Es gibt leider viele Krankheiten, an denen Hunde leiden und im schlimmsten Fall sogar sterben können. Epilepsie bei Hunden ist so eine Krankheit. Ich hatte bis vor Kurzem noch gar nichts davon gehört und kenne zum Glück auch keinen Hund, der darunter leidet. In Deutschland gibt es aber leider trotzdem viele Hundebesitzer, deren geliebter Vierbeiner mit dieser, eigentlich eher bei Menschen bekannten Krankheit, leben muss.  

Woher kommt die Krankheit?

Epilepsie bei Hunden bedeutet, dass die Nervenzellen im Gehirn im Falle eines Anfalls zu sehr gereizt sind und so Krämpfe auslösen. Diese Krämpfe sind unterschiedlich lang und können sich in unterschiedlichen Symptomen äußern. Von Epilepsie beim Hund spricht man bei mehrmaligem Auftreten solcher Krampfanfälle. Die Epilepsie beim Hund kann unterschiedliche Ursachen haben. Es wird unterschieden in idiopathische und symptomatische Epilepsie. Während die idiopathische Epilepsie meist durch Vererbung übertragen wird und durch Störungen in Gehirnfunktionen ausgelöst wird, entsteht die symptomatische Epilepsie als Folge von Stoffwechselstörungen oder anatomischen Veränderungen des Gehirns. Hierzu zählen z.B. Hirntumore. Häufig wird bei Hunden nicht von Epilepsie, sondern nur von Krampfanfällen gesprochen. So zum Beispiel, wenn Vergiftungen oder andere, organische Ursachen wie Nieren- oder Lebererkrankungen oder sonstige Entzündungen Auslöser für die Anfälle sind.

Präventionsmöglichkeiten für Epilepsie bei Hunden

Bei einer idiopathischen Epilepsie haben Besitzer leider keinen wirklichen Einfluss auf das Ausbrechen der Krankheit, sie können es nicht verhindern. Die einzige Möglichkeit, die bleibt, ist sich beim Kauf des Hundes über den Gesundheitszustand der Hundeeltern zu informieren, um eine Vererbung auszuschließen. Im Falle einer symptomatischen Epilepsie kann der Hundehalter zumindest versuchen, durch gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichende Spaziergänge, Hygiene und Vorsicht im Haushalt präventiv daran arbeiten, dass die Fellnase keine Krankheiten erleidet, die zu einer Epilepsie führen könnten. Doch oft hängt dies nicht von der Umgebung des Hundes oder der Zuwendung ab, sondern ist einfach nicht beeinflussbar.

Epilepsie bei Hunden: Symptome

Einen epileptischen Anfall beim Hund bemerkt man meist durch das Verhalten des Hundes. Er fällt um, bleibt auf der Seite liegen, ist nicht ansprechbar, seine Gliedmaßen krampfen und es kann sein, dass er Laufbewegungen mit den Beinen macht. Die Augen des Hundes sind häufig verdreht, es kann sein, dass er Urin und Kot verliert und sabbert. Nach einem solchen Anfall sind die Hunde meist erschöpft, unruhig und desorientiert. Außerdem wird oft ein vermehrter Hunger festgestellt. Es gibt jedoch auch andere Symptome für Epilepsie bei Hunden. In einigen Fällen zucken nur einzelne Gliedmaßen, der Hund schnappt nach nicht vorhandenen Dingen, bellt aus unerklärlichem Grund etwas an, das nicht da ist oder läuft im Kreis. Fällt Ihnen irgendetwas Auffälliges in dieser Art bei Ihrem Vierbeiner auf, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, der den Hund untersucht und feststellt, ob es sich tatsächlich um Epilepsie handelt. Die Diagnostik, um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um eine echte Epilepsie handelt, ist sehr kompliziert und erfordert Röntgen, Blutproben, MRT und neurologische Untersuchungen. Von einer echten Epilepsie spricht man bei Hunden meist nur, wenn Störungen der Gehirnfunktionen vorliegen, d.h. bei einer idiopathischen Epilepsie. Um dies herauszufinden wird versucht, mittels der genannten Untersuchungen alle anderen, möglichen Ursachen auszuschließen. Eine Hundekrankenversicherung übernimmt in diesem Fall alle Kosten für die Behandlung des Vierbeiners.

Behandlung von Epilepsie bei Hunden

Idiopathische und symptomatische Epilepsie werden aufgrund ihrer unterschiedlichen Ursachen auch verschieden behandelt. Da die idiopathische Epilepsie ihren Ursprung in den Genen des Hundes hat und diese nicht verändert werden können, verschreibt der Tierarzt Tabletten, sogenannte Antiepileptika, gegen die Krampfanfälle. Diese helfen, die Anfälle zu verringern und zu verkürzen und auf Dauer bei vielen Hunden sogar ganz zu unterbinden. Die Dosierung wird je nach Hund und Schwere der Epilepsie vom Tierarzt anhand von Blutkontrollen in regelmäßigen Abständen neu festgelegt. Natürlich haben leider alle Medikamente ihre Nebenwirkungen und so kommt es bei den Tabletten häufig dazu, dass die Hunde müder sind als sonst. Bei der symptomatischen Epilepsie bekämpft der Tierarzt die ursprüngliche Erkrankung des Tieres, die überhaupt erst dazu führt, dass Krampfanfälle auftreten. So behandelt er dann zum Beispiel gezielt eine Entzündung oder Vergiftung. Wenn die Ursache behoben ist, verschwinden auch die damit zusammenhängenden Krämpfe.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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