Der Weihnachtstern, mit botanischem Namen Euphorbia pulcherrima, ist in der Vorweihnachtszeit kaum wegzudenken - in Pflanzengeschäften, Schaufenstern und von Fensterbrettern leuchten uns seine großen, zumeist roten Hochblätter (obere Blätter der Pflanze, die aufgrund ihrer Färbung wie Blüten aussehen) entgegen. Tierhaltende sollten allerdings auf andere Dekoration für die Feiertage zurückgreifen, denn für Hunde und noch mehr für Katzen ist die hübsche Pflanze giftig.
Bei einem akuten Vergiftungsverdacht hilft der Giftnotruf: +49 551 19240
Inhaltsverzeichnis:
- Weihnachtsstern: Das Wichtigste auf einen Blick
- Giftige Weihnachtsdekoration erkennen
- Die giftige Wirkung von Weihnachtssternen
- Das ist bei einer Weihnachtsstern-Vergiftung zu tun
Weihnachtsstern: Das Wichtigste auf einen Blick
Zu finden als Topfpflanzen, meist als Weihnachtsdekoration | Wichtige Erkennungsmerkmale sind die großen, meist roten Hochblätter | ||
Möglicherweise zu verwechseln mit Christusdorn (ebenfalls giftig) | Typische Vergiftungssymptome sind Hautausschlag, Erbrechen, Durchfall | ||
Starke Vergiftungen unwahrscheinlich; suchen Sie bei Symptomen umgehend eine Tierarztpraxis auf | Giftige Dosis beim Hund wenige Blätter, für Katzen geringere Mengen |
Giftige Weihnachtsdekoration erkennen
Beim Weihnachtsstern, auch Christstern, Adventsstern oder Poinsettie genannt, stechen besonders die roten, rosa- oder cremefarbenen Hochblätter hervor, die sich von den restlichen grünen Blättern wie eine große Blüte abheben. Die Blüten selbst sind dazwischen recht unscheinbare kleine grün-gelbe Dolden. Die Blütezeit ist ungefähr Oktober bis Januar und fällt damit perfekt passend in die vorweihnachtliche Zeit und auf die Feiertage. Der Wuchs der Pflanze ist aufrecht und recht buschig, mit einer Wuchshöhe von ungefähr bis zu 60 Zentimetern und einer Wuchsbreite von ca. bis zu 45 Zentimetern.
In Deutschland kennt man den Weihnachtsstern als Topfpflanze für die Wohnung - ursprünglich ist er allerdings ein immergrüner Strauch aus Südamerika. Den deutschen Winter würde er jedoch auf der Terrasse oder im Garten nicht überleben, da der Weihnachtsstern frostempfindlich ist. Achtung: Für ein besonders weihnachtliches Aussehen werden die Pflanzen zudem häufig mit silbernem oder goldenem Glitzer besprüht, welcher ein weiteres Vergiftungsrisiko darstellt.
Die giftige Wirkung von Weihnachtssternen
Gerade für Katzen ist der Weihnachtsstern giftig. Zum einen erreichen sie den Weihnachtsstern in der Regel leichter und zum anderen ist der Kontakt und Verzehr für eine Katze besonders gefährlich. Doch die Pflanze ist nicht nur für Haustiere wie Katzen giftig: Ebenso sind Kaninchen oder Vögel gefährdet und auch Hunden bekommen die enthaltenen Giftstoffe nicht. Auch bei Menschen können Vergiftungserscheinungen auftreten, die vor allem für Kinder gefährlich sind.
Darum sind Weihnachtssterne für Hunde und Katzen giftig
Der Weihnachtsstern gehört zu den Wolfsmilchgewächsen, weshalb die Pflanze als giftig eingestuft wird: Der in den Pflanzenteilen enthaltene Milchsaft ist das, was für Tiere und Menschen - vor allem Kinder - giftig ist. Denn er enthält verschiedene Triterpene, also pflanzeneigene Substanzen, die zumeist giftig sind. Es gibt auch ungiftige Züchtungen des Weihnachtssterns, die allerdings nicht so einfach von der giftigen Form unterschieden werden können - Sie sollten darum kein Risiko eingehen. Die Triterpene greifen verschiedene Organe an. Insbesondere zeigen sich Vergiftungserscheinungen bei Kontakt mit dem Milchsaft auf der Haut, aber auch die Bindehaut, die Schleimhaut des Magendarmtraktes, die Leber, die Nieren und das zentrale Nervensystem können beeinträchtigt werden.
Symptome einer Vergiftung mit Weihnachtssternen
Besonders üblich sind Reizungen an den Stellen, an denen der Milchsaft die Haut berührt hat. Kontakt zum Auge sollte vermieden werden, da sonst die Bindehaut geschädigt werden kann. Hat ein Tier die Pflanze aufgenommen, ist von einer Schleimhautentzündung des Magen-Darm-Traktes auszugehen. Bei größeren Mengen kann es zu Nierenversagen kommen, was schnell tödlich endet.
Weihnachtsstern: Für Katzen giftig
Das Gift des Weihnachtssterns hat für Katzen eine besonders gefährliche Wirkung. Hier kann es bereits eine Stunde nach Aufnahme der Pflanzenteile zu folgenden Symptomen kommen:
- Wiederholtes Erbrechen
- Speicheln
- Durchfall
- Verminderte Ansprechbarkeit/Abwesenheit
- Koordinations- und Gleichgewichtsprobleme
- verzögerte Reflexe
- Fieber
- erhöhter Puls
- Geweitete Pupillen
Bereits zehn Stunden nach Giftaufnahme kann die betroffene Katze versterben.
Leichte Vergiftungen durch Weihnachtsstern beim Hund
Für Hunde ist das Gift des Weihnachtssterns nicht so gefährlich wie für Katzen. Dennoch besteht vor allem bei alten oder anderweitig gesundheitlich geschwächten Vierbeinern die Gefahr einer tödlichen Vergiftung oder zumindest langfristigen Nierenschäden. Normalerweise beschränken sich die Symptome allerdings auf Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit, welche mehrere Tage lang andauern können. Die giftige Menge ist dabei schwer festzulegen - bei einem Verzehr weniger großer Blätter ist jedoch mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen. Darum ist die Pflanze auch nichts für Hundenasen.
Das ist bei einer Weihnachtsstern-Vergiftung zu tun
Hat Ihre Katze am Weihnachtsstern geknabbert, ist sofort eine Tierärztin oder ein Tierarzt aufzusuchen. Bei Hunden, die nur geringe Mengen zu sich genommen haben, sind Maßnahmen zur Entgiftung vorzunehmen - achten Sie dann im Weiteren auf stärkere Vergiftungssymptome, die ggf. ebenfalls einer Vorstellung in der Tierarztpraxis bedürfen.
Erste Hilfe bei einer Weihnachtsstern-Vergiftung
Zur Entgiftung können Sie Ihren Hund oder Ihre Katze zur Wasseraufnahme anregen, um die Gifte auszuspülen. Außerdem können Sie - sofern zuvor tierärztlich abgesegnet - Aktivkohle verabreichen, um die Gifte zu binden. Hat Ihr Vierbeiner größere Mengen aufgenommen oder zeigt er deutliche Anzeichen einer Vergiftung, sollten Sie allerdings umgehend eine Tierarztpraxis oder Tierklinik aufsuchen. Bei Reaktionen auf der Haut können Sie hier das Gift mit Wasser abspülen.
Wie Sie generell einen Notfall bei Ihrer Katze erkennen und erste Hilfe leisten, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Erste Hilfe bei Katzen
Erste Hilfe bei Katzen
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Tierärztliche Behandlung einer Vergiftung mit Weihnachtsstern
Ihre Tierärztin bzw. Ihr Tierarzt kann die Ausscheidung der Gifte mittels einer Infusionstherapie unterstützen und die Vergiftung symptomatisch behandeln. Dazu gehören beispielsweise Schmerzmittel, krampflösende Medikamente und Mittel zum Schutz der Magen-Darm-Schleimhäute. Generell ist die Prognose bei einer Vergiftung mit Weihnachtsstern gut - dennoch sollten Sie Ihren Liebling nicht unnötig in Gefahr bringen und auf diese festliche Dekoration verzichten!
Schauen Sie gerne bei uns im Downloadbereich vorbei, dort finden Sie, neben der Infografik "Erste Hilfe bei Katzen", viele weitere interessante Tiergesundheitshelfern.
Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung dar. Bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall! Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner etwas Schädliches aufgenommen hat, sollten Sie in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen oder die Nummer des Giftnotrufs anrufen:
+49 551 19240
Melden Sie, wann und wo der Stoff aufgenommen wurde und versuchen Sie, ihn genau zu beschreiben. Wenn möglich bringen Sie die Verpackung bzw. ein Exemplar der aufgenommenen Substanz mit in die Tierarztpraxis.