Ein alter Hund ist natürlich etwas anderes, als ein Welpe. Seine Persönlichkeit ist gefestigt, mitunter bewegt er sich langsamer, schläft mehr. Manche wiederum strotzen noch vor Energie und Lebenslust. Hunde im Alter brauchen in jedem Fall eine besondere Aufmerksamkeit und Behandlung. Diese Rücksichtnahme schreckt scheinbar häufig vor der Anschaffung ab. Was einige oft nicht bedenken: Ein alter Hund hat durchaus Vorteile!

Vorteile der Hundesenioren

Sie werden langsam grau um die Schnauze und kommen nicht mehr so schnell hoch - aber auch gerade das macht ältere Hunde liebenswert. Sie haben ein ruhigeres Wesen, ihre Persönlichkeit ist gefestigt und auch wenn sie ebenso noch spielen und voller Lebenslust sein können, so sind sie doch aus dem „Rüpelalter“ raus. Viele eignen sich deswegen besser für Familien mit kleinen Kindern und für Menschen, die noch keine Erfahrung mit Hunden haben. Die Vereinbarkeit von Hund und Kindern sollte allerdings vorher mit der Tierheimleitung oder den Vorbesitzern besprochen werden. Die meisten kennen ihre Umwelt wie Bus und Bahn bereits, haben einen gewissen Grundgehorsam, die Beißhemmung, das Alleinsein und die Stubenreinheit sind oft kein großes Problem mehr. Einige zur Vermittlung freigegebene Hunde haben leider zum Teil eine harte Vergangenheit in Form von Käfighaltung und Isolierung hinter sich. Trotzdem kann man immer wieder beobachten, dass gerade sie häufig eine besondere Menschenbezogenheit entwickeln.

Besondere Beachtung

Mit dem Alter nimmt auch die Gefahr der möglichen Erkrankungen zu. Nicht immer ist Müdigkeit und langsame Bewegung nur auf das Alter zu schieben, dahinter können ebenso Krankheiten stecken. Ein alter Hund sollte deswegen regelmäßig von einem Tierarzt untersucht werden. Chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates sind im Alter allerdings häufig unausweichlich. Bis zum achten Geburtstag des Vierbeiners kann jedoch noch eine Krankenversicherung für Hunde abgeschlossen werden, die die Behandlungskosten übernimmt. Muten Sie ihrem Hund aber generell nicht mehr so viel zu wie in jungen Jahren. Beobachten Sie zum Beispiel, ob Ihr Hund wirklich noch mitlaufen kann, wenn Sie Fahrrad fahren. Das Treppensteigen bewältigen einige noch im hohen Alter ohne Probleme, andere wiederum müssen vielleicht getragen werden.

Wann gehört ein Hund zum "Alten Eisen"?

Die Seniorphase beginnt bei Hunden großer und sehr großer Rassen früher, als bei kleinen und mittelgroßen Hunden. So sind zehn Jahre für Neufundländer, Doggen oder Bernhardiner zum Beispiel schon ein stolzes Alter. Kleinere Rassen, wie Pudel oder Dackel, sind dagegen oft sogar noch bis zum hohen Lebensalter von 15 Jahren topfit. Ein alter Hund wird im Tierheim oft übergangen, weil das Interesse überwiegend an Welpen besteht. Die Arbeitsgruppe des Tierschutzvereins Höchstadt/Aisch e.V. sieht die Vorteile in den älteren Hunden, arbeitet mit verschiedenen Tierschutzorganisationen zusammen und vermittelt bewusst ältere Hunde ab fünf Jahren über ihre Webseite. Schauen Sie doch einmal vorbei! Natürlich hat jeder Vierbeiner seine eigene Persönlichkeit und man kann die Vorteile nicht pauschal auf alle älteren Fellnasen übertragen. Der Hund auf dem Foto zum Beispiel heißt Higgens und ist ein ganz besonderer Fall. Mit seinen 13 Jahren und seinem kleinen Sturkopf ist es für das Tierheim Hannover schwierig ihn zu vermitteln, zumal er wiederum trotz seines Alters nicht für Kinder geeignet ist. Dennoch ist er eine ganz treue Seele, verschmust und liebt es mit seinen Menschen zusammen zu sein.

Foto: © hemlep/fotolia.com

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