Traumarbeitsplatz Tierarztpraxis: Krankheiten bei tierischen Gefährten vorbeugen, lindern oder gar heilen. Sich mit dankbaren Tierhaltenden austauschen. Viel Abwechslung und medizinischen Fortschritt erleben. All dies kann das Berufsleben von Tierärztinnen, Tierärzten und Tiermedizinischen Fachangestellten bereichern. Aber die Berufe haben auch ihre Schattenseiten und gehen mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen einher. Die Initiative vetivolution möchte das ändern.
Inhaltsverzeichnis:
- Die wichtigsten Infos zu vetivolution
- Die aktuelle Situation
- Was Tierhaltende tun können
- vetivolution: Was steckt dahinter?
- AGILA und vetivolution: Zusammen stärker
- Häufige Fragen und Antworten
Die wichtigsten Infos zu vetivolution
vetivolution möchte in puncto mentaler Gesundheit in der Veterinärmedizin erster Ansprechpartner sein und
AGILA wird vetivolution von Beginn an dabei begleiten. |
Die aktuelle Situation
Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten so viel, dass Sie kaum Zeit für ein Privatleben haben (unsere Vierbeiner werden schließlich rund um die Uhr krank) und können trotzdem Ihre Tierpatienten nicht optimal behandeln. Das ist Alltag in vielen Tierarztpraxen. Zum einen gibt es mittlerweile auch in der Tiermedizin einen massiven Fachkräftemangel und viel zu viele kranke Tiere für viel zu wenige Praktizierende.
Was Tierhaltende tun können
Sehen Sie Tierärztinnen und Tierärzte als Partner, nicht als Schuldigen. Wenn der Vierbeiner krank ist, ist das meist eine emotionale Situation. Niemand wird es Ihnen krumm nehmen, wenn Sie in Ausnahmefällen mal nicht Sie selbst sind. Bedenken Sie trotzdem, dass Ihnen jemand gegenübersteht, der Ihrem Vierbeiner helfen möchte und im Zweifel genau so traurig oder enttäuscht ist, wie Sie. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Gehen Sie zusammen auf Spurensuche, wenn eine Behandlung nicht funktioniert - vielleicht spuckt Ihr Vierbeiner die Tablette heimlich wieder aus? Vielleicht gab es ein Missverständnis bzgl der Häufigkeit der Tablettengabe? Haben Sie die Menge angepasst, weil es schon besser wurde? Arbeiten Sie im Team und immer in Absprache, gemeinsam können Sie mehr erreichen und zur Not auch eine entsprechende Fachtierarztpraxis heraussuchen. Und wenn es mal gar nicht klappt, geben Sie ein freundliches aber ehrliches Feedback, aus dem alle lernen können.
Gehen Sie mit realistischen Erwartungen in die Praxis. In vielen Fällen reicht eine allgemeine Untersuchung nicht aus, um eine Diagnose zu stellen. Auch wenn es nervig und stressig sein kann, auf Untersuchungsergebnisse zu warten oder für weiterführende Diagnostik wiederzukommen: Haben Sie Geduld. Meist lässt sich nur so die passende Behandlung wählen, sodass es Ihrem Vierbeiner nachhaltig besser geht.
Informieren Sie sich (rechtzeitig) über Tierarztkosten. Viele Praxisinhabende stehen unter einem großen (finanziellen) Druck. Sie müssen möglichst immer und umfassend für ihre Schützlinge da sein, gleichzeitig Räumlichkeiten, Geräte und Fachpersonal bezahlen sowie ihren eigenen Lebensunterhalt und ihre Rente sichern. Daher müssen sie die Kosten für Diagnostik und Behandlung komplett und nach den Vorgaben der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte abrechnen. So wie wir dies für unsere eigenen Arztkosten (die wir meist aufgrund der gesetzlichen Krankenversicherung gar nicht bemerken) oder auch für handwerkliche Dienstleitungen akzeptieren, so sollte dies auch in der Tierarztpraxis selbstverständlich sein. Informieren Sie sich daher über mögliche Tierarztkosten, bevor Ihr neuer Liebling bei Ihnen einzieht und schließen Sie eine Tierkrankenversicherung ab, sollten Sie nicht über ein ausreichendes finanzielles Polster verfügen.
vetivolution: Was steckt dahinter?
„Wir lieben die Tiermedizin. Genau deshalb möchten wir sie verbessern.“ Mit dieser Einstellung haben die Tierärztin Dr. Jana Dickmann und der Tierarzt Dr. Karim Montasser die gemeinnützige, spendenfinanzierte Organisation vetivolution ins Leben gerufen. Sie möchten die mentale Belastung für Tiermedizinische Fachangestellte, Tierärztinnen und Tierärzte, aber auch für Tiermedizinstudierende mit verschiedenen zielgerichteten, lösungsorientierten Angeboten verbessern. Auf ihrer Website bieten sie beispielsweise Material zur Ersten Hilfe, präventive und unterstützende Maßnahmen sowie wichtige Hintergrundinformationen an.
Um die Arbeitsbedingungen ihrer Kolleginnen und Kollegen nachhaltig zu verbessern und das Bewusstsein für die Probleme zu schärfen, richten sie sich jedoch nicht nur an die Betroffenen selbst: Sie möchten auch die Haustierhaltenden ansprechen. Aufklärungskampagnen sollen in dieser Zielgruppe die Sensibilität für das Thema erhöhen.
AGILA und vetivolution: Zusammen stärker
Vor allem an dieser Stelle möchte AGILA die Initiative unterstützen. Sowohl bei unseren Partnerpraxen und -kliniken als auch bei Kundinnen, Kunden und in der AGILA Community in den sozialen Medien möchten wir die Aufmerksamkeit auf die aktuelle Situation, ihre Hintergründe und somit auch auf mögliche Lösungsansätze richten. Je mehr Beteiligte erreicht werden, desto mehr lässt sich bewegen.Zudem wird tiermedizinisches Fachpersonal häufig mit dem Dilemma konfrontiert, dass die finanzielle Situation der Tierhaltenden eine Behandlung nach aktuellem medizinischen Standard nicht zulässt. An dieser Stelle könnte eine höhere Anzahl an krankenversicherten Vierbeinern ein Lösungsansatz sein. AGILA möchte daher auch über dieses Thema informieren und so beispielsweise offene Fragen von Studierenden sowie aus Praxen und Kliniken klären, um Hürden abzubauen.
Häufige Fragen und Antworten
Seit dem 1. Mai 2020 gibt es bei AGILA telemedizinische Beratungen durch Tierärztinnen und Tierärzte. Alles begann am Telefon, mit dem sogenannten Notdienst-Telefon. Bei diesem Service erhielten Hunde- und Katzenhalter Unterstützung im Notfall. Einer der Tierärzte, die in der Testphase für dieses Angebot mit AGILA zusammenarbeiteten, ist Dr. Thomas Süß. Wir sprachen mit ihm über seinen Beruf, den tierärztlichen Notdienst und die Chancen der Telemedizin.
weiterlesenIm ersten Teil unseres Gespräches mit den Tierärztinnen Dr. Jana Dickmann und Melanie Müller geht es um das Thema „Abschied nehmen“.
Unsere Interviewserie „Tierärztinnen im Gespräch“ bietet einen Einblick, wie Jana und Melanie sowohl privat als auch beruflich mit den Themen Euthanasie und Trauer umgehen. Wir erhalten einen Eindruck vom Praxisalltag und blicken auf die Herausforderungen, denen sich tiermedizinisches Personal immer wieder aufs Neue stellt.
weiterlesenIm dritten Teil unseres Gespräches mit den Tierärztinnen Dr. Jana Dickmann und Melanie Müller geht es um Formen der Unterstützung für tiermedizinisches Personal.
Unsere Interviewserie „Tierärztinnen im Gespräch“ bietet einen Einblick, wie Jana und Melanie sowohl privat als auch beruflich mit den Themen Euthanasie und Trauer umgehen. Wir erhalten einen Eindruck vom Praxisalltag und blicken auf die Herausforderungen, denen sich tiermedizinisches Personal immer wieder aufs Neue stellt.
weiterlesenIm zweiten Teil unseres Gespräches mit den Tierärztinnen Dr. Jana Dickmann und Melanie Müller geht es um das Thema „Tod und Trauer im Praxisalltag“.
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