Sheltie – so wird der kleine Verwandte des Collies genannt, dem er auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich sieht. Tatsächlich handelt es sich beim Shetland Sheepdog allerdings um eine selbstständige Hunderasse mit eigener Entstehungsgeschichte.

Inhaltsverzeichnis:

Im Folgenden finden Sie alles, was Sie über die Herkunft, den Charakter und die Haltung der Sheltie-Hunderasse wissen müssen.

Steckbrief Sheltie: Liebevoll, sensibel und temperamentvoll

Er ist sanftmütig, liebevoll und sensibel. Passt ein Sheltie-Hund zu Ihnen? Finden Sie es heraus, indem Sie sich über sein Wesen, Herkunft und Haltung informieren. Unser Steckbrief gibt Ihnen einen ersten Überblick. Mit einem Klick auf den Steckbrief wird er vergrößert.

Herkunft & Geschichte des Shetland Sheepdog

Der Ursprung des Sheltie ist vielfältig und reicht von den Shetland-Inseln bis hin zu Großbritannien. Heute erfreut sich die Sheltie-Hunderasse weltweit zunehmender Beliebtheit.

Shetland-Inseln: Ursprung des Sheltie

Grönländische Walfänger brachten einst ihre Hunde mit auf die Shetland-Inseln, eine Inselgruppe im Nordosten Schottlands. Dort vermischte sich diese uralte Schlittenhunde-Rasse mit dem schottischen Hütehund. Die frühe Variante des Sheltie war allerdings mit dem heutigen Typ kaum vergleichbar – und keineswegs besonders einheitlich.

Sheltie-Hunderasse in Großbritannien

Die schottischen Schäfer legten in erster Linie Wert auf einen fähigen und arbeitsfreudigen Hütehund. Optischen Kriterien musste der Shetland Sheepdog deshalb zunächst nicht genügen. Erst, als der Sheltie Ende des 19. Jahrhunderts auf das britische Festland eingeführt wurde, bemühte man sich um einen Standard für den kleinen Arbeitshund. Das erklärte Zuchtziel wurde nun, einen Miniatur-Collie zu schaffen. Zur Veredelung des Sheltie kreuzte man deshalb Langhaar-Collies ein – und das heutige Erscheinungsbild der langhaarigen kleinen Sheltie-Hunderasse entstand. Die Anerkennung als eigenständige Rasse erfolgte 1904.

Der Sheltie heute ist ein echtes Multitalent

Nun dauerte es nicht mehr lang, und der Sheltie konnte in ganz Großbritannien und auch auf dem europäischen Festland Fuß fassen. Noch ist der Shetland Sheepdog bei weitem nicht so weit verbreitet wie sein großer Bruder, der Collie – doch seine Beliebtheit nimmt immer mehr zu. Als Familienhund, insbesondere aber auch als Sporthund ist der kleine, ausgesprochen hübsche Hütehund sehr gefragt. Kein Wunder, denn der Sheltie ist ein echtes Multitalent: Mit seiner Wendigkeit und Schnelligkeit überzeugt er in nahezu jeder Hundesportart – von Agility bis zum Obedience – und wird auch immer häufiger als Rettungshund eingesetzt.

Sheltie Charakter & Wesen: Arbeitstier mit Familienhund-Qualitäten

Im sozialen Bereich überzeugt der Shetland Sheepdog als Therapie-, Service- oder Besuchshund. Der kleine Schotte ist auch ein wunderbarer Familienhund – allerdings nur, wenn er ausreichend gefordert wird. Denn ein arbeitsloser Sheltie sucht sich seine eigenen Aufgaben und hütet womöglich Mitglieder der Familie, Radfahrer oder Autos.

Tipps für die Haltung des Sheltie

Trotz seines hübschen Aussehens ist der Shetland Sheepdog immer noch ein echter Hütehund – und damit ein ausgesprochenes Arbeitstier. Hier finden Sie Tipps zur Haltung des Shelties.

Beschäftigung und Lob

Beschäftigen Sie den fleißigen kleinen Hund dagegen ausreichend, ist er ausgeglichen und zufrieden. Ein Sheltie besitzt den so genannten „will to please“ – er möchte seinen Menschen alles recht machen und ist dabei hochmotiviert. Mit viel Lob und positiver Verstärkung können Sie diesem Hund fast alles beibringen. Trainieren Sie ihn mit dem Clicker, lernt er im Handumdrehen jeden Trick – und hilft auch gern im Haushalt. Wäsche abhängen, Socken in die Schublade räumen, Papier in den Mülleimer sortieren oder das Licht an- und ausschalten – für den hochintelligenten Hütehund gar kein Problem.

Richtige Erziehung: Ein Shetland Sheepdog bellt gern und viel

Obwohl der Sheltie mit maximal 37cm Schultermaß ein Kleinhund ist, kann man ihn nicht als zimperlich bezeichnen. Wind und Wetter machen dem schottischen Naturburschen selten etwas aus. Was er jedoch nicht verträgt, ist eine harte Hand: Er ist sehr sensibel und möchte mit sanfter, liebevoller Konsequenz erzogen werden.

Ein Auge sollten Sie auf sein Bellverhalten haben: Der Shetland Sheepdog bellt meist gern und viel. Deshalb sollten Sie erzieherisch schon früh darauf achten, das Bellen nicht zu fördern.

Fazit: Der Sheltie – ein Hund für fortgeschrittene Hundefreunde

Die Haltung eines Hundes dieser Rasse ist eher etwas für fortgeschrittene Hundefreunde; als Ersthund ist der Sheltie nur bedingt geeignet. Sein Arbeitswille ist für durchschnittliche Hundehaltende zu ausgeprägt. Wer den kleinen Schotten richtig fordert, wird jedoch mit einem traumhaften Gefährten belohnt, der ihm jeden Wunsch förmlich von den Augen abliest. Für behinderte Menschen kann ein gut ausgebildeter Sheltie sogar eine richtige Unterstützung sein, denn dieser Hund lernt die Aufgaben eines Assistenzhundes im Handumdrehen.

FAQ: Häufige Fragen über Sheltie-Hunde

Wie alt werden Sheltie-Hunde?

Gesund gezüchtete Shelties haben eine Lebenserwartung von 12 bis 13 Jahren. Tendenziell gelten Shelties als robuste Hunde, was Krankheiten angeht. Trotzdem sind auch Shelties gegen typische Krankheiten nicht immun. Rassespezifische Krankheiten von Shelties sind beispielsweise:

•    Patellaluxation, Dermatomyositis: Haut- und Muskelentzündung
•    MDR1-Defekt: empfindliche Reaktion auf bestimmte Arzneimittel
•    Collie Eye Anomaly: erbliche Augenerkrankung

Um Ihrem Hund ein gesundes Leben zu ermöglichen, ist der regelmäßige Besuch in der Tierarztpraxis unumgänglich. Mit einer Hundekrankenversicherung können Sie notwenige Behandlungen durchführen lassen, ohne sich um hohe Tierarztkosten zu sorgen. Informieren Sie sich hier über passende Versicherungen von AGILA.

Ist ein Sheltie ein Familienhund?

Ein Sheltie ist für sein liebevolles Wesen bekannt und eignet sich auf Grund seiner lernwilligen und freundlichen Art ideal als Familienhund.

Wie sind Shelties?

Shelties sind einerseits sensibel, sanft, intelligent und lernwillig. Andererseits benötigen sie viel Beschäftigung und sind temperamentvolle Hunde.

Foto: © Titelbild: ©9parusnikov/Adobestock; Steckbrief: Sabine Glssl/Adobestock + Danijela/Adobestock; im Text www.christophe-hermeline.com/Adobestock