Für viele ist es der Kindheitstraum: Die Leidenschaft für den besten Freund des Menschen einfach zum Beruf machen. Doch muss es immer der altbekannte Tierarzt sein? Nein, es gibt durchaus spannende Alternativen. Zum Beispiel den Hundephysiologen. Ich habe mich gefragt, wie man zu so einem Beruf kommt und was man selbst an Eigenschaften und Budget dafür mitbringen muss.

Voraussetzungen

Eine schöne Massage hat doch jeder gern - auch unsere lieben Vierbeiner. So verwöhnen kann am Besten ein Hundephysiologe. Gleichzeitig ist der Beruf unheimlich wichtig für die Gesundheit der Tiere. Beim Toben, Spazieren gehen oder einfach genetisch bedingt kann es mit der Zeit zu Schäden an Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern kommen. Der Hundephysiologe behandelt Erkrankungen des Bewegungsapparates, Lahmheiten und Verspannungen, Nervenerkrankungen und allgemeine Altersbeschwerden. Er beugt mit Massage und verschiedenen Therapieprogrammen wie Lymphdrainagen, Bewegungstherapie, Wasser-, Wärme- und Kälteanwendungen und durch den Einsatz von Reizstrom solchen Erkrankungen vor. Auch nach Unfällen und Operationen hilft der Hundephysiologe dem Tier wieder auf die Beine. Je nach Rasseeigenschaften und Beschwerden entwickelt er eigenständig und teilweise zusammen mit dem Tierarzt des Hundes ein individuelles Behandlungskonzept. Berührungsängste darf man bei diesem Beruf nicht haben, sondern muss ein gewisses Grundverständnis für Hunde mitbringen und eine angenehme Atmosphäre für die Tiere herstellen können.

Ausbildung

Rechtlich geschützt ist der Beruf leider nicht. Deswegen verläuft die Ausbildung auch in der Regel über Fortbildungen durch private Einrichtungen. Die Deutsche Gesellschaft der Tierheilpraktiker und Tierphysiotherapeuten e. V.  und der 1. Verband für Tierphysiotherapie e.V. haben es sich aber zur Aufgabe gemacht, für die Qualität in der Ausbildung der Berufsgruppe und für ständige Fortbildungen ihrer Mitglieder zu sorgen. Generell sollte man bei der Ausbildung darauf achten, dass sie sehr praxisorientiert ist. Die medizinischen Fächer wie Anatomie und Physiologie sollten von einem Tierarzt unterrichtet werden. Derweil steigt das Bewusstsein über die Wirksamkeit der vorbeugenden Maßnahmen und Hundephysiologen werden immer gefragter. Die Kosten für die Ausbildung liegen je nach Einrichtung zwischen 1000 - 4000 EUR.

Gehaltsaussichten

Der Verdienst von festangestellten Tierphysiologen in Vollzeit liegt bei 1.800 Euro bis 2.000 EUR brutto im Monat. Wie viel die selbstständig Tätigen verdienen ist nicht bekannt. Der Stundensatz liegt generell zwischen 25 EUR und 40 EUR brutto. Die Kosten für den Tierphysiologen sind durch eine Hundekrankenversicherung beziehungsweise eine Hunde OP-Versicherung gedeckt, wenn der Tierarzt eine weiterführende Behandlung für medizinisch notwendig befindet.

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