumuten und das wünsche ich mir für mich und meine Mitmenschen genauso wenig wie für mein Haustier. Bei einem langjährigen Begleiter wie Hund und Katze liegt die Entscheidung allerdings ganz und gar beim Besitzer. Es liegt doch auf der Hand, dass man diesen Schritt gehen muss, schließlich hat man mit dem Einschläfern die Möglichkeit dem Vierbeiner viel Schmerzen und Kummer zu ersparen. Genau genommen sind es schließlich eigene aufkommende Trauer und Verlustängste, die verhindern das Haustier gehen zu lassen.

Man verschließt die Augen und hofft insgeheim, dass doch noch alles gut werden wird. Jeder Besitzer sollte allerdings zuerst daran denken, was das Beste für sein Tier ist. Das Einschläfern ist da nun mal der letzte Ausweg, um Schmerz zu ersparen. Vorher sollte man ausgiebig Abschied von seinem Haustier nehmen, mit ihm sprechen und sich an die schönen Zeiten erinnern. Der treue Freund kann dann in den eigenen vier Wänden eingeschläfert werden, so dass der stressige Weg zur Praxis ausbleibt. In heimischer Umgebung gleitet das geliebte Tier schließlich nach und nach von einer Bewusstlosigkeit in den Tod über. Ein Tod, der nach meinem Empfinden besser ist als jeder andere. Und das ist man ihm schuldig.

Franziska: Wir haben nicht das Recht zu entscheiden

Solange Hund oder Katze keine Krankheit haben, die ihnen schreckliche Schmerzen bereitet, bin ich auf jeden Fall gegen das Einschläfern. Denn keiner sollte für das Tier entscheiden, ob es jetzt sterben muss oder nicht. Genau wie viele ältere Menschen schlafen Hund und Katze meist einfach ein, wenn ihr Leben vorbei ist und vor allem, wenn sie wissen, dass es vorbei ist. Diese Möglichkeit sollte man ihnen lassen. Sie möchten genauso wie wir in Würde und in Ruhe sterben. Das Einschläfern bedeutet, wenn man es ganz hart ausdrückt, Mord. Nur, wenn die Tiere durch das Einschläfern wirklich von ihren Schmerzen befreit werden können und ansonsten nur leiden würden, finde ich es okay. Ein Besuch beim Tierarzt, um den Vierbeiner einzuschläfern, ist purer Stress und macht dem Tier kurz vor seinem Ableben noch zusätzlich Angst. Natürlich sollte man immer einen Tierarzt befragen, bevor man überhaupt eine Entscheidung in dieser Hinsicht trifft. Aber es ist doch sowohl für das Tier schöner, als auch für den Besitzer weniger schmerzhaft, wenn Hund und Katze selbst entscheiden können, dass es nun vorbei ist und sie die Welt verlassen möchten. Was gibt uns das Recht, für ein anderes Lebewesen zu entscheiden, ob es leben oder sterben soll? Jedes andere Tier, das frei und nicht in Menschenhaltung lebt, stirbt, wenn es soweit ist. Auch dort nimmt sich niemand anderes heraus, dass Tier zu „erlösen“, weil es alt geworden ist.

Dieses Thema ist wirklich kein einfaches. Sollte man sein geliebtes Tier tatsächlich Einschläfern lassen oder nicht? Die Entscheidung ist sicherlich für niemanden leicht zu treffen. Teilen Sie uns gerne Ihre Erfahrungen zu diesem sensiblen Thema auf Facebook mit.

Foto: © javier brosch/fotolia.com

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