Scottish Terrier gehören, zusammen mit dem West Highland White, dem Cairn und dem Skye Terrier, zu den vier anerkannten schottischen Terriern, die eng miteinander verwandt sind. Die genaue Herkunft des Scottish Terrier, den man früher auch als Aberdeen Terrier bezeichnete, liegt jedoch im Dunkeln. Vermutlich entstanden die direkten Vorfahren des Scottish Terrier in den Mooren von Rannoch und den Hügeln von Perthshire.

Scottish Terrier waren in den 20er und 30er Jahren in Mode

Der Scottish Terrier, von seinen Anhängern auch liebevoll Scottie genannt, wurde in seiner Anfangszeit in erster Linie von Jägern und Wildhütern gezüchtet und zur Jagd auf Raubwild ausgebildet. Der unerschrockene kleine Jagdhund stellte Füchse, Marder, Otter und Dachse. Seine kräftige Nacken- und Kiefermuskulatur machte den Scottish Terrier dabei – trotz seiner geringen Größe – zu einem ernstzunehmenden Gegner. Das heutige Erscheinungsbild des Scottish Terrier festigte sich jedoch erst, nachdem die ersten Exemplare dieser Rasse gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf englischen Hundeausstellungen gezeigt wurden. Während der Scottie früher etwas hochbeiniger war, wurde er nun immer kompakter und nicht mehr größer als 33cm. Innerhalb kürzester Zeit avancierte der bodenständige Jagdhund zum vierbeinigen Modeaccessoires. In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war der Scottish Terrier mit seinem langen, lackschwarz glänzenden Fell besonders als extravaganter Begleiter der Damen sehr beliebt.

Der Scottie ist auch heute noch ein echter Jagdhund

Auch heute dominiert die schwarze Variante des Scottish Terrier. Dabei war der ursprüngliche Scottie gestromt, und auch heute gibt es neben dem klassischen schwarzen noch gestromte und weizenfarbene Exemplare. Bis heute ist der Scottie ein echter Jagdhund geblieben. Seine Spezialität ist das Jagen im Bau. Insbesondere in den USA, wo die Baujagd als sportlicher Wettkampf betrieben wird, werden Hunde dieser Rasse gern eingesetzt. In unseren Breiten ist der kleine Schotte dagegen eher zum Begleithund geworden. Der Scottish Terrier zeigt sich als Familienhund sehr anpassungsfähig – und ist Kindern gegenüber in der Regel aufgeschlossen und geduldig. Dennoch ist der Scottie vom Wesen her immer noch ein Jagdhund: Unerschrocken, eigenständig, temperamentvoll und wachsam. Deshalb sollte der Scottish Terrier von Anfang an mit freundlicher Konsequenz erzogen werden. Sein unabhängiger Charakter, sein Eigensinn und der fest verankerte Jagdtrieb verleitet ihn sonst schnell dazu, auf Spaziergängen eigene Wege zu gehen – und stellen seine Halter auch sonst vor so manche Herausforderung.

Das Fell des Scottie sollte regelmäßig getrimmt werden

Damit der emsige Jagdhund sich nicht langweilt und anderweitige Beschäftigung sucht, sollte er eine Aufgabe bekommen. Im Hundesport zeigt sich der Scottie durchaus sehr begabt – beim Agility oder Obedience kann er zeigen, was in ihm steckt. Doch auch Jagdersatzbeschäftigung wie Futterbeutel- oder Reizangeltraining sind ganz nach dem Geschmack des kleinen Schotten und machen aus ihm einen ausgeglichenen Freizeitkameraden. Auf langen Wanderungen durch die freie Natur ist er immer gern mit von der Partie – sein für Terrier typisches Durchhaltevermögen lässt ihn dabei zu einem sportlichen Begleiter werden. Der Scottish Terrier besitzt ein wetterfestes, raues Fell und haart relativ wenig. Deshalb sollte er regelmäßig getrimmt werden. Der kompakte kleine Hund kann durchaus auch in einer kleineren Stadtwohnung gehalten werden, sofern seine Menschen für ausreichend Abwechslung und Beschäftigung sorgen. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass der Scottie einen natürlichen Wachtrieb besitzt und deshalb recht bellfreudig ist – in einer Mietwohnung oft nicht ideal.

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